Herzinfarkt überleben: Die Zahlen nehmen zu

Eine gute Nachricht: Den Herzinfarkt überleben immer mehr Menschen. Auch wenn der Herzinfarkt in Deutschland trotz verbesserter Behandlungsmethoden immer noch zu den häufigsten Todesursachen gehört.

Ein Stechen in der Brust, Atemnot und ein Angstgefühl macht sich breit. So ähnlich berichten viele Menschen von dem Moment, an dem sie einen Herzinfarkt erlitten haben. So schlimm das für die Betroffenen ist, hat diese Tatsache auch eine gute Seite. Denn immer mehr Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten haben, können auch tatsächlich darüber berichten.

„Die Zahl der Herzinfarkt-Toten ist seit dem Jahr 2000 insgesamt um 10.507 Todesfälle oder 15,4 Prozent gesunken“. Das bilanziert „Herzbericht“-Autor Dr. Ernst Bruckenberger bei der Präsentation der neuen Daten über Herzinfarkte in Deutschland auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie in Nürnberg.

„Bei den Männern waren es 5.899 Todesfälle weniger, das sind minus 16,2 Prozent, bei den Frauen waren es 4.608 Todesfälle beziehungsweise 14,4 Prozent weniger“, berichtet Dr. Bruckenberger. „Dabei hat die Sterbeziffer bei Männern und Frauen in allen Altersgruppen abgenommen, am stärksten in der Gruppe der 70- bis 80-Jährigen.“

Herzinfarkt überleben: Bessere Herz-Versorgung

Der Hauptgrund für die zurückgehende Sterberate ist eine bessere medizinischer Versorgung, vor allem in den neuen Bundesländern. Das bestätigt auch Prof. Michael Böhm, Präsident der DGK.

Er weist darauf hin, „dass das gute Ergebnis auch auf die Zunahme der Katheter-Einrichtungen zurückzuführen ist. Diese verbessern vorwiegend die mangelnden Kapazitäten in den neuen Bundesländern. Entsprechend der dokumentierten Zahlen wird die Auslastung der Katheterplätze zunehmend auch durch elektrophysiologische Ablationsleistungen erfüllt, von denen Patienten mit Vorhofflimmern profitieren.“

Herzinfarkt überleben: Herzen sind teuer

Diese verbesserte medizinische Versorgung und der große Fortschritte bei der kardiologischen Diagnostik und Behandlung haben aber auch einen Preis. So stiegen die Krankheitskosten für Herzkrankheiten von 2002 bis 2008 um rund 16,2 Prozent oder umgerechnet rund 35.512 Milliarden Euro an.

Um die Überlebenschancen bei einem Herzinfarkt zu erhöhen, ist die Erstversorgung von großer Wichtigkeit. Bei einem akuten Infarkt zählt jede Minute. Daher ist der erste Schritt bei einem Verdacht, den Notruf 112 zu wählen. Und je früher Hilfe kommt, desto größer ist die Chance, dass der Betroffene auch über den Infarkt berichten kann.

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