Sind soziale Netzwerke die Anlagemöglichkeiten von morgen?

Ob Facebook oder Twitter - vor wenigen Jahren noch fast unbekannt, machen diese Unternehmen jetzt Milliardenumsätze. Im Frühjahr 2012 geht Facebook nun an die Börse und so manch ein Privatanleger freut sich jetzt schon auf ein Stück vom Kuchen. Wo jedoch die Probleme und Risiken dabei sind, und welche Möglichkeiten man als Privatanleger hat, lesen sie hier.

Wer an soziale Netzwerke denkt, der denkt an Startups, an schnelles Geld und an ein Massenpublikum, an grenzenlose Möglichkeiten. Kein Wunder also, dass der geplante Börsengang von Facebook den Anlegern diese Welt in greifbare Nähe zu rücken scheint. Einen Anteil an der Ware Facebook zu haben, klingt verführerisch, ist jedoch gar nicht so einfach. Denn die Anlagemöglichkeiten sind begrenzt und risikoreich.

Anlagemöglichkeiten bei sozialen Netzwerken

Dies geschieht in der Regel mit Investmentgesellschaften oder US-Handelsplattformen wie Secondmarket. Doch schon hier lauern die ersten Probleme, denn nach US-Recht sind Transaktionen mit Anteilen außerhalb der Börse den Profis, bzw. Anlegern mit einem Einkommen von mehr als 200.000$ pro Jahr vorbehalten.

So beträgt auch eine Mindestorder für ein Aktienpaket bei der Handelsplattform Sharepost, 25.000$. Dies und der Mangel an Transparenz bei Plattformen wie Sharepost, sind die Hauptgründe, warum es Kleinanlegern schwer gemacht wird, in soziale Netzwerke zu investieren.

Eine andere Möglichkeit sind börsennotierte Beteiligungsgesellschaften wie die Global Silicon Valley Capital (GSV Capital). Diese Beteiligungsgesellschaft sammelt das Geld von Kleinanlegern und steckt es in Börsenkandidaten wie Facebook, was Gewinne noch vor deren Listing verspricht. Da GSV börsennotiert ist, kann über ihre Aktie der deutsche Privatanleger sich einen Anteil an Facebook sichern, GSV ist hierbei quasi der Mittelsmann, der den amerikanischen Handelskriterien entspricht.

Das Portfolio von GSV umfasst 18 Firmen, darunter Twitter, die Browserspiel-Schmiede Zynga und das Rabattnetzwerk Groupon. Da GSV jedoch an der Technologiebörse Nasdaq gelistet ist, fällt bei der Bank, bei der der Privatanleger die Anteile erwirbt, eine Gebühr für die Auslandsorder an.

Ein weiterer, etwas komplexerer Weg ist der über Firmen, die selbst Anteile an sozialen Netzwerken halten. So beispielsweise Microsoft – der Softwarekonzern erwarb bereits 2007 einen kleineren Anteil an Facebook.

Die Anlage in soziale Netzwerke birgt großes Potenzial, doch leider für Gewinn, wie auch für Verlust. Risikofreudige Privatanleger, die auch Verluste hinnehmen können, sind hier klar im Vorteil. Denn es ist schwer abzusehen, wie sich der Börsengang von Facebook nächstes Jahr entwickeln wird.