Schützt vegetarische Ernährung Tiere?

Viele entscheiden sich für eine vegetarische Ernährung, um ein klares Statement zu liefern: Sie sind mit den Haltungsbedingungen von Tieren nicht einverstanden. Doch der Effekt ist überschaubar, da es immer noch genug "Fleischesser" gibt. Um Huhn, Rind und Schwein ein angenehmes Leben zu verschaffen, müsste ein globales Umdenken stattfinden.

Wer kein Fleisch isst, lebt ethisch und ökologisch korrekter. Eine vegetarische Ernährung schont die Umwelt und ist ein effektives Mittel gegen die Massentierhaltung. So lautet die These der Vegetarier, aber das hat wenig mit der Realität zu tun. Tatsächlich sterben auf Getreidefeldern bis zu 25-mal mehr tierische Wesen als bei der fleischlichen Ernährung. Sind am Ende die Fleischesser die „besseren“ Menschen?

Schädliche Gemüseproduktion

Laut dem Vegetarierbund (VEBU) ernähren sich rund 7,8 Millionen Personen vegetarisch. Hinzu kommen 900.000 Veganer, welche ihrer Umwelt einen massiven Schaden zufügen. Während Rinder eine Ressource verwerten, die für den Menschen keine Bedeutung hat, muss für Getreidefelder wertvoller Lebensraum weichen. Die großen Horntiere essen Gras, welches höchstens für Fußballer von Interesse ist.

Anders verhält es sich bei Kartoffeln, Mais, Salat oder Weizen: Diese werden in Monokulturen angebaut – ein sehr unangenehmer Lebensraum! Zahlreiche Insekten sterben, während Mäuse unter Herbiziden und Pestiziden zu leiden haben. Erntemaschinen sind für den Tod von langsamen oder weniger achtsamen Tieren verantwortlich.

Für Weidefleisch müssen keine Lebensräume gerodet werden. Die Kollateralschäden beim konventionellen Gemüseanbau fallen um ein Vielfaches höher als bei der nachhaltigen Tierzucht aus. Somit schadet eine vegetarische Ernährung der Umwelt, anstatt ihr zu helfen.

Vegetarier werden die Welt nicht retten

Im Jahr 2013 schlugen die Grünen einen Veggie-Day in Kantinen und Mensen vor. Dieser Vorschlag wurde abgelehnt, da eine vegetarische Ernährung nicht unbedingt gesund sein muss. Wer sich nur von Pflanzen ernährt, kann seiner Gesundheit enorm schaden. Oftmals fehlt es an Vitaminen und anderen Nährstoffen, welche in Fleisch zu Genüge vorhanden sind.

Der Bundesmarktverband für Vieh und Fleisch schätzt den jährlichen Pro-Kopf-Fleischkonsum auf rund 60 Kilogramm. Würden die Menschen weniger Fleisch essen, hätte das keine Auswirkungen auf die Massentierhaltung. Eventuell würden ein paar Betriebe vom Markt verschwinden, doch diese Methode bleibt wirtschaftlich am günstigsten. Wer auf Fleisch verzichtet, ändert nichts an den derzeitigen Umständen.

Aktuell liegt der Anteil von Bio-Fleisch bei Rind bei 2,4 Prozent, bei Schwein bei 1,2 Prozent und bei Geflügel bei 0,7 Prozent. An diesen Zahlen muss man als Verbraucher ansetzen und mehr nachhaltiges Fleisch konsumieren. Die vegetarische Ernährung sollte lieber durch einen bewussten Verzicht auf Massentierhaltung eingetauscht werden.

Marktanteile für Bio-Produkte steigern

Der Kunde bestimmt, was produziert wird. Würden sich mehr Menschen für Bio-Lebensmittel entscheiden, hätte das große Auswirkungen auf die Tierindustrie: Massentierhaltung wäre kaum noch lukrativ.

Die Betriebe würden auf eine artgerechte Haltung umstellen, da diese einen teureren Verkaufspreis rechtfertigt – und der Kunde bereit wäre, diesen zu bezahlen. Es muss ein globales Umdenken stattfinden, dass gutes Fleisch nun mal nicht für 3,99 Euro erhältlich ist. Eine vegetarische Ernährung löst dieses Problem nicht, sondern zerstört wertvolle Lebensräume.

Als Konsument sollte man sich im Supermarkt für das Bio-Fleisch entscheiden. Damit helfen Sie den Tieren und nicht etwa mit einer zweifelhaften Ernährungsweise.

Bewusst mit Lebensmitteln umgehen

In Deutschland werden zu viele Lebensmittel weggeworfen. Rund 20 Millionen Schweine landen im Müll, was ein Skandal ist. Die vegetarische Ernährung ändert nichts daran, sondern eine effektive Politik. Da Fleisch stark subventioniert und damit billig ist, macht es den Landwirten nichts aus. Alleine 1,8 Milliarden Euro fließen an die industrielle Schweinemastbranche, die in der Bio-Branche besser aufgehoben wären.

Die Politik sollte keine sinnlosen Diskussionen über einen Veggie-Day führen, sondern der Massentierhaltung auf den Zahn fühlen. Der Verbraucher muss wissen, wie die Tiere zu leiden haben. Vielleicht wäre eine Kampagne, wie sie bei den Zigaretten mit den Abschreckbildern durchgeführt wird, eine schlaue Entscheidung.

Fazit

Eine vegetarische Ernährung ist keine Lösung, sondern eine Flucht mit gravierenden Folgen. Wer wirklich am Wohlergehen der Tiere interessiert ist, steigt auf Produkte mit Bio-Siegel um. Als Kunde sollte Ihnen die artgerechte Tierhaltung einen höheren Kaufpreis wert sein.

Was halten Sie von vegetarischer Ernährung? Sind Sie Vegetarier? Wenn ja, wieso haben Sie sich dafür entschieden? Oder können Sie auf Fleisch nicht verzichten und finden vegetarische Ernährung auch Quatsch? Sagen Sie uns Ihre Meinung!

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