Ichthyose (Ichthyosis): Behandeln Sie auch die psychischen Ursachen

Bei der Fischhautkrankheit kommt es zu einer Verdickung der obersten Hautschicht. Das natürliche Abschilfern der Haut ist also gestört. Sie hat grundsätzlich "genetische Ursachen", aber auch hier kann die Psyche im Hintergrund wirken. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die seelischen Mechanismen, welche die Beziehungsstörung der Ichthyosis ausmachen.

Ichthyosis als Beziehungsstörung

Ist unsere Haut, unsere Grenze zu anderen Menschen, verdickt, dann ist auch unsere Mauer zu anderen verstärkt. Das tun wir aus schlechter Erfahrung. Es ist eine Botschaft, die ankommen soll: "Ich brauche Dich nicht. Geh weg! Ich bin zu empfindsam, als dass ich Dich ständig in meiner Nähe aushalten kann!"

Da wir aber meist nicht ehrlich genug sind, um das so kundzutun, sendet unser Körper die entsprechenden Hautsignale aus. Ichthyosis zeigt aber nicht nur eine Kontaktstörung an, sondern oft auch ein Gefühl von Unzulänglichkeit im Spiel mit dem Partner.

Mein Tipp: Es ist eine klinische Erfahrung, dass Ichthyosis im Lauf des Lebens oft besser wird. Wir lernen an unseren Kontaktstörungen. Prüfen Sie, wie weit Sie im (körperlichen) Kontakt gehen können, ohne sich zu überfordern. Sie dürfen sehr wohl sagen: "Du bist mir zu nahe! Ich brauche meinen Freiraum!" Am liebsten würden Sie manchmal um sich schlagen, weil ihnen alles zu eng wird.

Fragen Sie sich auch bitte: "Warum fühle ich mich in Sachen Partnerschaft nicht genauso viel wert wie andere?"

Rückzug in das innere Schneckenhaus

Ichthyosis ist der körperliche Ausdruck eines sehr starken Bedürfnisses nach Rückzug in ein inneres Schneckenhaus, in welchem Sie (auch gefühlsmäßig) nicht berührt werden. Sie brauchen sehr viel Schutz, müssen sich häufig verkriechen, was jedoch in unserer modernen Welt schwierig ist.

Mein Tipp: Es besteht eine gute Chance, dass sich Ihr Krankheitsbild bessert, wenn Sie sich den Rückzug in Ihr gemütliches Heim und auf Ihr kuscheliges Sofa auch gestatten. Sie müssen sich nicht an der Norm aller Menschen orientieren!

Reinlichkeit kann bei Ichthyosis zum Zwang werden

Jeder Kontakt mit unserer Umwelt setzt uns möglichen Infektionen aus. Beim Fischhautpatienten kann diese Vorstellung neurotische Züge annehmen. Fragen Sie sich: Was wehre ich ab und warum tue ich das so heftig? Ist die Verdickung meiner Hornschicht eine zusätzliche Mauer, ein verstärktes Schutzschild nach außen, um eine schmutzige Umwelt "draußen zu halten"?

Mein Tipp: Sprechen Sie mit einem guten Freund, wie Sie mit Ihrer "Hyperreinlichkeitsneurose", so nenne ich sie mal, umgehen können. Was ist zur Reinlichkeit wirklich notwendig und anzuraten? Wofür muss Sagrotan® eingesetzt werden und wo reicht heißes Wasser?

Vom Bösen umgeben

Ein Teil der Patienten hat das Gefühl, sie seien vollkommen von etwas widerwärtig Bösem umzingelt oder gar eingehüllt. Aus dieser Idee haben sie die Strategie entwickelt, sich durch Hornhaut zu verstärken.

Mein Tipp: Sprechen Sie mit einem Tiefenpsychologen über Ihre Wahnidee. Für ihn ist so etwas tägliches Geschäft. Rufen Sie aus einer Liste der kassenärztlichen Vereinigung Ihres Bundeslandes (siehe auch Internet) einen Fachmann an. Wahrscheinlich brauchen Sie nur wenige Sitzungen.