4 Punkte sollten Sie nach Einsatz eines Herzschrittmachers beachten

Ein Herzschrittmacher ist ein kleines elektronisches Gerät, welches in einer Operation eingesetzt wird und eine gleichmäßige Herzfrequenz ermöglicht. Lesen Sie in diesem Artikel alles über die Operation und das Leben mit einem Herzschrittmacher.

Ein Herzschrittmacher bringt ein erkranktes Herz  dazu, wieder im richtigen Takt zu schlagen. Das kleine Gerät besteht aus einem Gehäuse und einer oder zwei Sonden und wird unterhalb des rechten oder linken Schlüsselbeins eingesetzt. Die Sonden reichen über eine Vene bis ins Herz und messen die Aktivität des Herzmuskels.

Bei einem unregelmäßigen Herzschlag wird ein elektrischer Impuls an das Herz gegeben, welcher dafür sorgt, dass das Herz wieder regelmäßig schlägt. Betrieben wird der Herzschrittmacher mit einer leistungsfähigen Batterie, welche – je nach Strombedarf – im Schnitt zwischen 5 und 15 Jahren leistungsfähig bleibt, bevor sie ausgetauscht werden muss.

Wann wird ein Herzschrittmacher benötigt?

Bevor ein Herzschrittmacher eingesetzt wird, untersucht ein Kardiologe den Betroffenen sehr gründlich. Dazu gehört neben dem Anamnesegespräch ein Ruhe-, Belastungs- und Langzeit-EKG sowie Blutuntersuchungen.

Gründe für eine Implantation eines Herzschrittmachers sind meist Herzrhythmusstörungen, bei denen das Herz zu langsam schlägt. Mögliche Anzeichen sind Schwindelgefühle, Atemnot bei körperlicher Belastung und Ohnmachten.

Ablauf der Operation

Ein Herzschrittmacher wird in der Regel nicht unter Vollnarkose eingesetzt. Unter einer örtlichen Betäubung wird das Gerät unter den Brustmuskel implantiert. Während der Operation kontrolliert der Arzt über Röntgenuntersuchungen die korrekte Lage der Sonden. Nach einer Überprüfung der Funktionsfähigkeit wird die Operation abgeschlossen.

Leben mit einem Herzschrittmacher

Moderne Herzschrittmacher sind nicht größer als eine 2€-Münze und werden von den Patienten meist nicht gespürt. Mit einem Herzschrittmacher fühlen sich die meisten Betroffenen viel leistungsfähiger als vorher. Trotzdem sollten einige Dinge beachtet werden.

  1. Solange die Wunde noch nicht verheilt ist, sollte darauf geachtet werden, dass die Haut nicht allzu sehr gespannt wird. Dies ist zum Beispiel beim hohen Anheben des Armes der Fall.
  2. Auch auf anstrengende körperliche Tätigkeiten sollte in den ersten Wochen nach der Operation verzichtet werden, da es einige Zeit dauern kann, bis der Herzschrittmacher und die Drähte fest eingewachsen sind.
  3. Selbst danach ist Vorsicht bei sportlicher Betätigung angesagt. Sportarten, bei denen Stöße oder Schläge auf den Brustkorb möglich sind (Kampfsport- oder Ballsportarten) sollten nicht ausgeübt werden.
  1. Menschen mit einem Herzschrittmacher sollten bei der Benutzung elektrischer Geräte vorsichtig sein. Die ausgehende elektromagnetische Strahlung kann die Funktionsfähigkeit des Herzschrittmachers beeinträchtigen. Vorsicht ist zum Beispiel bei modernen Induktionsherden angesagt. Diese können in der Regel von Herzschrittmacher-Trägern nicht zum Kochen benutzt werden. Sie müssen einen Sicherheitsabstand wahren, wenn der Induktionsherd angeschaltet ist. Auch andere elektrische Geräte wie etwa ein Fön oder eine Bohrmaschine können den Herzschrittmacher stören. In der Regel reicht ein Sicherheitsabstand von 30cm zum Gerät aus. Anzeichen einer Störung können Schwindelgefühle oder ein spürbar unregelmäßiger Herzschlag sein. Mit Ausschalten des Gerätes verschwinden die Beschwerden in der Regel.

Den Patienten wird ein Schrittmacherausweis ausgestellt, den sie immer bei sich tragen sollten. In diesem sind alle wichtigen Fakten zum Gerät und die Kontrolltermine notiert. Eine erste Kontrolluntersuchung findet etwa 3 Monate nach der Operation statt. Danach werden Kontrollen in Abständen von einem halben Jahr angesetzt. Bei der Kontrolle ist kein invasiver Eingriff nötig. Die Geräte werden durch die Haut hindurch abgelesen und bei Bedarf neu programmiert.

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