Oldtimer als Kapitalanlage – Lohnenswert oder nicht?

Oldtimer sind nicht mehr nur Liebhaberobjekte, sondern gelten mittlerweile als Spekulationsobjekt und Kapitalanlage. Allerdings müssen beim Handel mit Oldtimern einige Faktoren bedacht werden. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel!

Lange Zeit galt der Kauf von Oldtimern als Hobby reiferer Herren, die ihr Schätzchen dann höchstens für eine Sonntagsausfahrt aus der Garage holten. Oldtimer-Treffen und Bastler-Foren waren die Plattformen dieser Liebhaber, die die mindestens 25 Jahre alten Fahrzeuge ihr Eigen nennen.

Seit einigen Jahren mischen sich immer mehr Privatanleger unter die bisherige Klientel und suchen in Oldtimern das große Geld. Schließlich gibt es Modelle, die so selten und so beliebt sind, dass ihnen eine Wertsteigerung von 10 % pro Jahr gewiss ist. So zählen zum Beispiel die Mercedes-Modelle 230, 250 oder 280 SL Cabrio zu den begehrenswertesten Fahrzeugen, da sie nicht nur sehr schön, sondern mit nur noch 3.000 Stück in Deutschland auch sehr selten sind.

Keine Inflationsgefahr und gute Renditen – der Oldtimermarkt boomt

Da der Markt nicht mit anderen Finanzwerten in Zusammenhang steht, gelten Oldtimer als Kapitalanlage als inflationsgeschützt und locken mit satten Renditen. Allerdings ist es nicht so einfach wie es zunächst klingt, mit diesen Autos zu handeln, schließlich muss für viele Modell erst einmal eine ordentliche Stange Geld investiert werden und dann müssen sich auch nach einiger Zeit wieder Käufer finden, die noch mehr für das Auto bezahlen als Sie zum Kaufzeitpunkt.

In der Zwischenzeit muss das Auto in Schuss gehalten und gepflegt werden, es darf keine Macken bekommen und sollte nicht zu viel gefahren werden, da sich all diese Aspekte wertmindernd auswirken. Soll direkt in mehrere Oldtimer investiert werden, müssen sich Anleger auch überlegen, wo sie diese aufbewahren können, ohne dass Elektronik oder Blech durch Luftfeuchtigkeit oder ähnliches Schaden nehmen.

Bedenken Sie die Nebenkosten bei dieser Kapitalanlage

Es gibt die Möglichkeit, die Fahrzeuge von einem Vermögensverwalter aufbewahren zu lassen, dann muss dieser Preis (wie zum Beispieleine monatliche Garagenmiete) und die regelmäßige Pflege noch mit einberechnet und von der Rendite abgezogen werden. Auch die Zeit, die für die Suche nach dem richtigen Fahrzeug draufgeht, muss zu den Nebenkosten mitgerechnet werden, ebenso wie die dafür nötigen Reisekosten.

Der Markt für Oldtimer kann in drei Kategorien unterteilt werden, was das enorme Startkapital verdeutlicht, das für eine Investition in Oldtimer benötigt wird. Das Einstiegssegment geht bei historischen Autos bei 40.000 bis 250.000 Euro los, das mittlere Segmente geht dann bis 1,5 Millionen Euro und Raritäten, Ausnahmemodelle und ultimative Sammlerstücke können bis zu 35 Millionen Euro kosten.

Für einen alten Mercedes müssen in der Regel mindestens 50.000 bis 60.000 Euro hingeblättert werden, dann müssen aber häufig noch ein paar Kleinigkeiten repariert oder saniert werden.

Trotz kleiner Risiken bieten Oldtimer einen entscheidenden Vorteil: Fahrspaß

Wie bei allen anderen Sachanlagen besteht auch bei Oldtimern die Gefahr einer Preisblase, wenn die Spekulation mit den Fahrzeugen Überhand nehmen sollte und alles überschüssige Kapital in eine Anlageklasse fließt. Dennoch bieten Oldtimer als Kapitalanlage einen Vorteil, den beispielsweise eine Flasche Wein oder Gold nicht haben.

Das Auto kann jederzeit ausgefahren werden und bietet so eine Menge Fahrspaß, ohne dass der Wert drastisch sinkt. Wird eine teure Weinflasche geöffnet, so ist der Wert der Flasche dahin und sie kann nicht mehr weiterverkauft werden.

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