So behandeln Sie Bindehautentzündungen bei Pferden mit klassischer Homöopathie

Medizinisch wird eine Bindehauentzündung als Konjuktivitis bezeichnet. Diese Entzündung der Augen kann akut aber auch chronisch bei Pferden auftreten. In beiden Stadien können Sie die Heilung mit Homöopathie unterstützen. Ich zeige Ihnen hier, zu welche Mitteln Sie greifen sollten.

Bindehautentzündungen können in eine infektiöse, ausgelöst durch Bakterien, Viren oder Pilze, und in eine nicht infektiöse differenziert werden. Vor allem die nicht infektiöse Bindehautentzündung gehört zu den häufigsten Augenerkrankungen bei Pferden. Ursache bei so einer nicht infektiösen Entzündung sind Fremdkörper, Zugluft durch offene Stalltüren und Fenster, allergische Reaktion auf Pollen oder Staub.

Diese Beschwerden können bei Pferden mit einer Bindehautentzündung auftreten:

Es treten in der Regel drei Symptome auf, es handelt sich dabei um die sogenannte Abwehr-Trias: vermehrter Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit und spastischer (krampfartiger) Lidschluss.

Folgende Symptome können zusätzlich auftreten:

  • Rotes Auge bzw. errötete Bindehaut,
  • Schwellung der Bindehaut
  • Lichtempfindlichkeit mit Graufärbung der Hornhaut
  • Vermehrter Tränenfluss mit zähem Schleim am inneren Augenwinkel
  • Das Auge des Pferdes ist fast immer geschlossen
  • Je nach Stadium der Entzündung: eitrige, schleimige oder klare Absonderungen
  • Am Morgen häufig verklebte Augenlider

Entzündungen der Bindehaut können auch Folge von Entzündungen in der Umgebung sowie auch Begleiterkrankungen anderer Erkrankungen des Pferdes sein. So tritt eine Bindehautentzündung auch bei Erkrankungen des oberen Atemapparat, verursacht durch eine Grippe (Influenza) auf. Es können aber auch Allergien auf beispielsweise Gräserpollen vorliegen.

Eine akut infektiöse Entzündung gehört immer in die vertrauensvollen Hände des Tierarztes, die akute oder chronische nicht infektiöse Entzündung kann gut mit naturheilkundlichen Behandlungsmethoden, wie z. B. mit den entsprechenden Schüßler-Salzen, der klassischen Homöopathie oder auch in Kombination mit der Akupunktur durch einen Heilpraktiker mit einer speziellen Ausbildung oder von einem Tierheilpraktiker behandelt werden.

Die Diagnose einer solchen Bindehautentzündung gehört zu aller Erst in die Hände einer medizinisch geschulten Person, z. B. in die Hände des Tierarztes oder eines Tierheilpraktikers oder auch Heilpraktikers. Hierbei muss bei der Diagnosestellung die genaue Ursache herauskristallisiert werden.

Achtung: Sprechen Sie vorab mit Ihrem Tierarzt über die entsprechende Behandlung. Es gibt weitaus schlimmere Augenerkrankungen, die bei Pferden auftreten können, die zwar auch mit Homöopathie geheilt werden können, aber niemals alleine von Ihnen – ohne vorherige Rücksprache mit dem Tierarzt – angewandt werden sollten.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei einer bakteriell bedingten Bindehautentzündung kann eine sogenannte Tupferprobe direkt aus dem erkrankten Augenbereich bei der Identifizierung der entsprechenden Keime sehr hilfreich und unbedingt erforderlich sein. Hierbei können auch Parasiten oder gar Pilze als Ursache gefunden werden.

