Wirbelsäulenverletzungen: Tipps für die Erste Hilfe

Wirbelsäulenverletzungen: Viele haben noch das Bild von Samuel Koch vor Augen, der sich in der TV-Sendung "Wetten dass?" eine schwere Rückenverletzung zugezogen hat und wahrscheinlich gelähmt bleiben wird. Der Unfall von Samuel ist beileibe keine Seltenheit. Täglich verletzen sich Menschen bei Stürzen an der Wirbelsäule. Um Erste Hilfe leisten zu können, muss man einige Dinge beherzigen.

Wirbelsäulenverletzungen: Gefahr, dass das Rückenmark verletzt wird
Der 23-jährige Samuel Koch zog sich komplizierte Verletzungen im Halswirbelbereich und mehrere Wirbelbrüche zu. Dabei ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Rückenmark betroffen. Verletzungen des Rückenmarks sind die große Gefahr bei Rückenverletzungen. Denn wenn die Nervenbahnen durchtrennt werden, droht eine Querschnittslähmung.

Keine Angst vor Rückenverletzungen
Bei einem Verdacht auf eine Wirbelfraktur, haben viele Menschen Angst, Fehler zu machen. Schließlich kann es passieren, dass die Knochenstücke sich verschieben und so das Rückenmark beschädigen. Viele Helfer würden Unfallopfer am liebsten in der Position lassen, in der man sie gefunden hat, aus Angst, etwas kaputt zu machen.

Wirbelsäulenverletzungen: Keine Angst vor der Erstversorgung
Doch diese Angst ist unbegründet, wie auch Professor Reinhard Hoffmann von der BG-Unfallklinik in Frankfurt am Main gegenüber der Ärzte-Zeitung betont. Laut Prof. Hoffmann kann man nicht wirklich etwas an der Wirbelsäule kaputt machen. Im Gegenteil. Wer ein Unfallopfer aus einer schiefen Position langsam und vorsichtig flach auf den Rücken dreht, entlastet dessen Wirbelsäule und das Rückenmark.

Wichtig ist hier, den Patienten nicht alleine, sondern besser zu zweit oder dritt zu drehen, jede Bewegung langsam und vorsichtig zu machen und abrupte Bewegungen in jedem Fall zu vermeiden. Vor der Drehung muss man keine Angst haben. Schließlich muss der Patient spätestens im OP ohnehin gedreht und bewegt werden.

Verhalten bei Rückenverletzungen
Wichtig ist, in jedem Fall eine Verdrehung der Wirbelsäule zu vermeiden. Das Unfallopfer sollte möglichst flach auf den Rücken gedreht werden, wenn die Wirbelsäule verletzt ist. Dabei sollte man darauf achten, dass die Achse der Schultern, des Beckens und die Beine stets parallel bleiben und sich nicht verdrehen und der Kopf mit gedreht wird.

Wirbelsäulenverletzungen erkennen
Vor allem bei Abstürzen, Verkehrsunfällen und bei Kopfsprüngen in seichtes Gewässer ziehen sich Menschen Verletzungen an der Wirbelsäule zu. Die Halswirbelsäule ist dabei in 30-50 Prozent der Fälle betroffen. Man erkennt eine Verletzung in dem Bereich an Prellmarken, Schürfwunden, Hämatomen und tastbaren Lücken zwischen den Dornfortsätzen der Wirbel.

Ist das Opfer nicht ansprechbar und hat es mehrere Verletzungen, sollte man auch immer von einer Verletzung der Halswirbelsäule ausgehen. Besonders bei Kopfverletzungen und Bewusstlosigkeit muss man mit einer Verletzung der Halswirbelsäule rechnen.