Börsenpsychologie in Baisse-Zeiten

Verunsicherte Anleger reagieren meistens nicht auf Fakten, sondern interpretieren "Informationen" aus dem Bauchgefühl heraus. Das birgt Gefahren. Manchmal kann ein falsch verstandenes Wort ungeheure Auswirkungen auf das Depot haben. Im Positiven, wie auch Negativem.

Das ständige Auf und Ab an den Börsen verunsichert viele Anleger und kann zu weiteren Verlusten führen. Denn oftmals fällen Anleger in Stresssituationen Investitionsentscheide aus dem Bauch heraus. Oder wie Börsenaltmeister André Kostolany sagte: "Die Börse reagiert nur zu zehn Prozent auf Fakten. Der Rest ist Psychologie."

Neuere Studien belegen, dass immerhin 46 Prozent der Anleger ihre Anlageentscheide zu 80 Prozent auf Informationen abstützen. 54 Prozent entscheiden aber vor allem aus dem Bauch heraus. Das erklärt, weshalb die Baisse den Börsenabschwung nährt. Da viele Anleger aus dem Moment heraus Investitionsentscheide fällen, wird auch der Druck auf institu­tionelle Investoren grösser, ihre Portfolios anzupassen.

Eine andere Ursache liegt aber auch in den "stopp loss-Aufträgen". Viele Anleger beauftragen die Bank bei einem bestimmten Preis zu verkaufen. Dies sind ebenfalls in der Regel psychologische Barrieren. Meist sind diese stopp-loss-Limiten gerundete Zahlen. Da sich viele diese zu Nutze nehmen, beginnt sich die Spirale abwärtszudrehen.

Um dem Negativtrend entgegenzuwirken, sollten Anleger häufiges Umschichten im Portfolio vermeiden. Es steigert weniger die Rendite als vielmehr die Kosten: "Hin und Her macht Taschen leer", heißt das bekannte Sprichwort. 

Wussten Sie, dass 96% des Depoterfolges alleine von der Strategie abhängt und nur 4% von der Titelwahl?

Wichtig ist auch eine breite, aber übersichtliche Diversi­fikation; sie mindert die Gefahr von allzu emotionalen Anlageentscheiden.

Dagegen hilft, wenn man bereits beim Kauf von Wertpapieren festlegt, bei welchem Preis man wieder aussteigen will oder zumindest Gewinne realisieren sollte. 

Denken Sie dran: "Gier frisst Hirn!"