Aktienanlage: Begriffe rund um die Dividende einfach erklärt

Über die Bedeutung der Dividende wurde bereits mehrfach berichtet. Um das Thema insgesamt noch besser verstehen zu können, ist es wichtig, zumindest die zentralen Begriffe rund um die Dividende zu kennen. Lesen Sie dazu hier mehr.

Als
Dividende
an sich wird der Betrag bezeichnet, den ein Unternehmen pro Anteilsschein bzw. Aktie an die Aktionäre (Eigentümer) ausschüttet. Multipliziert man die Anzahl der Aktien mit der Dividende pro Stück, erhält man die PERSÖNLICHE AUSSCHÜTTUNGSSUMME.

Eine wichtige Entscheidungsgröße zur Beurteilung der Dividendenrentabilität ist die DIVIDENDENRENDITE. Sie ergibt sich, indem man die Dividende mit 100 multipliziert und dann durch den aktuellen Kurswert oder den persönlichen Kaufkurs dividiert. Beispiel: Ein Unternehmen zahlt eine Dividende von 2 Euro, der Kurs der Aktie beträgt 32 Euro. Somit ergibt sich eine Dividendenrendite von 6,25%.

Von der Dividende muss noch die QUELLENSTEUER abgezogen werden, um den Nettoertrag bzw. die Nettorendite zu berechnen. Die Quellensteuer in Deutschland beläuft sich aktuell auf 25% zuzüglich 5,5% Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Die Steuern im Ausland liegen i. d. R. zwischen 15 und 35%; häufig können die Auslandssteuern auf die heimische Quellensteuer angerechnet werden (s. Beitrag Quellensteuer).

Grundsätzlich gilt: Je höher die Rendite, desto besser. Allerdings sollte nicht nur die Dividendenrendite als Auswahlkriterium gewählt werden. Mindestens ebenso wichtig ist die ZAHLUNGSKONTINUITÄT, also die Zeitdauer, in der ein Unternehmen ununterbrochen eine Dividende zahlt. Vor allem amerikanische und kanadische Unternehmen zahlen oft seit Jahrzehnten, in Einzelfällen sogar schon seit mehr als 100 Jahren ununterbrochen eine Dividende.

Weitere Begriffe rund um die Dividende

Zusätzlich sollte geprüft werden, ob bzw. wie lange das Unternehmen eine DIVIDENDENSTEIGERUNGSRATE aufweist, also über welchen Zeitraum die Dividende nicht nur gezahlt, sondern regelmäßig auch erhöht wird. Auch hier gilt: Vor allem amerikanische und kanadische Unternehmen steigern die Auszahlungen schon seit Jahren und Jahrzehnten.

Zudem stellt die Ausschüttungsquote ein Auswahlkriterium dar. Die AUSSCHÜTTUNGSQUOTE gibt Auskunft darüber, wie viel Prozent des Gewinns ein Unternehmen an seine Anteilseigner ausschüttet.

Faustregel: Im Schnitt sollten es 50 Prozent oder mehr sein. Deutlich über 80% sollte die Quote aber auch nicht liegen, weil das Unternehmen sonst kein Geld mehr für Investitionen, Produktentwicklung oder Schuldentilgung übrig hat. Über 100% sollte die Summe nur in Ausnahmefällen liegen, da das Unternehmen in diesem Fall mehr Geld ausschüttet, als es erwirtschaftet hat.

Am EX-TAG, dem Tag der Auszahlung der Dividende, sinkt der Aktienkurs in der Regel in Höhe der gezahlten Dividende. Man spricht in diesem Fall vom DIVIDENDENABSCHLAG. Theoretisch könnte man eine Aktie vor dem Ex-Tag verkaufen und einen Tag nach der Zahlung der Dividende wieder kaufen, um sich die Zahlung der Quellensteuer zu ersparen.

Praktisch lohnt sich das meist nicht, weil die Gebühren, die für Kauf und Verkauf anfallen, sowie evtl. Quellensteuer auf den erzielten Kursgewinn gegengerechnet werden müssen.

Einige Unternehmen, vor allem aus dem Ausland, bieten den Aktionären an, statt einer BARDIVIDENDE in Euro eine sogenannte STOCKDIVIDENDE zu zahlen. Dabei wird die Dividende in Form von Aktien gezahlt. Der Vorteil für das Unternehmen ist, dass es seine Liquidität schont und der Aktionär erhöht die Anzahl seiner Aktien.

Achtung: Die Zahlung in Aktien lohnt sich oft nur bei größeren Stückzahlen, da die Banken häufig Mindestspesen verlangen (vorher erfragen). Die AUSZAHLUNGEN erfolgen bei deutschen Unternehmen meist jährlich, bei amerikanischen / kanadischen Firmen vier Mal und bei englischen Unternehmen zwei Mal pro Jahr (ggf. unter Investor-Relations auf den Homepages nachsehen).