Schutz gegen feindliche Übernahmen: Die Giftpille

Egal ob Deutsche Bank, Procter & Gamble oder Microsoft: Alle Unternehmensgeschichten haben eines gemeinsam. Die Konzerne sind auf ihrem Weg in die Weltspitze durch Übernahmen gewachsen. Doch nicht immer ist der Übernahme-Kandidat von den Plänen der Großen begeistert. Eine Möglichkeit, sich gegen feindliche Übernahmen zu wehren, ist die "Giftpille".

Die Giftpille als mögliche Maßnahme gegen feindliche Übernahmen
Wenn eine Übernahme-Versuch vom Management als feindlich eingestuft wird, bedeutet das: Das vorgelegte Übernahme-Angebot zum Aktien-Erwerb des  Unternehmens wurde als unzureichend empfunden. In diesem Fall kommt es dann durch den Aufsichtsrat zu einer Mitteilung an die Aktionäre, in der empfohlen wird, dass vorliegende Angebot nicht anzunehmen.

Gleichzeitig werden Abwehrmaßnahmen ergriffen, die es dem "Angreifer" erschweren soll, das betroffene Unternehmen zu übernehmen. Eine mögliche Maßnahme ist dabei die so genannte Giftpillen-Strategie (Poison Pill).

Wie die Giftpille gegen feindliche Übernahmen funktioniert
Mit der Giftpille versucht das betroffene Unternehmen, die Übernahme für den Bieter unattraktiv zu machen. Wenn beispielsweise die Unternehmensführung davon ausgeht, dass der Bieter es auf eine spezielle Tochtergesellschaft abgesehen hat, kann genau diese kurzerhand verkauft werden. Ohne diese Tochtergesellschaft macht die Übernahme keinen Sinn mehr.

Eine andere Anwendung der Giftpille ist die Kapitalerhöhung. Die Ausgabe neuer Aktien würde die Übernahme so sehr verteuern, dass der Interessent es sich unter Umständen nicht mehr leisten kann, die Übernahme zu bezahlen oder, sich die Übernahme nicht mehr rentiert.

Eine weitere Giftpillen-Strategie ist, selbst andere Unternehmen zu kaufen.  So wird verhindert, dass der erfolgreiche Bieter nach der Übernahme die Kasse plündert. Hat es der Bieter nämlich nur auf die prall gefüllte Kasse des Übernahme-Kandidaten abgesehen, kann eine kurzfristige Leerung die Übernahme-Lust schnell dämpfen.