Finasterid zur Behandlung von männlichem Haarausfall?

Der erbliche Haarausfall beim Mann ist schwer zu behandeln. Manche Männer versuchen alles, um ihre Haarpracht zu erhalten, doch meist mit nur wenig Erfolg. Der verschreibungspflichtige Wirkstoff Finasterid kann den männlichen Haarverlust aufhalten. Welche Nebenwirkungen hat Finasterid, was sollte man bei der Behandlung beachten?

Was versteht man unter männlichem Haarausfall?

Der androgenetische Haarausfall wird bei Männern und Frauen durch eine Überempfindlichkeit auf das männliche Hormon Dihydrotestosteron (DHT) ausgelöst. Diese Empfindlichkeit gegen DHT ist erblich bedingt, der Haarausfall ist somit in unseren Genen bereits vorbestimmt.

Im Laufe der Jahre schreitet der androgenetische Haarverlust in der Regel immer weiter voran. Bei Männern kann er in schlimmen Fällen bis zur völligen Glatzenbildung führen. Die Angst vor der fortschreitenden Glatzenbildung sitzt bei vielen Männern sehr tief und sie suchen verzweifelt nach Hilfe gegen den Haarausfall.

Wie wirkt Finasterid gegen den erblich bedingten Haarausfall?

Finasterid ist ein so genannter 5-alpha-Reduktase-Hemmstoff. Dieser Wirkstoff blockiert die Umwandlung von Testosteron in das haarwurzelschädigende Dihydrotestosteron. Durch diesen Prozess kann der androgene Haarausfall bei Männern verhindert werden. (Frauen dürfen diesen Wirkstoff jedoch auf keinen Fall einnehmen!) Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto größer ist die Chance, dass durch die Behandlung mit Finasterid der Haarausfall gestoppt werden kann.

Wichtig! Wird die Behandlung mit Finasterid nicht konsequent durchgeführt, kann der Haarverlust nicht ausreichend gestoppt werden. Wird die Einnahme von Finasterid abgebrochen, setzt der Haarausfall wieder ein.

Welche Nebenwirkungen sind bei der Behandlung mit Finasterid beobachtet worden?

  • benigne Prostatahyperplasie (BPH, gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse)
  • verminderte Libido
  • Impotenz
  • vermindertes Ejakulatvolumen
  • Ejakulationsstörungen
  • erektile Dysfunktion
  • Hodenschmerzen
  • Hautausschlag
  • erhöhte Leberwerte
  • erhöhtes Risiko von Karzinomen der Prostata
  • Schwellungen im Gesicht und an den Lippen

Bitte beachten Sie folgende Hinweise, wenn Sie Finasterid einnehmen:

In klinischen Studien und nach Markteinführung wurde von Brustkrebs bei Männern unter Finasterid 5 mg berichtet. Falls Sie Finasterid einnehmen, sollten Sie unverzüglich jegliche Veränderungen des Brustgewebes, wie Knoten, Schmerzen oder Ausfluss aus der Brustwarze Ihrem behandelnden Arzt melden!

Falls Ihre Frau schwanger ist oder schwanger werden möchte, sollte sie keinesfalls mit zerbrochenen oder zerstoßenen Filmtabletten mit dem Wirkstoff Finasterid in Berührung kommen. Der Wirkstoff kann über die Haut resorbiert werden. Ein Risiko auf einen männlichen Fötus kann nicht ausgeschlossen werden.

Lesen Sie zum Thema männlicher Haarausfall auch den Beitrag: Androgenetischer Haarausfall beim Mann – Symptome und Behandlung.

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