Grippeimpfung: Ist sie sinnvoll oder gefährlich?

Nach dem Desaster mit der Impfung gegen die Schweinegrippe werden vermutlich viele Menschen davon absehen, eine Grippeimpfung in Anspruch zu nehmen. Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist groß. Ist die Grippeimpfung für mich sinnvoll oder ist sie sogar gefährlich, fragen sich viele Menschen. Sollten sich Risikopatienten gegen die saisonale Grippe impfen lassen?

Wie lange dauert es, bis die Schutzwirkung der Grippeimpfung erreicht ist?

Die Grippeimpfung ist nicht von heute auf morgen wirksam. Es dauert nach der einmaligen Impfung normalerweise etwa 2 bis 3 Wochen, bis der Impfschutz erreicht wird.

Für Kinder, bei denen zum ersten Mal die Grippeimpfung durchgeführt wird, empfiehlt sich eine zweimalige Impfung mit einem Impfabstand von mindestens 4 Wochen. Für kleinere Kinder kann vom Arzt ein Grippeimpfstoff mit der halben Dosierung eingesetzt werden.

Wie lange wirkt die Grippeimpfung gegen die saisonale Grippe?

Die Dauer des Impfschutzes kann je nach Person sehr unterschiedlich sein. Im Allgemeinen beträgt die durchschnittliche Schutzwirkung der Grippeimpfung etwa 6 bis 12 Monate.

Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen regelmäßig impfen lassen müssen, sollten somit ein Mal im Jahr eine Grippeimpfung erhalten. Die Grippeimpfung sollte vorzugsweise im Herbst erfolgen, damit die Schutzwirkung auf jeden Fall in der kalten Jahreszeit bis zum Frühjahr anhält.

Wer sollte eine Grippeimpfung in Anspruch nehmen?

Besonders für geschwächte Personen und Kranke, die als Risikogruppe bezeichnet werden, kann es sinnvoll sein, sich gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen. Auch ältere Menschen können ein erhöhtes Risiko haben, an den Folgen einer saisonalen Grippe zu sterben. 

Bei der saisonalen Influenza kann es zu gesundheitlichen Komplikationen – wie zum Beispiel zu einer Lungenentzündung – kommen, die bei geschwächten Personen sogar bis zum Tod führen können.

Die Grippeimpfung scheint bei älteren Personen weniger zu wirken als bei jungen Menschen

Im Alter ist das Immunsystem nicht mehr so aktiv, wie dies in jungen Jahren der Fall ist. Forscher haben festgestellt, dass der Impfschutz nach einer Grippeimpfung bei älteren Menschen meist nicht voll aufgebaut wird. Trotzdem rät die Stiko – dies ist die "Ständige Impfkommission" – dass sich alle Menschen über 60 Jahren gegen die saisonale Grippe impfen lassen sollten.

Eine Grippeimpfung sollte individuell für den jeweiligen Patienten in Betracht gezogen werden

Jeder Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens immer wieder an einer Erkältungskrankheit. Die normale Erkältung ist allerdings nicht mit der saisonalen Grippe vergleichbar. Die saisonale Influenza wird durch Viren ausgelöst und kann je nach Vorerkrankung eines Patienten einen schweren Verlauf nehmen.

Der behandelnde Arzt sollte immer den Nutzen und das Risiko einer Grippeimpfung für den jeweiligen Patienten abwägen.