Es haben sich in der naturheilkundlichen Praxis für Pferde folgende Arzneimittel der klassischen Homöopathie mit den entsprechenden Modalitäten (Verschlimmerungs- und Besserungsmerkmale für das Herausfinden des entsprechenden Arzneimittels) sehr bewährt:

Mittel der ersten Wahl ist das Arzneimittel Augentrost (Euphrasia officinalis D6)

Es wird eingesetzt, wenn folgende Symptome vorliegen:

  • Bindehaut des Auges ist stark gerötet
  • Es tritt ein vermehrter Tränenfluss auf
  • Nebenbei kommt es zur Lichtempfindlichkeit (erkennt man an dem Zuhalten des Auges)
  • Es entwickelt sich ein zähes Sekret am inneren Augenwinkel
  • Augenlider sind morgens sehr verklebt

Augentrost (Euphrasia officinalis in der Potenzierung D6) hilft vor allem, wenn Sie Ihrem Pferd viel frische Luft, einen abgedunkelten Stall, Ruhe und kühle Kompressionen gönnen.

Vermeiden sollten Sie körperliche Aktivitäten, jegliche Wärme und auch Wärmebehandlungen, Zugluft, windige Witterung und direktes Sonnenlicht.

Medikation:

3-mal täglich 10 Globuli zusätzlich auch als Euphrasia Augentropfen von der Unternehmung Wala oder die selbsthergestellten biochemischen Mineralsalz-Augentropfen-Mischung

Honigbiene (Apis melifica) findet seinen Einsatz, wenn

  • das Augenlid ödematös angeschwollen ist
  • die Augenlider und das Auge selbst sehr berührungsempfindlich und schmerzhaft ist.
  • das Auge sehr berührungsempfindlich und das Pferd auf Berührungen des Auges sehr aggressiv reagiert
  • eine rote bzw. blassrote ödematöse Schwellung entstanden ist
  • brennendes Jucken und auch der stechende Schmerz unbedingt nach Abkühlung verlangt
  • Ihr Pferd sich weigert zu trinken
  • die Beschwerden rechtsseitig beginnen

Unterstützend wirkt Honigbiene (Apis mellifica in der Potenzierung D6), wenn Sie Ihrem Pferd kühle Luft und kühle Augenkompressen zukommen lassen sowie langsame Bewegungsabläufe und Abgedunkelte Sallräumlichkeiten bieten.

Die Entzündung verschlimmert sich bei einem warmen Stall, warme Behandlungen, warme Witterung und Druck auf die schmerzhafte Region am Auge. Auch Sonneneinstrahlung ist schädlich

Medikation:

3-mal täglich 10 Globuli zusätzlich die selbsthergestellten biochemischen Mineralsalz-Augentropfen-Mischung.

Liegt ein traumatisches Ereignis für die Bindehautentzündung zugrunde, wie z. B. eine Stoß- oder Schlagverletzung des Auges und seiner Bindehaut, so ist das Arzneimittel Bergwohlverleih, auch bekannt als Arnica montana in der Potenzierung D6 als Globuli einsetzbar.

Kommt es bei einer traumatischen Schlag- oder Stoßverletzung zu einer starken Rötung der Bindehaut und der umliegenden Schleimhaut und das Pferd verkrampft sich beim Schließen des Augenlides, so kann dieses Arzneimittel wahre Wunder bewirken.
Es kann bei allen Verletzungen angewendet werden. Verabreichen Sie Ihrem Pferd 3-mal täglich 10 Globuli. Zusammen mit der selbsthergestellten biochemischen Mineralsalz-Augentropfen-Mischung kann es Ihrem Liebling schnell wieder die volle Sicht und auch die Schmerzen nehmen.

Des Weiteren können sowohl in der Veterinärmedizin als auch in der Naturheilkunde Augentropfen bestehend aus dem Blutserum des erkrankten Pferdes als Behandlungsmöglichkeit eingesetzt werden.

Die naturheilkundlichen Behandlungsmethoden, wie die Behandlung mittels der biochemischen Mineralsalz nach Dr. med. W. H. Schüßler kann sehr gut mit der klassischen Homöopathie – also auch mit der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) – und der schulmedizinischen Therapie untereinander kombiniert oder jeweils einzeln eingesetzt werden. Es kommt hierbei auf die Schwere der Erkrankung an. Besprechen Sie Ihre möglichen Behandlungsschritte mit dem jeweiligen Spezialisten bestehend aus Tierarzt, Heilpraktiker oder auch Tierheilpraktiker.

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