Gallen beim Pferd können Sie mit diesen 5 Mitteln behandeln

Bei Gallen handelt es sich um rundlich geformte Verdickungen direkt an den Gelenken, Sehnenscheiden oder auch Schleimbeuteln. Häufig erkennt der Pferdehalter sie jedoch auch an den Fesselgelenken oder Beinen. Um Ihrem Pferd eine schnelle Genesung dieser Erkrankung zu ermöglichen, können Sie verschiedene Heilpflanzen einsetzen.

Tritt die Gallen am Sprunggelenk des Pferdes auf, so bezeichnet man diese auch als Kreuzgallen. Der bekannteste Begriff ist jedoch die Piephacke, hierbei befindet sich die Gallen direkt am Fersenhöcker. Es kommt zu einer Schleimbeutelentzündung mit Flüssigkeitsansammlung und es entsteht das beulenförmige Aussehen, wie es auch beim Menschen der Fall sein kann.

In äußerst seltenen Fällen treten die Gallen auch am Vorderbein des Pferdes auf, was dann als Stollbeulen bezeichnet wird. Liegt eine Entzündung vor, so können die Gallen sich warm anfühlen und die Größe eines Tennisballes annehmen. In den meisten Fällen verspüren die Pferde nur einen leichten Schmerz und lahmen durch die Gallen nur manchmal.

Die Auslöser der Gallen beim Pferd

Es sind häufig Überlastungen beim Reiten oder ein gestörter Stoffwechsel, verursacht durch die falsche Zusammensetzung des Futters. Andere Ursachen sind beispielsweise:

  • eine zu große Belastung beim Ausreiten des Pferdes, z. B. Reiten auf zu hartem Untergrund (harter Boden, Pflastersteine oder Asphalt),
  • zu frühes Einreiten junger Pferde,
  • versehentlicher oder auch gewollter Tritt eines anderen Pferdes,
  • Fütterungsfehler,
  • zu wenig Bewegung,
  • gestauter oder gestörter Abtransport von Stoffwechselendprodukten (z. B. nach einer Operation oder einer Verletzung).

Heilpflanzen, die bei Gallen beim Pferd helfen:

Durch die folgenden Heilpflanzen kann die Durchblutung positiv beeinflusst, der Lymphfluss angeregt und auch der Stoffwechsel wieder in den Lot gebracht werden. Folgende Heilpflanzen helfen bei Gallen beim Pferd, die zu einem Tee zubereitet und verabreicht werden können:

1. Labkraut – Gallium verum

Im Volksmund auch Gelbes Labkraut, Gelbes Waldstroh, Gliederkraut, Hafta, Käselabkraut, Klabergras, Klebgras, Klimme, Liebfrauenbettstroh, Liebfrauenstroh, Liebkraut, Sternkraut, Wundkraut, Wundkraut oder Zaunkleber genannt. Es wirkt auf den Organismus zusammenziehend, harntreibend, gallentreibend, krampflösend und wundheilend. Zudem wird es als Immunmodulation benutzt.

2. Anis – Pimpinella anisum

Das ätherische Öl der Anis-Samen hat eine positive Wirkung auf Bakterien, Viren und Pilze. Des Weiteren wirkt es als Tee entwässernd und kann somit die Schwellung der Gelenke verringern. In der Regel wird Anis als krampflösendes Mittel bei spastischem Husten oder auch Bronchitis eingesetzt. Um die ätherischen Öle aus den Samen herauszuholen, sollte der Anis vor der Verabreichung mittels eines Mösers klein gestoßen werden. Dies gilt auch bei der Teezubereitung.

3. Ingwer – Zíngiber officinale

Ingwer ist sehr hilfreich bei Entzündungen mit Schwellungen. Diese Heilpflanze wirkt entzündungshemmend und gleichzeitig entwässernd. Man sollte nur mit kleinen Mengen beginnen, da es Pferde gibt, die auf Ingwer mit Darmkoliken reagieren. Dosieren Sie langsam steigernd von Woche zu Woche und beobachten Sie dabei Ihr Pferd.

Sollte das Tier bereits mit Magengeschwüren belastet sein, so sollte man Ingwer meiden. Ebenfalls sollten trächtige Stuten nicht mit Ingwer gefüttert werden, da es Substanzen enthält, welche das Blut verdünnen und somit einen Abort auslösen können.

Beginnen Sie mit maximal drei Gramm pro Tag und steigern Sie wöchentlich bis Sie 20 bis 30 Gramm erreicht haben. Es gibt Pferde, die eine Menge von 100 Gramm gut vertragen, diese Menge sollte man jedoch nur bei Schwersterkrankungen einsetzen. Vorsicht: Ingwer fällt unter das Dopinggesetz, sodass es bei Turnier- oder Rennpferden während eines Wettbewerbes nicht eingesetzt werden darf.

Eine gute Quelle für Gewürze bietet neumann-gewuerze.de

4. Odermennig – Agrimonia eupatoria

Es wirkt zusammenziehend, entzündungshemmend und weist eine antibakterielle Eigenschaft auf. Es wird traditionell zur Blutstillung sowie zur entzündungshemmenden Behandlung im Magen-Darm-Trakt eingesetzt. Durch seine Gerbstoffe und diversen Substanzen entfaltet es auch eine antivirale Funktion. So können großen Pferden von 500 bis 600 kg täglich 30 g Obermennig für ca. 4 Wochen verabreicht werden. Pferde mit einem niedrigeren Gewicht können maximal 15 g pro Tag verabreicht werden.

5. Diese Teemischung hilft bei Gallen beim Pferd

Es hat sich auch folgende Teemischung bei der Behandlung von Gallen beim Pferd bewährt. Sie besteht aus folgenden Heilpflanzen, die auch frisch verabreicht werden können:

  • Taraxacum – Löwenzahn
  • Urtica urens – Brennnessel (über Nacht anwelken lassen und nicht frisch verabreichen)
  • Aegopodium podagraria – Giersch
  • Crataegus – Weißdorn
  • Rosa canina – frische Hagebutten

Man mischt jeweils 20 g jeder getrockneten Pflanze und verwendet jeweils 2 EL auf einem Liter Wasser. Die frische Hagebutte wird extra in den Tee gegeben. Diese Drogenmischung als Tee wird mit 70 Grad Celsius heißem Wasser überbrüht und zugedeckt ca. 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen. Die Kräuter bleiben beim lauwarmen Verabreichen enthalten. Dieser Tee kann jeweils morgens und abends mit jeweils einem halben Liter direkt an das Pferd verabreicht werden.

Des Weiteren haben sich Sauerkrautumschläge direkt auf die Schwellung sehr bewährt. Sie sollten jeweils 2 x pro Tag neu angelegt werden.

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