Wie gesund ist Soja wirklich?

Wer seinen Körper durch den Verzicht auf Fleisch in der Ernährung gesund erhalten will, der wird immer nach vegetarischen oder veganen Lebensmitteln suchen, die schmackhafte Mahlzeiten bescheren können. Viele setzen dabei auf Soja, dass als Ersatz für Fleisch trotzdem eine Vielfalt auf dem Teller bringt.

Aber ist Soja auch so gesund, wie viele denken?

Lieben Sie Soja als Ersatz für Schnitzel und Co., dann können Lebensmittel wie Tempeh oder Tofu genutzt werden. Den Erfolg dieser Produkte verdankt dieser Fleischersatz seiner angeblichen positiven Wirkung auf die Gesundheit des Menschen. Hierbei liefert zum Beispiel Tofu wichtige Inhaltsstoffe wie Folsäure, Kalzium, Vitamin B6 und pflanzliches Eisen. Die geronnene Sojamilch erweist sich dabei als vielseitig, weil es verschiedene Geschmacksrichtungen zu kaufen gibt.

Wer lieber das körnige Tempeh in der Küche nutzen will, der isst eigentlich Sojabohnen, die mit einem Edelpilz fermentiert wurden. Wer dazu noch das praktische Sojagranulat in der Küche verwendet, der kann sich zudem über eine sehr hohe Proteinqualität freuen. Bei allen Arten des Soja kann sich der Esser über ein Lebensmittel freuen, dass kein Cholesterin enthält. Dazu haben die Produkte im Gegensatz zu Wurst und Fleisch ein Plus an ungesättigten Fettsäuren und viel weniger an gesättigten Fettsäuren.

Als negative Inhaltsstoffe sind Daidzein und Genistein zu verzeichnen, wobei diese dem Östrogen ähneln. Wer als Mann jetzt Angst hat, dass er durch den Genuss des Soja immer weiblicher werden würde, der kann sich beruhigt wieder auf seine Mahlzeiten mit Tofu oder Tempeh freuen, denn Wissenschaftler schließen diese Wirkung vollkommen aus, weil diese Östrogene den natürlichen Östrogenen in der Wirkungsweise nur ganz gering ähneln.

In den letzten Jahren kam das Gerücht auf, dass die sogenannten Phytoöstrogene im Tofu oder Tempeh für ein höheres Risiko einer Erkrankung wie Brustkrebs verantwortlich sei. Doch auch dies konnte wissenschaftlich nicht bewiesen werden, denn bei einer Studie in Japan wurde eher ein gegenteiliger Effekt des Soja nachgewiesen. Trotzdem wird immer noch empfohlen, dass Frauen bei der täglichen Ernährung nur 250 ml Sojamilch und 85 Gramm Tofu zu sich nehmen sollten.

In den letzten Jahren gab es aber noch weitere Gerüchte um die Ernährung mit Soja. So soll das Lebensmittel die Vergesslichkeit fördern und Männer sollten besonders vorsichtig sein, denn Inhaltsstoffe der Sojabohne sollten für eine geringe Fruchtbarkeit des Mannes sorgen. Die moderne Wissenschaft kann aber auch in diesen Punkten Entwarnung geben, denn in wissenschaftlichen Studien konnten diese Gerüchte nicht durch Fakten bewiesen werden. Wer also glaubt, dass der Verzehr von Sojaprodukten faktisch als Verhütung für den Mann funktioniere, der sollte lieber ganz auf den Sex verzichten, weil dies wirklich sicher sein kann.

Einige Wissenschaftler sehen Nachteile für den Menschen, wenn es zum Genuss von genmanipuliertem Soja kommen würde, doch zurzeit ist ein Sojaprodukt dieser Art nicht auf dem deutschen Markt zu erhalten. Bestimmt wird es in der Zukunft immer wieder Gerüchte, die sich um Sojaprodukte ranken, doch der Konsument sollte erst die wissenschaftlichen Studien abwarten, ehe er auf seinen Fleischersatz verzichten muss.

Bildnachweis: Junior Gobira / stock.adobe.com