Grippeimpfung für Kinder: Nasenspray statt Spritze?

Hat Ihr Kind auch Angst vor Spritzen? Soll es trotzdem gegen Grippe geimpft werden? Dann bietet sich ein Grippeimpfstoff an, der als Nasenspray verabreicht wird. Lesen Sie hier umfassende Informationen und Tipps über den nasalen Grippeimpfstoff.

Ist der nasale Impfstoff mit der Grippeimpfungs-Spritze zu vergleichen?

Die Zusammensetzung des nasalen Impfstoffes (Fluenz) entspricht den aktuellen Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation). Beim nasalen Grippeimpfstoff handelt es sich jedoch um einen sogenannten Lebendimpfstoff, das heißt, diese besondere Form der Grippeimpfung enthält lebende Virusstämme vom Typ A (H1N1, H3N2) und Typ B. Bei einem Grippeimpfstoff, der als Spritze verabreicht wird, handelt es sich um einen sogenannten Totimpfstoff, die Virusstämme sind somit inaktiv.

Laut Aussage von Experten besteht der Vorteil des nasalen Lebendimpfstoffes darin, dass eine Stimulation der Immunabwehr auf dem natürlichen Infektionsweg erfolgen kann.

Für wen kommt der nasale Grippeimpfstoff infrage?

Das Impfspray gegen Grippe ist für Kinder ab 24 Monaten und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr geeignet. Das Grippeimpfungs-Nasenspray hat zwar auch eine gewisse Wirkung bei Erwachsenen, doch scheinen hier die Influenza-Impfstoffe, die gespritzt werden müssen, besser geeignet zu sein.

Welche Dosierung und Anwendung ist für den nasalen Grippeimpfstoff vorgeschrieben?

 

Kinder ab 2 Jahren und Jugendliche bis 18 Jahren erhalten die gleiche Dosis. Dabei werden in jedes Nasenloch 0,1 Milliliter Impfstoff eingesprüht. Die Gesamtdosis beträgt somit 0,2 Milliliter Impfstoff. Die Verabreichung der beiden Dosen soll direkt hintereinander erfolgen. Der Patient kann ganz normal weiteratmen, ohne aktiv zu inhalieren oder die Luft durch die Nase einzuziehen.

Nach frühestens vier Wochen soll eine zweite Impfdosis verabreicht werden. Dies ist bei Kindern und Jugendlichen notwendig, die bisher noch nicht gegen die saisonale Grippe geimpft worden sind.

Welche Nebenwirkungen kann die nasale Grippeimpfung haben?

Sehr häufige Nebenwirkungen (mehr als 10% der Patienten können sie bekommen):

  • Kopfschmerzen
  • Verstopfte Nase
  • Patient fühlt sich unwohl
  • Verminderter Appetit

Seltener treten folgende Nebenwirkungen auf (etwa 1 bis 10% der Patienten klagen darüber):

  • Muskelschmerzen
  • Fieber

Gelegentliche Nebenwirkungen (etwa 0,1 bis 1% der Patienten sind davon betroffen):

  • Gesichtsschwellungen
  • Hautausschläge
  • Nasenbluten

Sehr selten kann ein anaphylaktischer Schock durch den Grippeimpfstoff ausgelöst werden.

Für wen ist der nasale Grippeimpfstoff nicht geeignet?

  • Für Kinder unter 24 Monaten
  • Für Personen über 18 Jahren
  • Für Schwangere
  • Für HIV-Infizierte
  • Für Personen, die an einem zellulären Immundefekt leiden
  • Für Patienten, bei denen eine hochdosierte Kortikosteroid-Behandlung durchgeführt wird
  • Für Personen, die mit Immunsuppressiva behandelt werden

Bitte beachten Sie:

Wenn das Kind oder der Jugendliche allergisch auf Eier, Eiproteine oder Gentamicin reagiert, dürfen die Betroffenen nicht mit dem nasalen Grippeimpfstoff behandelt werden.

Da das Grippeimpfungs-Nasenspray lebende Viren enthält, kann es möglich sein, dass Viren auf andere immungeschwächte Personen übertragen werden. Deshalb sollten geimpfte Kinder und Jugendliche in den ersten zwei Wochen nach der Impfung den nahen Kontakt zu solchen Personen vermeiden.

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