Euro-phorie in der Slowakei

Zum Jahreswechsel hat die Slowakei gleich mehrfach Grund zum Feiern: Just zum 16. Jahrestag der Staatsgründung (01. Januar 1993) wird das ex-kommunistische Land zum 16. Mitglied der Euro-Zone.

Das traditionell mit den Jubiläumsfeiern der Staatsgründung verbundene Neujahrsfeuerwerk steht diesmal ganz im Zeichen der neuen Währung. Das Nationalbankgebäude, eines der höchsten Hochhäuser Bratislavas, wurde schon vor Monaten mit einem riesigen Euro-Transparent umhüllt, das bis an die österreichische Grenze zu sehen ist.

Nur mit Mühe hat die Slowakei doch noch geschafft, zugleich mit den Nachbarn Polen, Tschechien und Ungarn Mitglied der Union zu werden. Indem sie diese jetzt beim letzten Schritt der EU-Integration allesamt um mehrere Jahre überholt und als erstes Land des ehemaligen Ostblocks den Euro einführt, steigt die Slowakei vom hässlichen Entlein zur Schönheitskönigin auf.

Während die Währungen der Nachbarländer Tschechien, Ungarn und Polen gewaltig ins Trudeln kamen, blieb die slowakische Krone in der letzten Zeit auch deshalb stabil, weil es nichts mehr über ihren endgültigen Umrechnungskurs zum Euro zu spekulieren gab. Zwei Wochen vor dem Beitritt zur Euro-Zone zeigten Umfragen auch erstmals, dass mit 58% eine Mehrheit der Bevölkerung der neuen Währung positiv gegenübersteht.

Auch die größte Angst der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB), der Slowakei drohe nach der Euro-Einführung eine überbordende Inflation, relativierte sich. Wie in anderen Ländern geht die Inflation auch in der Slowakei schon jetzt zurück.

Problematischer wird der psychologische Aspekt sein. Anders als bei der Euro-Einführung in Deutschland, wo der Umrechnungskurs 1:2 war wird es in der Slowakei. Dort wird aktuell der EUR mit 30 Kronen bewertet. Für Slowaken ist deren Geld "Monopoli-Geld" der Umgang mit "Münzgeld" wird enorme Probleme schaffen.

Obwohl sich die Slowakei – anders als die anderen neuen EU-Mitglieder – sehr gut entwickelt hat, ist die Selektion von Investments sehr schwierig. Investitionen in Immobilien könnten eine interessante Anlageform darstellen, da nach Währungsreformen jeweils Sachwertanlagen sich gut entwickelt haben.