Die Deutsche Mark – fünzig Jahre harte Währung

In dem vorherigen Teil der Themenreihe „Vom Tauschhandel bis zum Euro“ haben Sie erfahren, dass sich die Reichsmark aufgrund der Kriegsfinanzierung der Nazis nicht behaupten konnte. Insgesamt, sind Papierwährungen nicht vom langfristigen Erfolg gekrönt. Ein Blick auf die Deutsche Mark zeigt jedoch, dass eine relative Stabilität für gewisse Zeit möglich ist. Relativ, weil auch die D-Mark bis zur Ablösung durch den Euro über 70% der ursprünglichen Kaufkraft verloren hat.

Die Deutsche Mark löste die Reichsmark ab
Am 21. Juni 1948 wurde in den westlichen Besatzungszonen im Rahmen der großen Währungsreform die Reichsmark als gesetzliches Zahlungsmittel in der Westdeutschen Besatzungszone durch die D-Mark abgelöst. Wie bereits bei der Währungsreform 1924, musste auch dieses mal das Vertrauen in die Papierwährung zurückkehren, der Geldüberhang beseitigt und die Funktion des Geldes wiederhergestellt werden.

Im Zuge der Währungsreform bekamen die Bürger einen festen Betrag in Deutsche Mark ausbezahlt. Die alten Reichsmarkbestände mussten auf Konten eingezahlt werden. Diese wurden nach langwierigen Umstellungsprozessen und unter hohen Verlusten für die Sparer in Deutsche Mark umgewandelt. Letztendlich verringerte sich die Geldmenge Reichsmark zu D-Mark im Verhältnis 12,6 zu 1.

Die Deutsche Mark von 1948-2001
In der Anfangsphase war das Vertrauen in die neue Währung noch begrenzt und es drohte erneut Inflation. Diese konnte aber durch eine harte Kreditvergabe der Zentralbank und ein genügendes Angebot an Waren aus Hortungslagern zum Stillstand gebracht werden. 

Die im westdeutschen Teil eingeführte Deutsche Mark genoss im weiteren Verlauf international den Ruf einer „harten“ Währung und wurde häufig auch in anderen Ländern Ost- und Süd-Ost-Europas neben den nationalen Zahlungsmitteln akzeptiert.

Am 1. Juli 1990 wurde die D-Mark im Rahmen der Wiedervereinigung auch in den ostdeutschen Bundesländern eingeführt und war bis zum 31. Dezember 2001 im vereinten Deutschland gesetzliches Zahlungsmittel.