Purinarm ernähren – Gicht vorbeugen: Mit diesen 4 Tipps funktioniert es

Wer bereits einen Gichtanfall hatte, weiß, wie unerträglich die Schmerzen sein können, die oftmals schon das Aufstehen zu einer Qual machen. Zu den Beschwerden gehören Gelenkschmerzen, geschwollene und gerötete Knöchel bis hin zu Kopfschmerzen und Übelkeit. Gicht resultiert aus einem erhöhten Harnsäurespiegel. Bei der Harnsäure handelt es sich um ein Abbauprodukt der Purine.

Befindet sich im Körper zu viel Harnsäure, legt sie sich gern einmal in den Gelenken und im Gewebe ab, was einen Gichtanfall auslösen kann. Mit einer entsprechenden Ernährung können Sie den Harnsäurespiegel niedrig halten. Der folgende Ratgeber erläutert Ihnen, wie Sie sich purinarm ernähren.Die Ursache für Gicht ist oftmals eine falsche Ernährung

Die Erkrankung Gicht kann angeboren sein, aber häufig ist sie auch das Ergebnis einer falschen Ernährung. Viele Lebensmittel können Gicht auslösen, auch die, die im Allgemeinen als gesund gelten. Hierbei spielt die Menge der Harnsäure, der beim Verstoffwechseln der Lebensmittel anfällt, eine entscheidende Rolle. Fällt die Harnsäure in einem normalen Maß an, scheidet der Körper sie über Nieren und Darm aus. Ist der Harnsäurespiegel hingegen hoch, kann dies zu einem Gichtanfall führen.

Purine, von denen die Harnsäure ein Abbauprodukt ist, werden überwiegend im Körper selber gebildet, teilweise aber auch über verschiedene Lebensmittel aufgenommen. Besonders reich an Purinen sind bestimmte Fleischsorten, Fisch, Meeresfrüchte, Hülsenfrüchte bis hin zum Bier. Steigt der Harnsäurespiegel an, gelingt es dem Körper irgendwann nicht mehr, die anfallende Harnsäure auszuscheiden, sodass sie eingelagert wird, vor allem an den Gelenken. Daraus resultieren die Schmerzen, Verformungen und Versteifungen. Daher sollten sich Menschen mit Gicht streng purinarm ernähren.

Welche Lebensmittel sind bei Gicht erlaubt und welche ungeeignet?

Mit Eiern, Milchprodukten, Honig, Ölen, Kürbis und Stärke können Sie sich purinarm ernähren, während sättigendes und frisches Fleisch, Innereien, bestimmte Fischsorten wie Sardinen, Hering und Forelle, Meeresfrüchte und Hülsenfrüchte weitestgehend tabu sein sollten. Bei Letzterem sind vor allem Erbsen und Linsen gefährlich. Erlaubt sind täglich ungefähr 150 Gramm Fleisch, Fisch oder Wurst.

Verzichten Sie möglichst auch auf Alkohol, aufgrund des Hefegehaltes insbesondere auf Bier (auch alkoholfreies). Doch auch Wein setzt viel Harnsäure frei. Alkohol hemmt im Allgemeinen die Harnsäureausscheidung, sodass die Harnsäurekonzentration im Körper erhöht wird. Wer Übergewicht hat, kann mit einer Verringerung des Gewichts die Harnsäurekonzentration oftmals bereits normalisieren. Wenn sie sich dann noch purinarm ernähren, kann die Erkrankung einen sehr guten Werdegang einnehmen.

4 Tipps, wie Sie sich purinarm ernähren

  1. Allgemein sollten Sie den Verzehr von Fleisch einschränken und auf vegetarische Speisen, beispielsweise Gemüsegerichte, umsteigen Gemüse wie Zucchini, Salat, Tomaten und Gurken können Sie jederzeit verzehren. Auch Obst, beispielsweise Äpfel, Birnen, Melonen und Orangen dürfen regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Eier, Käse und Milchprodukte sind nahezu frei von Purinen. Tofu gibt es in vielen verschiedenen Geschmäckern und Varianten und enthält ebenso wenig Purine. Bei der Wurst können Sie sich zum Beispiel mit Mett- und Jagdwurst sowie Frühstücksschinken purinarm ernähren.
  1. Grundsätzlich sollten Sie die Speisen eher kochen als braten, da beim Kochen ein Teil der Purine in das Kochwasser übergeht. Dadurch kann sich der Puringehalt um bis zu 20 Prozent verringern. Das Kochwasser sollte nicht weiter verwendet werden.
  2. Zum Braten sollten Sie lieber pflanzliche Öle und Fette verwenden statt Butter oder Butterschmalz.
  3. Wichtig ist es auch, viel Wasser zu trinken, da dieses die Harnsäure herausschwemmt. Doch Sie sollten sich nicht nur purinarm ernähren, sondern auch für ausreichend Bewegung sorgen, da Ausdauersport den Harnsäurespiegel senkt und somit Gicht vermeidet.

Fazit

Wenn Sie sich purinarm ernähren, können Sie Gicht vorbeugen oder den Krankheitsverlauf zumindest positiv beeinflussen und Gichtattacken entgegenwirken.

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