Börse: Bewölktes 2009?

Während die Weltbank von einem globalen Wachstum von 0,9% ausgeht, schätzt der IWF ein Wachstum von 2,2%, während 2008 das globale Wachstum - trotz Krisen - um 4,5% zunahm.

Während die Wirtschaft der reichen Länder im kommenden Jahr massiv schrumpfen wird, könnten Schwellen- und Entwicklungsländer nur noch mit einem Plus von 4,5% rechnen. Zwar hat die Finanzkrise den rasanten Preisanstieg für Rohstoffe gestoppt, jedoch wird nun das Bankensystem auf eine harte Probe gestellt, da rund um den Globus Arbeitsplatzverluste gemeldet werden.

Angesichts eines erwarteten Rückgangs des Welthandels um 2,1% im kommenden Jahr müssten sich die Entwicklungsländer auf einen starken Rückgang ihrer Exporte gefasst machen. Dies macht sich bei den Industrienationen meistens 6-8 Monate später bemerkbar.

Rezession erfasst EU
Angesichts der weltweiten Krise rechnen immer mehr EU-Staaten im kommenden Jahr mit einer Rezession. Österreich, Lettland und Finnland meldeten diese Woche negative Wachstumsprognosen für 2009. Ein besonders dramatischer Rückgang zeichnete sich in Lettland ab. Dort schrumpfte die Wirtschaft schon im dritten Quartal dieses Jahres um 4,6% und landete damit auf dem letzten Platz unter den 27 EU-Mitgliedstaaten.

In den ersten neun Monaten 2008 sank das Bruttoinlandsprodukt Lettlands um insgesamt 0,6%, wie das Statistische Amt in Riga mitteilte. Damit wurde bestätigt, dass die lettische Wirtschaft, die lange Zeit die am stärksten wachsende in der EU war, in eine Rezession gerutscht ist. Für 2009 wurde ein Rückgang um rund 5% vorausgesagt, 2007 gab es noch ein Wachstum von 10,3%. Lettland hofft nun auf Hilfen von rund 5 Milliarden Euro vom Internationalen Währungsfonds (IWF), um die Wirtschaft stützen zu können.

In Österreich wird für 2008 nach einem starken ersten Halbjahr zwar noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6% gerechnet. 2009 werde das Bruttoinlandsprodukt aber um 0,3% sinken, erklärte die Notenbank in Wien die Woche.

Ähnliche Prognosen gab es aus Helsinki. Für 2009 wurde ein wirtschaftlicher Rückgang um 0,5% vorausgesagt, nachdem im September noch mit einem Wachstum von 1,3% gerechnet worden war. Für 2008 wurde das erwartete Wachstum von 2,8% auf 2,1% korrigiert.

Nicht zu schweigen von Island und Ungarn, welche nur durch Finanzspritzen des IWFs ums Überleben kämpfen.

Was bedeutet das für Anleger? In "normalen" Zeiten entwickeln sich die Börsen – gekoppelt an ihrem Wachstum – mit dem Faktor 3-4! Negative Vorzeichen bringen auch negative Vorzeichen bei Aktienanlagen.