Fiebernde Kinder – Drei Tipps ohne Medikamente das Fieber zu senken

Nicht immer ist es notwendig und sinnvoll, Fieber bei Kindern, sofort mit Medikamenten zu bekämpfen. Die nichtmedikamentöse Behandlung ist allerdings für viele Eltern noch immer nicht wirklich akzeptabel.

Bettruhe ist wichtig

  • In der Regel legt sich ein fieberndes Kind freiwillig ins Bett. Geben Sie dem natürlichen Instinkt Ihres Kindes ruhig nach. Überlassen Sie ihm, wann es schlafen und wieder aufstehen möchte, um etwas zu spielen.
  • Setzen Sie bitte dennoch klare Regeln. Besonders kleine Kinder neigen dazu, sich selbst zu überschätzen. Rumtoben im Freien und wilde Spiele in der Wohnung sind weder förderlich noch erlaubt. Damit heizt sich Ihr Kind zusätzlich auf.
  • Viele Kinder mögen nicht allein in ihrem Zimmer liegen. Wenn es Ihre Wohnsituation zulässt, wird sich Ihr Kind über eine Ersatzschlafgelegenheit auf dem Sofa sicher freuen. Vielleicht mag Ihr Kind ja etwas anhören. Oder Sie lesen ihm eine Geschichte vor.

Richtig gekleidet

  • Ein fieberndes Kind wird wahrscheinlich ganz schnell frösteln. Das ist eine normale Reaktion des Körpers und zeigt letztlich, dass die Körpertemperatur steigt. Packen Sie Ihr Kind, deshalb nicht zu warm ein.
  • Legen Sie auf das Bett oder Sofa eine Wolldecke und darauf ein Laken. Das Laken lässt sich so rasch auswechseln, wenn es durchgeschwitzt ist.
  • Ziehen Sie Ihrem Kind leichte, nicht eng anliegende Kleidung, möglichst aus Baumwolle, an. In den Sommermonaten reicht es aus, wenn Ihr Kind lediglich die Unterwäsche trägt.
  • Decken Sie Ihr fieberndes Kind mit einem Laken zu. Legen Sie darüber am besten eine Wolldecke. Das Laken können Sie gegebenenfalls wechseln. Besonders, wenn Ihr Kind anfängt stark zu schwitzen.
  • Achten Sie darauf, dass das Zimmer immer gut gelüftet und Ihr Kind dennoch keiner Zugluft ausgesetzt ist.

Viel Flüssigkeit und eine leichte Ernährung

  • Das fiebernde Kinder normal essen ist illusorisch. Selbst Erwachsene verspüren bei Fieber keinen bis wenig Appetit. Verlangen Sie nicht von Ihrem Kind zu essen. Es wird das ohnehin verweigern. Der Gewichtsverlust wird nach dem das Fieber gefallen ist ganz schnell wieder ausgeglichen. Der Körper würde mit einer normalen Mahlzeit ohnehin überfordert sein.
  • Wichtig ist lediglich die Aufnahme von sehr viel Flüssigkeit. Die Gefahr der Austrocknung und den daraus folgenden Kreislaufstörungen sind wesentlich ernster zunehmen, als ein geringer Verlust des Körpergewichts.
  • Drängen Sie Ihrem Kind nicht bestimmte Getränke auf. Ältere Kinder dürfen ausnahmsweise auch mal ein Glas Cola trinken. Bieten Sie Ihrem fiebernden Kind Tee mit Traubenzucker, Limonade und verdünntem Obstsaft an. Alle drei Getränkesorten sind meist reich an Kalorien und Mineralstoffen.
  • Ist Ihr Kind noch im Säuglingsalter und wird von Ihnen gestillt? Versuchen Sie Ihr Baby so oft es geht an die Brust anzulegen und bieten ihm aus der Flasche Tee an. Verweigert Ihr Baby beides, ist es sinnvoller mit ihm rasch den Arzt aufzusuchen. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, kann es sein, das Ihr Arzt eine Einweisung ins Krankenhaus veranlasst. Dort erhält Ihr Baby die notwendige Flüssigkeit über eine Infusion.

Wadenwickel und Co

Die altbewährten Hausmittel, wie Wadenwickel, kühlende Bäder und Waschungen wird Ihr Kind, egal in welchem Alter, wahrscheinlich vehement ablehnen.

Zwingen Sie Ihr Kind nicht dazu. Es regt sich nur unnötig auf und das kann letztlich dazu führen, dass das Fieber zusätzlich steigt.

Denken Sie daran, das Fieber eine natürliche Reaktion des Körpers ist.

  • Ganz wichtig ist der Arztbesuch. Sind Sie sich unsicher? Ist das Fieber sehr schnell gestiegen oder sehr hoch, also jenseits der 39,5 °C Marke, suchen Sie zeitnah Ihren Kinderarzt auf.
  • Rufen Sie am besten vorher an. Damit vermeiden Sie unnötige Wartezeiten.
  • Ihr Kinderarzt wird Ihnen genau sagen was für Ihr Kind sinnvoll ist und was nicht. Nicht immer sind fiebersenkende Medikamente die ultimative Lösung.

Die Empfehlung der meisten Kinderärzte lautet, das Kind tagsüber fiebern zu lassen und die drei beschriebenen nichtmedikamentösen Maßnahmen zu ergreifen. Lediglich am Abend, also vor der Nachtruhe, wird ein entsprechendes fiebersenkendes Medikament eingesetzt.

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