Richtig Fasten: Reinigung für Körper, Geist und Seele

Wer richtig fasten möchte, sollte schon ein paar Tage vorher auf Alkohol, Kaffee, schwarzen Tee und Zigaretten verzichten. Große und schwere 'Henkersmahlzeiten' sind nicht empfehlenswert.
Entlastungstage: Ein bis zwei Tage vor dem eigentlichen Fasten sollte eine vegetarische Übergangsdiät mit etwa 600 Kalorien pro Tag erfolgen: Es dürfen vor allem Kohlenhydrate, nur wenig Eiweiß und kein Fett zu sich genommen werden. Üblich sind Reis- oder Obstmahlzeiten. Gleichzeitig sollte man seine Aktivitäten reduzieren und sich mehr Ruhe gönnen.
Der erste Fastentag: Begonnen wird morgens mit einer Darmentleerung, üblicherweise mit Glaubersalz, welches in der Apotheke erhältlich ist. Dazu werden 30 bis 40 Gramm des Salzes – je nach Körpergewicht – in einem halben Liter Wasser aufgelöst und in kleinen Schlucken getrunken. Am besten, Sie fragen Ihren Apotheker nach der auf Ihr Gewicht bezogenen Menge.
 
Das Gebräu schmeckt zwar unangenehm, aber ist wirkungsvoll: Bis zum Abend ist der Darm zumeist vollständig entleert. Auch Bittersalz oder ein Einlauf bringen die gewünschte Wirkung. Reichliches Trinken zwischendurch ist wichtig. Ab Mittags dürfen die üblichen Fastengetränke, zum Beispiel Gemüsebrühe und Säfte, zu sich genommen werden. Auf die Qualität der verwendeten Nahrungsmittel sollte übrigens sorgfältig geachtet werden, damit der Körper ausreichend Nährstoffe erhält.
Viel trinken: Pro Tag sollten mindestens 2 Liter natriumarmes Wasser oder Kräutertee getrunken werden, damit die reichlich anfallenden Säuren durch die Nieren entsorgt werden.
Darmhygiene: Durch das Fehlen fester Nahrung ist der körpereigene Stimulus zur Darmentleerung während des Fastens stark reduziert. Die Leber gibt jedoch auch jetzt mit der Galle Giftstoffe und Stoffwechselrückstände in den Darm ab, die entsorgt werden müssen. Bei Nichtausscheidung treten oft Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen auf. Deshalb sollte jeden zweiten Tag abgeführt werden (mit Salzen oder Einlauf).
Leberwickel: Zur Anregung der Lebertätigkeit können auch täglich feucht-warme Wickel (zum Beispiel eine heiße Wärmflasche im feuchten Leinentuch) verwendet werden. Das ist kein Muss, wird aber häufig empfohlen. Diese werden in einer Ruhepause eine halbe Stunde auf die Leber gelegt. Das fördert die Durchblutung der Leber und somit auch ihre Entgiftungs- und Stoffwechselfunktion.
Ausreichend Bewegung: Körperliche Bewegung ist beim Fasten unerlässlich. Die Ausscheidungsorgane werden angeregt und der Eiweißabbau gebremst, vor allem den des Herzmuskels. Die gesteigerte Durchblutung hilft gegen die häufig beim Fasten auftretenden Symptome Frösteln und kalte Füße. Je nach individuellem Befinden sind daher täglich ausgedehnte Spaziergänge, Wanderungen, Schwimmen oder andere Ausdauersportarten ratsam. Auf Leistungssport sollte allerdings verzichtet werden.
Ruhe und Entspannung: Fasten sollte immer von einem Prozess der inneren Ruhe und Einkehr begleitet sein, Stress und Überforderungen helfen dabei nicht: Um Stress abzubauen, sind Massagen, Bäder, Atemübungen oder Yoga förderlich.
Das bitte nicht! Wer fastet, darf keinen Bissen essen. Die Umstellung des Stoffwechsels würde sonst gestört werden. Auch wer vorzeitig abbrechen will, sollte immer auf einen schonenden Kostaufbau achten. Es können sonst Beschwerden drohen. Absolutes Tabu während der Fastentage sind Alkohol und Zigaretten!
Fastenbrechen: Der heikelste Punkt beim Fasten besteht darin, wieder mit dem Essen zu beginnen. Denn der Körper muss sich erst langsam an feste Kost gewöhnen. Typisches Nahrungsmittel für das Fastenbrechen ist ein Apfel, der langsam und lange kauend gegessen wird. Er regt die Produktion der Verdauungssäfte wieder an. Abends folgt eine Gemüse-Kartoffel-Suppe.
Aufbautage: Dieser sanfte Kostaufbau umfasst üblicherweise drei Tage, je nach eigentlicher Fastendauer auch länger. Auf gar keinen Fall sollte zu schnell wieder auf eine normale Ernährung umgestellt werden. Empfohlen werden kohlenhydrat- und ballaststoffreiche Lebensmittel, also viel Gemüse, Rohkost und Salate.
Langsames, gründliches Kauen und weiterhin eine reichliche Flüssigkeitszufuhr sind wichtig.
Am ersten Tag sollten nicht mehr als 800 Kalorien, am zweiten Tag nicht mehr als 1.000 und am dritten Tag nicht mehr als 1.200 Kalorien verzehrt werden. Der Eiweiß- und Fettanteil der Nahrung wird nur langsam gesteigert. Und wer diese Zeit für eine Ernährungsumstellung nutzt, kann vielleicht seine Gewichtsabnahme – sollte dies Anreiz des Fastens gewesen sein – auch dauerhaft halten.