An welchen Symptomen erkennt man eine Migräne?

Migräne ist eine extrem unangenehme Kopfschmerzform, die den Patienten oft mit weiteren Begleiterscheinungen oder Vorboten quält. Lesen Sie, wie Sie eine Migräne erkennen können und wie Sie sich am besten verhalten sollten.

Neben dem Spannungskopfschmerz ist die Migräne die häufigste Kopfschmerzform, von der Frauen etwas häufiger als Männer betroffen sind. Etliche Symptome können eine Migräne bereits bis zu zwei Tage vorher ankündigen.

Diese Vorboten können sich sowohl in starker Gereiztheit, ständigem Gähnen, Müdigkeit, Depressionen, Erschöpfung und Heißhunger auf Schokolade als auch in ungewöhnlicher Heiterkeit und Euphorie äußern. Möglicherweise wollen Blase und Darm plötzlich häufiger oder auch seltener entleert werden.

Migräneanfall ohne Aura

Die meisten Betroffenen leiden unter einer Migräne ohne Aura, das heißt, sie haben keine weiteren Symptome, bevor der Kopfschmerz allmählich einsetzt und sich steigert. Der Anfall dauert zwischen vier und 72 Stunden, ist meistens auf eine Kopfseite beschränkt und häufig von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Die Schmerzen werden durch Bewegung, Licht und Geräusche verstärkt, daher ziehen sich die Patienten am liebsten an einen ruhigen, dunklen Ort zurück.

Migraine accompanée – Migräne mit Aura

Bevor die eigentlichen Kopfschmerzen beginnen, leiden manche Migräne-Patienten bis zu 40 Minuten lang unter verschiedenen neurologischen Störungen, die man Aura nennt. Die Symptome können sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten und reichen von Sehstörungen wie Lichtblitze, bewegende Glasbaustein oder schwarze Löcher im Gesichtsfeld über Sprachstörungen, einseitigem Kribbeln in Armen oder Beinen bis hin zu Gleichgewichtsstörungen.

Keine Triptane während der Aura einnehmen

Wer als Schmerzmittel gegen seine Migräne Triptane einsetzt, darf sie in der Auraphase noch nicht anwenden, da sie zu diesem Zeitpunkt nicht die gewünschte Wirkung haben. Einige Patienten leiden ausschließlich unter den Symptomen der Aura, ohne Kopfschmerzen zu bekommen, daher wissen viele nicht, dass sie eigentlich einen Migräneanfall haben. Manche müssen auch ausschließlich mit Übelkeit und Erbrechen kämpfen.

Kopfschmerzphase bei Migräne

Ein typisches Anzeichen für eine Migräne ist der meist einseitige Schmerz. Häufig sitzt er an der Stirn, aber er kann auch andere Stellen des Kopfes betreffen und im Verlauf der Attacke wandern. Die Art des Schmerzes äußert sich als Stechen, Bohren, Pochen, Krampf oder er pulsiert zunehmend über mehrere Stunden hinweg.

Übelkeit, Erbrechen oder zumindest Appetitlosigkeit sind typische Begleiterscheinungen während der Schmerzphase. Die allgemeine Überempfindlichkeit gegenüber der Umgebung kann nicht beeinflusst werden und muss als Symptom akzeptiert werden. Selbst nachdem die Beschwerden wieder abgenommen haben, fühlen sich die Betroffenen hinterher oft noch bis zu zwei Tage lang erschöpft.

Symptome bei seltenen Migräneformen

Unter den über 20 verschiedenen Migräneformen gibt es einige ungewöhnliche Anzeichen, die wenig bekannt sind und daher auch von vielen Ärzten nicht gleich als Migräne-Symptome diagnostiziert werden. Bei der familiär hemiplegischen Migräne kommt es zum Beispiel während der Auraphase zu halbseitigen Lähmungen, die aber nur vorrübergehender Natur sind.

Betroffene, die unter einer Basilarismigräne leiden, können selbst die kleinsten Bewegungen nicht ertragen und reagieren mit Übelkeit und Schwindel. Von einem Status migränicus spricht man, wenn ein Anfall in den nächsten übergeht und somit länger als drei Tage dauert.

Migräne ist Stress für den ganzen Körper

Da sich die Patienten häufig übergeben müssen, erleiden sie einen erheblichen Elektrolytverlust, der eine enorme Belastung für den ganzen Körper darstellt. Wenn die Durchblutung während der Auraphase sehr schlecht ist, kann es sogar zu einem Schlaganfall kommen. Erkennen kann man diese Komplikation daran, dass die Aurasymptome auch nach Tagen nicht verschwinden. Eine Behandlung durch einen Arzt ist daher unbedingt notwendig!

Dieser Artikel kann den Rat eines Arztes nicht ersetzen!

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