Diese fünf kaltgepressten Pflanzenöle können Sie stark erhitzen

Nur wenige kaltgepresste Pflanzenöle überstehen unbeschadet die Temperaturen, die während des Bratens oder Frittierens entstehen. Unser Ernährungsexperte Vadim Vl. Popov klärt Sie im folgenden Artikel auf, warum es so ist und nennt Ihnen fünf Beispiele für stark erhitzbare Pflanzenöle.

Beim Frittieren werden etwa 180 °C, beim Braten in der Pfanne rund 200 °C erreicht. Scharfes Anbraten von Steaks oder Zubereitungen im Wok können die Temperatur sogar noch höher steigen lassen. Deshalb sind hier Pflanzenöle gefragt, die auch mit Hitze kein Problem haben.

Das sind Öle mit hohem Rauchpunkt. Dieser bezeichnet die Temperatur, bei der ein Öl anfängt brenzlig zu riechen und sich zu zersetzen. Je mehr gesättigte Fettsäuren oder einfach ungesättigte Ölsäure ein Pflanzenöl enthält, desto höher liegt sein Rauchpunkt.

Olivenöl können Sie zum Braten, Frittieren und Backen verwenden

Natives Olivenöl ist bis zu 190 °C hitzestabil. Denn es besteht zu etwa 15-20 Prozent aus gesättigten Fettsäuren und zu etwa 75 Prozent aus der einfach ungesättigten Ölsäure. So eignet es sich bestens zum schonenden Braten und Frittieren.

Bei einer Temperatur bis 190°C bleiben auch alle wichtigen Fettbegleitstoffe und Antioxidantien, die das Olivenöl so wertvoll und gesund machen, darin enthalten.

Zum Vergleich: Ein argentinisches Rindersteak können Sie problemlos schon bei 160-170 °C in Olivenöl anbraten.

[adcode categories=“gesundheit,ernaehrung,lebensmittel“]

Rapsöl eignet sich zum stärkeren Erhitzen

Rapsöl hat mit 60 Prozent ebenfalls einen relativ hohen Gehalt an Ölsäure und ist daher in kaltgepresster Form hitzebeständig. Deshalb eignet sich auch Rapsöl zum stärkeren Erhitzen bis zu 220 °C.

Mein Tipp: Mischen Sie kalt gepresstes Rapsöl, Olivenöl und Sonnenblumenöl zu gleichen Teilen, wenn Sie etwas frittieren wollen. Außerdem reicht es beim Frittieren aus, das Fett statt auf die üblichen 180 °C nur auf 160 °C zu erhitzen. Durch höhere Temperaturen frittieren zum Beispiel Kartoffeln auch nicht schneller. Denn an der Oberfläche des Lebensmittels herrschen grundsätzlich nur Temperaturen um 100 °C.

Sesamöl harmoniert zu Wokgerichten

Helles ungeröstetes Sesamöl harmoniert vor allem zu Wokgerichten und damit zu allen fernöstlichen Rezepten, aber auch heimischen Gemüsen gibt das Sesamöl einen exotischen Touch.

Das kaltgepresste und ungeröstete Sesamöl können Sie bis auf 220 °C problemlos erhitzen. Welche Pflanzenöle noch für die Zubereitung im Wok geeignet sind, lesen Sie in meinem Artikel „Zubereitung im Wok – mit diesen Tipps und Tricks klappt’s“.

Kokosöl für exotische Gerichte

Das Kokosöl wird aus dem reinen, weißen Kokosnussfleisch schonend kaltgepresst. Es duftet daher herrlich nach frischen Kokosnüssen.

Kokosöl ist für die exotische Küche bestens geeignet. Es ist sehr hitzestabil, sein Rauchpunkt liegt bei zirka 190 °C und damit perfekt zum Braten, Backen und Frittieren. Sie können das Kokosöl auch als aromatischer Brotaufstrich verwenden.

Rotes Palmöl peppt Ihre Gerichte farblich auf

Das rote Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Palmfrucht gewonnen und zeichnet sich durch seine leuchtend orangene Farbe und milden Geschmack aus.

Aufgrund seiner Fettsäurezusammensetzung ist rotes Palmöl sehr hitzestabil (sein Rauchpunkt liegt etwa bei 220 °C) und kann zum Backen sowie Braten verwendet werden. Es eignet sich zudem hervorragend für exotische Reispfannen und afrikanische Gemüse-, Linsen- sowie Kichererbsengerichte.

Rotes Palmöl ist besonders reich an Vitamin A. Dieses trägt zur Erhaltung einer normalen Sehkraft und zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Das Öl der Palmfrucht wird außerdem wegen seines hohen Gehaltes an Vitamin E sehr geschätzt.

Mein Tipp: Achten Sie beim Kauf vom Palmöl darauf, dass es fair gehandelt ist und aus dem nachhaltigen sowie ökologischen Anbau stammt.

Welche Pflanzenöle noch können Sie erhitzen?

Einen kleinen Ölratgeber können Sie kostenlos als PDF-Datei hier herunterladen.

Artikel zum Thema “Ratgeber Essen & Trinken“

Welche Pfanne eignet sich für welches Gericht?

Zubereitungstipps: Wann sind Nudeln al dente?

Gesunder Fisch: Tipps für Einkauf und Zubereitung

Grillen: Tipps für keimfreien Grillspaß

Tipps: So kochen Sie die Eier richtig

Für Fragen stehe ich Ihnen als Bio-Koch, erfahrener Ernährungscoach und Kulinarische-Reisen-Experte gerne zur Verfügung!

Bildnachweis: J.Mühlbauer exclus. / Adobe Stock