Nasenschleimhautentzündung mit klassischer Homöopathie behandeln

Man bezeichnet eine Nasenschleimhautentzündung auch als Rhinitis, die sowohl infektiös als auch nicht-infektiös in Erscheinung treten kann. Mit dem Einsatz der richtigen homöopathischen Arzneimittel können Sie sich selbst gut behandeln und die akute Phase nicht zu einer chronischen werden lassen.

Eine Rhinitis ist nicht immer gleich. So kann eine Nasenschleimhautentzündung durch Rhinoviren, also Schnupfenviren, verursacht sein, dies bezeichnet man im Volksmund als normalen Schnupfen oder auch Erkältung. Jedoch kann eine Rhinitis auch allergisch, gar bakteriell oder auch viral bedingt sein. Zum besseren Verständnis eines Schnupfens oder einer Rhinitis hier die vereinfachte Anatomie des oberen und auch unteren Respirationstraktes.

Zum oberen Respirationstrakt, also den oberen Atemwegen, gehören unter anderem:

  • Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen (medizinisch Cavum nasi und Sinus paranasales)

Einteilung der Nasenhöhlen in:

  • Sinus frontalis (die Stirnhöhle)
  • Sinus maxillaris (die Kieferhöhle)
  • Cellulae ethmoidales (die Siebbeinzellen)
  • Sinus sphenoidalis (die Keilbeinhöhle)
  • Mundhöhle (Cavum oris)
  • Rachen auch Pharynx genannt

Die unteren Atemwege, also der untere Respirationstrakt, besteht aus:

  • dem Kehlkopf, welcher auch medizinisch Larynx bezeichnet wird
  • der Luftröhre, die sogenannte Trachea
  • die Bronchien unterteilt in:
  • Brochioli loburlares (Läppchenbronchiolen)
  • Endbronchiolen, also den Bronchioli terminales
  • respiratorische Bronchiolen, also den Bronchioli respiratorii
  • Alveolargängen
  • Alveolen, also den Lungenbläschen
  • und schließlich der Lunge, welche Pulmo medizinisch genannt wird.

Die Mediziner unterscheiden eine akute von einer chronischen Rhinitis. Des Weiteren werden die Rhinitiden auch noch differenziert in:

  • einfache oder akute Rhinitis und chronische Rhinitis
  • Rhinitis allergica, die aufgrund von allergischen Reaktionen entsteht und
  • Rhinitis vasmotorica sowie die
  • Nasennebenhöhlenentzündungen, die sogenannten Sinusitiden und eine Kombination bestehenden aus Nasenschleimhaut- und Nasennebenhöhlenentzündung, die sogenannten Rhinosinusitis.

Pathogenese des Schnupfens (Rhinitis)

Bei einer akuten Nasenschleimhautentzündung kommt es zu einer Infektion der oberen Atemwege, hierbei sind die Ursachen oftmals Viren.

Diese wiederum gelangen durch eine Tröpfcheninfektion über die Atemluft oder auch Schmierinfektion durch Händeschütteln über Umwege in die Nasenschleimhaut. Dies kann in der Erkältungzeit, Herbst, Winter und auch Frühling leicht durch das Anhusten oder auch Anniesen passieren. Das Immunsystem reagiert sofort mit einer entzündlichen Nasenschleimhaut, um die viralen Erreger aus diesem Bereich zu bekommen. Hierbei wird eine vermehrte wässrige Flüssigkeit produziert, um die Keime aus diesem Bereich heraus zu schwemmen. Diese Schleimhautreaktion bekommt der betroffene Mensch dann als ständiges Niesen oder auch Tröpfeln der Nase mit. Er muss sich vermehrt die Nase putzen.

Es kommt zur Rhinorrhö, also einer laufenden Nase mit dem Abfluss von Nasensekret aus einer Nasenseite oder aus beiden Nasenlöchern. Es kann auch zur sogenannten verstopften Nase oder verlegten Nasenschleimhaut mit erschwerter Atmung hauptsächlich in der Nacht kommen.

