Spielzeug-Test 2010: Schadstoffe ohne Ende

Im Spielzeug-Test 2010 enthielten sogar der Teddy von Steiff, die Puppen von Fisher Price oder die Brio-Eisenbahn Schadstoffe. Außerdem stellten die Prüfer klar, dass kleine verschluckbare Teile eine große Gefahr für Kinder darstellen.

Weihnachten 2010 steht vor der Tür. Da kommt der Spielzeug-Test der Stiftung Warentest gerade recht. Geprüft wurden 50 Spielzeuge für Kinder unter 3 Jahren.

Stiftung Warentest stellte bei Spielzeugen Schadstoffe fest
Im aktuellen Spielzeug-Test, der in der November-Ausgabe der Zeitschrift test erschienen ist, stellten die Prüfer bei zahlreichen Spielzeugen Schadstoffe fest. Dies ist gerade bei Kindern unter drei Jahren nicht ganz unproblematisch, da diese zunächst einmal alles in den Mund nehmen und ablutschen.

Von den getesteten Spielzeugen – Holzpuzzles, Puppen, Plüschtiere, Traktoren u.v.m. – waren über 80 Prozent mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet, zwei Drittel der Spielzeuge waren im Test sogar stark oder sehr stark belastet.

Einige Spielzeuge im Test setzten die Kinder einer direkten Gefahr aus. Hierbei handelte es sich z. B. um den grünen Nachziehdrachen von Eichhorn, die bunte Ziehschlange von Plan Toys, das Schiebepferd Trotto und die Babypuppe Lissi. Bei ihnen konnten sich Einzelteile lösen, die von Kindern leicht verschluckt werden können.

Preise im Spielzeug-Test 2010 nicht ausschlaggebend
Sicheres Spielzeug muss schon mal etwas aushalten können. Es muss reiß- und biegefest sein, es darf nicht zersplittern, und es dürfen sich keine Schwermetalle aus Farben lösen. Allerdings musste auch Markenware von Brio, Eichhorn, Fisher Price, Nici, Selecta, sigikid und Steiff bei diesen Mindestanforderungen teilweise passen.

Abbildung1: Häufigste Schadstoffe im Spielzeug-Test der Stiftung Warentest

  • Formaldehyd
  • Nickel
  • Nonylphenol
  • PAK, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
  • Phthalate
  • Schwermetalle
  • Zinnorganische Verbindungen

Ausgerechnet Holzspielzeug war im Spielzeug-Test stark mit Schadstoffen belastet. Nicht ein einziges Holzspielzeug im Test war vollkommen schadstofffrei. So fanden die Tester z. B. in der Eisenbahn von Brio Flammschutzmittel, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Nickel. In der Lok von Thomas & Friends stellte die Stiftung Warentest hohe Mengen Nickel fest.

Eine ganz andere Gefahr ging beim Spielzeug-Test vom Plüschaffen von sigikid aus, da dieser nach einem kurzen Kontakt mit einer Flamme sofort lichterloh brannte, obwohl sich bei Plüschtieren die Flammen nicht mehr als drei Zentimeter pro Sekunde ausbreiten dürfen.

Ein weiteres Plüschtier, das nach Ansicht von Stiftung Warentest gar nicht verkauft werden dürfte, war im Test der Hase von Tedi. Er enthielt den verbotenen Weichmacher DEHP und war mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen belastet.

Grenzwerte im Test der Spielzeuge häufig zu hoch
Schadstoffe im Spielzeug entfalten ihre Wirkung häufig erst langfristig. Manche stehen sogar unter dem Verdacht, Krebs zu erzeugen oder das Erbgut zu schädigen. Allerdings stellt die Stiftung Warentest in ihrem Spielzeug-Test fest, dass bei Weitem noch nicht alle Schadstoffe per Gesetz geregelt sind. Da sich selbst vorhandene Regelungen nicht auf Kleinkinder beziehen, sind die Grenzwerte für das Spielzeug viel zu hoch.

Nur 8 von 50 Spielzeuge waren im Test schadstofffrei
Im aktuellen Spielzeug-Test der Stiftung Warentest waren nur 8 von 50 Spielzeugen nicht mit Schadstoffen belastet. Hierzu gehörten

  • die Hubschrauber von Fisher Price und Playmobil,
  • das Lego-Ferkel,
  • der petits-mauri-Junge von Its imagical,
  • das Spaß-Auto von Ravensburger,
  • die SmartVille-Tiere von vtech,
  • das Plüschtier Hello Kitty und
  • die Puppe Curly Girly von sigikid.

Den kompletten Spielzeug-Test finden Sie in der November-Ausgabe 2010 der Verbraucher-Zeitschrift test. Ferner können Sie den Testbericht auf der Internetseite der Stiftung Warentest gegen eine Gebühr als pdf-Datei herunterladen.