Neurodermitis – Ursachen und Symptome dieser Hauterkrankung

In Deutschland leiden etwa 15% der Kinder und 2% der Erwachsenen an Neurodermitis. Welche Ursachen gibt es und welche Symptome treten auf? Spielt die erbliche Veranlagung eine Rolle? Wie hoch ist das Risiko, dass Ihre Kinder an Neurodermitis erkranken? Erfahren Sie mehr darüber!

Kinder und Erwachsene leiden sehr unter der Neurodermitis

Bereits Säuglinge ab dem 3. Lebensmonat können an Neurodermitis erkranken. Diese Hauterkrankung kann das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Nur eine konsequente Hautpflege mit den optimalen Hautpflegeprodukten kann Linderung bringen. In schlimmen Fällen muss eine medikamentöse Behandlung erfolgen.

Lesen Sie dazu auch meinen Artikel über die Behandlung von Neurodermitis.

Haben die betroffenen Kinder ihr ganzes Leben lang Neurodermitis?

Bei dieser Frage kann ich Ihnen Hoffnung machen: Bei vielen Kindern schwächt sich im Laufe ihres Lebens die Neurodermitis stark ab. Ein großer Teil der Betroffenen hat nach Eintritt der Pubertät gar keine Beschwerden mehr. Wenn Ihr Kind an Neurodermitis leidet, besteht somit die große Chance, dass in späteren Jahren keine Symptome mehr auftreten. Seien Sie also zuversichtlich! Pflegen Sie die Haut Ihres Kindes besonders gut, damit die Haut widerstandsfähiger wird.

Welche typischen Symptome treten bei Neurodermitis auf?

  • trockene und gerötete Haut
  • entzündete Hautekzeme
  • Juckreiz, der sehr stark sein kann
  • nässende und blutende Wunden, weil gekratzt wird
  • bakterielle Hautinfektionen
  • Hautverdickungen, die sich in einer vergröberten Hautstruktur äußern

Diese Symptome treten meist in wiederkehrenden Schüben auf.

An welchen Hautstellen treten die Beschwerden vermehrt auf?

  • Bei Babys und Kleinkindern sind oft die Wangen, sowie die Arm- und Kniestreckseiten befallen. Aber auch am Bauch, am Rücken und auf der Kopfhaut können die juckenden Ekzeme auftreten.
  • Bei älteren Kindern und Erwachsen sind die betroffenen Stellen meist im Bereich der Arm- und Kniebeugen, sowie an den Unterschenkeln, den Unterarmen, im Halsbereich und auf der Stirn. Seltener sind bei Erwachsenen die Gesichtsbereiche von Neurodermitis befallen.

Kann die Veranlagung zu Neurodermitis vererbt werden?

Wenn Sie an Neurodermitis leiden, besteht die Gefahr, dass Ihre Kinder ebenfalls an Neurodermitis erkranken. Die Neurodermitis zählt zum atopischen Formenkreis und wird auch als atopische Dermatitis (Hautentzündung) bezeichnet.

Der Begriff „Atopie“ bezeichnet die familiär gehäuft auftretende Bereitschaft, an Heuschnupfen, Asthma und an Neurodermitis zu erkranken. Wissenschaftler konnten Gene entschlüsseln, die bei der Entstehung von Neurodermitis beteiligt sind. Damit konnte der Beweis erbracht werden, dass Neurodermitis vererbt wird.

So hoch ist das Risiko, dass Ihre Kinder an Neurodermitis erkranken:

Beide Elternteile haben Neurodermitis
Ihr Kind erkrankt mit 60- bis 80%iger Wahrscheinlichkeit an Neurodermitis.

Beide Elternteile haben Heuschnupfen oder allergisches Asthma
Ihr Kind erkrankt mit 40- bis 60%iger Wahrscheinlichkeit an Neurodermitis.

Ein Elternteil hat Neurodermitis
Ihr Kind erkrankt mit 20- bis 40%iger Wahrscheinlichkeit an Neurodermitis.

Ein Geschwisterteil hat Neurodermitis
Andere Kinder der Familie erkranken mit 25- bis 35%iger Wahrscheinlichkeit an Neurodermitis.

Eine Neurodermitis-Erkrankung kann nicht durch einen Labortest festgestellt werden. Der Arzt kann die familiären Risikofaktoren erfragen und daraus seine Diagnose ableiten.

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