Die Adeno- oder Rhinoviren gelangen innerhalb von ca. 4 bis 5 Tagen in die Schleimhaut der Nase. In der Regel ist das erste Anzeichen eine trockene Nasenschleimhaut. Danach schwillt die Nasenschleimhaut an und behindert die Nasenatmung. In dieser Akutphase reagiert der Organismus sofort mit der vermehrten Produktion von wässrigem Nasensekret, um die eingedrungenen Keime ausschwemmen zu können.

Innerhalb dieser Zeit beginnt die Nase unangenehm und ständig zu laufen. Die Adeno- oder Rhinoviren schädigen die Nasenschleimhaut, dass sich Bakterien leichter auf sie niederlassen können. Hierdurch wird das wässrige Nasensekret zähflüssig bis eitrig-schleimig. Der entstandene Eiter besteht aus abgestorbenen Zellen des Immunsystems und aus den im Abwehrgeschehen abgetöteten Bakterien und Viren. Man erkennt die bakterielle Besiedlung der Nasenschleimhaut an einem eitrig gelblich-grün gefärbten Nasensekret. Die veränderte Nasenschleimhaut verringert das Riech- und das Geschmacksvermögen.

Hieraus kann sich dann bei Nicht- oder Falschbehandlung leicht auch eine Nasennebenhöhlenentzündung, also eine Sinusitis, oder eine Mittelohrentzündung, also eine Otitis media, entwickeln.

Von einer chronischen Rhinitis redet man, wenn eine Nasenschleimhautentzündung länger als mindestens 3 Monate anhält. Auslöser können hierbei verschiedene Viren oder Bakterien, chemische und auch thermische Reize oder auch eine Allergie sein.

Darüber hinaus können auch eine verkrümmte Nasenscheidewand und auch der langfristige Missbrauch von abschwellenden Nasentropfen sein. Diese sollte niemals länger als 14 Tage eingesetzt werden, denn hierdurch wird die Nasenschleimhaut zu sehr ausgetrocknet, was wiederum eine Besiedlung von Erregern jeglicher Art begünstigen kann.

Vom allergischen Schnupfen spricht man, wenn die Nasenschleimhaut aufgrund von Allergenen angeschwollen ist. Hierbei können Allergene Blütenpollen, Tierhaar-Epithelien (bzw. überempfindliche Reaktion auf Urin-, Kot und Speichelreste, die sich auf dem Fell des Tieres befinden können), Hausstaubmilben oder auch Schimmelporen darstellen. Es kommt hierbei zu einer Überempfindlichkeitsreaktion vom Sofort-Typ (Typ-I-Allergie), hieraus kann sich dann auch ein allergisches Asthma in den späteren Jahren entwickeln.

In den meisten Fällen gesellt sich auch eine Überempfindlichkeit gegen Erdbeeren, Nüsse und auch Äpfel. Der Mediziner redet dann von einer sogenannten Kreuzallergie oder Kreuzreaktion. So tritt bei Pollenallergikern auch gerne Lebensmittelunverträglichkeit oder gar Lebensmittelallergie mit auf.

Es entwickeln sind folgende Leitbeschwerden beim allergischen Schnupfen, wie z. B. Heuschnupfen:

  • Niesreiz und vermehrtes wässriges Nasensekret
  • behinderte Nasenatmung durch angeschwollene Nasenschleimhaut
  • Kribbeln und ständiger Juckreiz innerhalb der Nase
  • eingeschränktes Geruchs- und Geschmackempfinden
  • eventuell mit einer allergischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit vermehrten Tränen- und Nasenfluss, sowie geröteten und auch ständig juckende Augen

Unter der vasomotorischen Rhinitis wird eine Funktionsstörung der Blutgefäße innerhalb der Nasenschleimhaut. Das vegetative Nervensystem, also das unwillkürliche Nervensystem, steuert den Gefäßtonus. Dies bedeutet, dass er für die Dilatation (Erweiterung) und auch der Verengung der Blutgefäße verantwortlich ist. Es gibt also an, wie stark die Nasenschleimhaut durchblutet wird, und damit reguliert sie auch, wie stark die Nasenschleimhaut anschwillt.

