Investieren Sie derzeit lieber in Aktien als in Anleihen

Die Inflationsraten steigen. Mit Blick auf das zweite Halbjahr bleiben also die internationalen Aktienmärkte deutlich aussichtsreicher als die Anleihenmärkte. Unverändert sind Aktien als überverkauft einzustufen, während die Anleger in Anleihemärkte überinvestiert sind. Die Inflationsraten werden über steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie über anziehende Importpreise für Waren aus China ihre Dynamik auch in den kommenden Monaten beibehalten. Tendenziell sind Aktien also derzeit interessanter als Anleihen.

Expertenrat: Aktien aussichtsreicher als Aktien
Wenngleich viele Analysten von einem Nachlassen der Inflationsgefahren aufgrund der rezessiven Tendenzen in der US-Wirtschaft sprechen, präsentiert sich uns bei genauer Betrachtung ein völlig anderes Szenario. So haben sich die Preise für importierte chinesische Produkte in den USA inzwischen vervierfacht, jene für europäische Waren knapp verdoppelt.

Angesichts der Explosion der Nahrungsmittelpreise wird auch die Kerninflationsrate in den USA weiter anziehen. Besonders pikant an dieser Situation ist, dass die Notenbanken auf diese Entwicklung keinen Einfluss haben.

Asiatische Verbraucher geben das meiste ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Entsprechend hoch sind sie in den Warenkörben zur Inflationsbemessung gewichtet. In China steigen die Nahrungsmittelpreise allein in diesem Jahr mit einer Rate von mehr als 20%.

Indirekt wirkt sich dies auf die Lohnkosteninflation aus, die in einigen Provinzen ebenfalls mit einer vergleichbar hohen Dynamik zulegt. Da sich die Inflationsdynamik in den asiatischen Ländern immer mit einer gewissen Zeitverzögerung auf die westlichen Importländer auswirkt, kann daraus bereits jetzt geschlossen werden, dass das zweite Halbjahr von deutlichen Inflationsschüben gekennzeichnet sein wird.

Ausblicke für Zinspapiere in der zweiten Jahreshälfte negativ!
Die Anleihenmärkte, die zuletzt schon nicht mehr von der US-Zinssenkungsphantasie profitieren konnten, werden von der Inflationsdynamik sukzessive unter Druck gesetzt. Die Ausblicke für Zinspapiere sind also in der zweiten Jahreshälfte klar negativ. Bei den Aktien sollten insbesondere jene Sektoren profitieren, die an der Inflationsentwicklung partizipieren: Rohstoffe und Edelmetalle.

Da die Aktien gegenüber den Anleihemärkten deutlich unterbewertet sind, wird eine Anpassung stattfinden. Die Bewertungsdifferenzen werden sich verringern, indem die breiten Aktienmärkte klar zulegen, während Anleihenotierungen fallen.

Besonders begünstigt werden die Aktienmärkte neben den Liquiditätskomponenten von einer Reihe maßgeblicher marktpsychologischer Indikatoren, die teilweise Kaufsignale geben, wie sie seit Jahren nicht mehr beobachtet werden konnten. Daraus sollte mehr resultieren als nur eine kurzfristige Erholung.

Insgesamt ergeben sich klar bullishe Perspektiven für Aktien im zweiten Halbjahr mit den Schwerpunkten Rohstoffe und Edelmetalle.