Jojo-Effekt belastet das Herz

Übergewicht zählt zu den vier Hauptverursachern für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber nicht nur ein zu hohes Gewicht belastet das Herz. Wie die US-Wissenschaftlerin Dr. Molly Waring berichtet, schaden auch große Schwankungen im Gewicht, der so genannte Jojo-Effekt, dem Herz.

Um abzunehmen, halten viele Menschen eine Diät. Grundsätzlich ist das nicht schlimm. Schließlich ist Übergewicht der Verursacher für viele Krankheiten und Beschwerden, darunter auch Herz-Kreislauf-Probleme, Bluthochdruck oder Herzinfarkt. Dieses Risiko ist bei Normalgewichtigen kleiner, ein guter Grund also, um abzunehmen. Doch einige Menschen übertreiben die Diät, essen fast nichts und tappen folgerichtig in die Jojo-Falle.

Was ist der Jojo-Effekt?

Beim Jojo-Effekt nimmt man zunächst stark ab, weil dem Körper Kalorien vorenthalten werden und er Fett verbrennen muss, um den Organismus in Schwung zu halten. Hat der Körper aber zu wenig Energie, baut er schnell auch Muskelmasse ab.

Isst man nach der Diät wieder normal, nimmt man ebenso schnell wieder zu. Zum einen lagert der Körper vermehrt Fett an, um auf kommende Energie-Engpässe vorbereitet zu sein, zum anderen fehlen ihm Muskeln, die auch im Ruhezustand Kalorien verbrauchen.

Und dieser Jojo-Effekt belastet das Herz ebenso sehr wie starkes Übergewicht, berichtet Dr. Molly Waring von der Uni von Worcester in Massachusetts. Wenn das Gewicht innerhalb von 2 Jahren auch innerhalb eines normalen BMIs (19-24,9) stark schwankt, ist das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen oder sogar herzbedingte Todesfälle ebenso groß wie das bei stark übergewichtigen Personen.

Kritischer Wert fürs Herz

Für ihre Schlussfolgerung analysierten Dr. Waring und ihr Team die Daten der „Framingham Heart Study“, bei der knapp 1.500 Frauen zwischen 40 und 55 Jahren beobachtet wurden. Als kritischen Wert legten die Wissenschaftler einen Sprung um einen Punkt auf der BMI-Skala oder Gewichtsschwankungen von 2,5 kg für eine 1,52 m große Frau innerhalb von 2 Jahren fest.

Die Frauen, die zwar normalgewichtig waren, deren BMI sich innerhalb zwei Jahren aber um einen Punkt änderte, hatten ein 50 Prozent erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten und ein 40 Prozent erhöhtes Risiko für einen herzbedingten Tod im Gegensatz zu den Frauen, deren BMI gleich blieb.

Das gilt aber nur bei den Normalgewichtigen. Die Personen, die bereits übergewichtig waren (BMI von 25 – 30), hatten durch die Veränderung des BMI von einem Punkt kein erhöhtes Herz-Risiko.

Der Jojo-Effekt ist gefährlich

Crash-Diäten enden also nicht nur häufig im Jojo-Effekt, sie können auch das Herz gefährden. Um gesund abzunehmen sollte man dem Körper nichts vorenthalten, sondern bewusst abnehmen. Dazu zählt, mehr Sport zu treiben, die Ernährung umzustellen und nicht zu schnell zu viel zu wollen. Einfach auf Essen zu verzichten, ist keine Lösung und schlägt eher ins Gegenteil um.

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