Hierdurch kommt es zu den ähnlichen Symptomen wie bei der allergisch-bedingten Nasenschleimhautentzündung. Hierbei spielen folgende Faktoren eine große Rolle:

  • vermehrter Gebrauch von abschwellenden Nasensprays und Nasentropfen,
  • seelische Belastungen wie auch Alltagsstress, Ärger und Kummer
  • vermehrter Alkoholabusus
  • ständiger Wechsel von kalten und warmen Umgebungen sowie
  • das Trinken von zu heißen Getränken, wie Tee, Kaffee, etc.

Leitbeschwerden sind ähnlich dem allergischen Rhinitis wie z.B.:

  • Niesreiz und vermehrtes wässriges Nasensekret
  • behinderte Nasenatmung durch angeschwollene Nasenschleimhaut
  • Kribbeln und ständiger Juckreiz innerhalb der Nase
  • eingeschränktes Geruchs- und Geschmackempfinden

Die oben aufgeführten Rhinitiden lassen sich mit den hier aufgeführten klassischen homöopathischen Arzneimitteln gut behandeln, in unserer Praxis hat sich dies sehr bewährt:

Bei beginnendem Schnupfen oder Erkältungskrankheit immer das Homöopathika:

  • Ferrum phosphoricum D12 mehrmals täglich mit jeweils 1 Gabe (5 Globuli) lutschen lassen.
  • Bei verstopfter Nase ist das homöopathische Arzneimittel Kalium chloratum in der Potenzierung D12 sehr erfolgreich. Es kann dann auch mehrmals täglich mit jeweils 1 Gabe lutschend eingenommen werden.
  • Versagt der Geschmacks- und der Geruchssinn so kann Natrium chloratum D8 dieses wieder zurückholen. Nehmen Sie hiervon morgens und abends jeweils 1 Gabe lutschend ein.
  • Handelt es sich um ein mildes Nasensekret, welches keine „rote“ Nase verursacht, so kann das Arzneimittel Calcium phosphoricum D6 sehr hilfreich eingesetzt werden.

Die allergisch bedingte genauso wie die vasomotorische Rhinitis lässt sich gut mit den hier aufgeführten homöopathischen Mitteln behandeln:

Apis mellifica D12 (Honigbiene und zwar hier speziell das Gift der Biene)

  • Hauptbeziehungspunkte sind die Haut, Schleimhäute
  • Es wirkt abschwellend an der Haut und Schleimhaut.
  • Es wird eingesetzt bei brennenden und stechenden Schmerzen.
  • Es tritt eine Durstlosigkeit auch bei Fieber auf.

Galphimia glauca (kleiner Goldregen) D12 = homöopatisches Antihistaminikum

Dieses Homöopathika wird eingesetzt bei Pollinosis (Heuschnupfen), Allergien und auch bei Dyspnoe (Atembeschwerden).

Es wirkt bei allergischen Reaktionen mit geröteten, geschwollenen und auch tränenden Augen (Konjunktivitis).

Es treten mit unter die Erkältungssymptome wie Niesen, Kribbeln direkt an den Schleimhäuten, der oder die Betroffene leidet außerdem an einer Wetterfühligkeit.

Luffa operculata (Kürbisschwämmchen) D4 / D6 / D12

Hauptbehandlung des Schwammes ist der Schnupfen. Hierbei kommt es auf die Potenzierung an: In der D4 wird das Nasensekret gefördert, in der D6 wird der Abfluss des Sekretes gefördert und in der D12 kommt es zur Reduzierung des Nasenabflusses und des Nasensekretes.

Es kann eingesetzt werden bei fast allen allergisch-bedingten Schnupfenarten. Das Mittel hat sich außerdem bei Geruchsverlust, der durch eine verstopfte Nase bedingt ist, bewährt.

Sollte eine Rhinitis durch die Einatmung von sogenannten Reizstoffen, wie Rauch oder auch diverse Gasen auftreten, so haben sich die homöopathischen Mittel

  • Cantharis vesicatoria (spanische Fliege) in der Potenzierung D8 und
  • Causticum (Ätzkalk) in der Potenzierung D8 bewährt.

Bei bestehenden Fragen und auch anderen Behandlungsmöglichkeiten setzen Sie sich einfach mit Ihrer Heilpraktikerin oder Ihrem Heilpraktiker in Verbindung und vereinbaren Sie einen Termin.

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