3 Symptome beim Leistenbruch und die Behandlung

Ein Leistenbruch, auch Leisten- oder Inguinalhernie genannt, beschreibt eine angeborene oder erworbene Ausstülpung im Bereich des Bauchfelles. Sie wird durch eine Schwachstelle in der Bauchdecke verursacht, durch Eingeweide hervortreten können.

Im Folgenden beschreiben wir Ihnen die drei charakteristischen Symptome und stellen wirksame Maßnahmen der Behandlung eines Leistenbruchs vor.

1. Wölbung im Bereich der Leiste

Ein sicheres Anzeichen dafür, dass ein Leistenbruch vorliegt, ist eine leicht sichtbare und zu ertastende, beulenartige Schwellung in der Leistenregion. Diese wird durch das Hervortreten der Eingeweide, des sogenannten Bruchinhalts durch die Bruchpforte in den Leistenkanal bedingt. Der Bruch des Gewebes ist noch deutlicher zu erkennen und zu ertasten, wenn der Betroffene hustet, niest oder im Bereich der Leiste die Muskulatur anspannt. Die Wölbung lässt sich in der Regel leicht in den Bauchraum zurückdrücken. Charakteristisch für einen Leistenbruch ist auch, dass die Schwellung in den Abendstunden meist deutlich stärker ausgeprägt ist als am Morgen.

2. Schmerzen und Fremdkörpergefühl

Mit der beulenartigen Schwellung gehen in den meisten Fällen ziehende Schmerzen einher, die sich je nach Körperposition verstärken oder abschwächen. Das Ziehen wird deutlich unangenehmer, nachdem der Patient sich körperlich angestrengt, sportlich betätigt oder schwere Gegenstände gehoben hat. Auch Niesen, Schreien und starkes Pressen beim Stuhlgang können die Schmerzen verstärken, da in solchen Momenten der Druck auf den Bauchraum erhöht wird und dazu führt, dass die Eingeweide nach vorne gepresst werden. In Ruhepositionen, insbesondere im Liegen lassen die ziehenden Schmerzen meist nach.

Viele Betroffene berichten auch von einem Druckschmerz, der mit einem Fremdkörpergefühl vergleichbar ist und bei männlichen Patienten in den Hodensack, bei Mädchen und Frauen bis in den Schambereich ausstrahlen kann. Obwohl ein Leistenbruchmit Schmerzen nach starken körperlichen Anstrengungen oder Anspannungen einhergeht, ist die Bewegungsfähigkeit der Betroffenen sonst nicht eingeschränkt.

3. Übelkeit und Erbrechen bei Komplikationen

In seltenen Fällen kann ein Leistenbruch zu einer Einklemmung des Bruchinhalts in der Bruchpforte, einer sogenannten Inkarzeration führen. Dabei handelt es sich um eine lebensgefährliche Komplikation, da die Durchblutung des ausgetretenen Gewebes unterbrochen wird. Eine Bauchfellentzündung oder ein Darmverschluss können in einem solchen Fall lebensbedrohliche Folgen sein. Der Leistenbruch macht sich dann vor allem durch starke Übelkeit und Erbrechen bemerkbar, die mit deutlich verstärkten Schmerzen, einem verhärteten Bauch und Fieber einhergehen. Die Beule ist zudem prall, kaum verschiebbar und lässt sich nicht mehr in den Bauch zurückdrücken.

Methoden der Behandlung eines Leistenbruchs

Anders als ein Nabelbruch bildet sich eine Leistenhernie nie spontan zurück und bedarf daher immer einer ärztlichen Behandlung, um das Risiko einer Einklemmung zu minimieren. Vor allem bei Babys und kleinen Kindern führt ein Leistenbruchhäufig zu einer Inkarzeration, weshalb bei Verdacht umgehend ein Arzt konsultiert werden sollte.

Nach der Diagnose wird in jedem Fall ein chirurgischer Eingriff geplant, der bei Kindern in der Regel ambulant erfolgen kann, während erwachsene Patienten mit einem kurzen Klinikaufenthalt rechnen müssen. Je nach Lage und Größe der Leistenhernie sowie Alter und körperlicher Verfassung des Patienten stehen unterschiedliche Operationsmethoden zur Verfügung, um die Bruchpforte zu verschließen und das Gewebe des Bruchinhaltes zurückzudrängen und wieder zu stabilisieren.

Oft geschieht dies heute statt durch eine offene Operation im Zuge einer Bauchspiegelung mithilfe eines laparoskopischen Verfahrens, das nur mit einem minimal-invasiven Eingriff verbunden ist. Nach der Operation ist der Leistenbruch meist nach mehreren Wochen verheilt. Um eine vollständige Regeneration des Gewebes zu gewährleisten, dürfen sportliche Aktivitäten erst nach etwa sechs Wochen wieder aufgenommen werden. Körperliche Belastungen wie das Tragen schwerer Lasten müssen mehrere Monate konsequent vermieden werden.

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