Diabetikerprodukte – Gibt es sowas überhaupt?

Die Frage, ob Diabetikerprodukte eine Erfindung der Industrie sind, um den Umsatz zu steigern - denn allein in Deutschland ist laut Wikipedia davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren bis zu 8 Millionen Diabetiker behandelt werden - oder ob diese Produkte tatsächlich unabdingbare Konsumartikel für die chronisch Erkrankten sind, lässt sich pauschal und oberflächlich nicht beantworten.

Eine komplexe Fragestellung lässt nur eine ebenso komplexe Antwort zu.

Diabetikerschokolade? Gibt es sowas überhaupt?

Diabetikerprodukte sind Diabetologen und auch Diabetikern selbst zu Folge eine irreführende Bezeichnung. Denn nicht eine bestimmte Gruppe von Produkten ist es, die Diabetiker konsumieren dürfen oder nicht. Während der Behandlung, der Einstellung und der Therapie des Diabetis mellitus wird vom Fachpersonal und vom Ernährungstrainer immer wieder darauf hingewiesen, dass man auch mit dieser chronischen Krankheit ohne große Einschränkungen leben kann. Das gilt selbstverständlich auch für die Ernährung.

Diabetikerprodukte im Nahrungsbereich sind insofern spezielle Produkte für Diabetiker, weil sie reduzierte Zuckermengen enthalten oder andere Süßstoffe bei der Herstellung verwendet werden, wie etwa Aspartam. Die Ernährung eines Diabetikers hängt fundamental vom Verzehr der täglichen Kohlenhydrate ab. Deswegen kann es hilfreich sein, auf bestimmte Dinge zurück zu greifen, die speziell an eine Diät angepasst sind.

Dabei sind diese Produkte aber nicht ausschließlich für Diabetiker geeignet. Essen kann ein Diabetiker hingegen was er oder sie will, es kommt immer auf die Kontrolle der Kohlenhydrate an.

Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker: Das diabetische Fußsyndrom

Neben den Nahrungsmittel, unter denen es mittlerweile eine Fülle an zuckerreduzierten Produkten gibt, sind in den Fachhandlungen, Sanitätshäusern und Apotheken auch andere Artikel zu finden, die unter die Kategorie der sogenannten Diabetikerprodukte fallen.

Im Laufe der chronischen Erkrankung, je nachdem, wann diese diagnostiziert wurde und um welchen Typ es sich handelt – einen Typ 1-Diabetes, eine Erkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht mehr funktionsfähig ist und kein Insulin mehr produziert, oder den Typ 2-Diabetes, landläufig bekannt unter dem etwas vereinfachenden Namen „Altersdiabetes“ – treten durch die Überanspruchung und Abnutzung der Blutgefäße mit den Jahren Beschwerden in den Extremitäten auf.

Im Besonderen betrifft dies die Füße. Es enstehen folgenschwere Nervenschäden. Bei den speziell entwickelten Strümpfen und Sohlen, die auf dem Markt verfügbar sind kann man mit Recht von Diabetikerprodukten sprechen. Denn diese beugen im Besonderen dem diabetischen Fußsyndrom vor und sind für viele Erkrankten unverzichtbar.

Unverzichtbare Helfer im Alltag eines Zuckerkranken: Diabetikerprodukte?

Ein weiteres Problem ergibt sich aus der manuellen Kontrolle des Blutzuckerspiegels und der Regulierung desselben. Hat man nach der Injektion von Insulin nicht genügend Kohlenhydrate zu sich genommen, um den Bedarf zu decken, kann es zu gefährlichen Unterzuckerungen kommen. In diesem Fall benötigen Diabetiker schnellen Zucker.

Früher haben Ärzte dazu geraten, Apfelsaft zu trinken, da er reich an Zucker ist. Heute gibt es aber Traubenzucker: Unserer Meinung nach ein „echtes“ Diabetikerprodukt. Handlich, klein und überall erhältlich kann es der Retter in der Not einer Unterzuckerung sein. Sie sehen: Diabetikerprodukte sind eine Frage der Betrachtungsweise.

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