Finanzen: Wie Sie einen guten Vermögensberater finden

Sie haben aus einer Erbschaft 200.000 Euro zur Verfügung und suchen nach einer vernünftigen Anlageberatung. Keine Frage, es gibt viele seriöse Vermögensberater. Doch wie finden Sie einen? Im Grunde haben Sie drei Möglichkeiten: 1. Sie gehen zu Ihrer Hausbank, 2. Sie suchen einen freien Vermögensberater aus oder 3. Sie wenden sich an einen Allfinanzvertrieb. Doch alle drei Wege haben Ihre Tücken.
Der richtige Vermögensberater für Sie
Die eigene Hausbank empfiehlt Ihnen womöglich nur die hauseigenen Produkte, der freie Vermögensberater ist vielleicht nicht erfahren genug oder gar unseriös und der Allfinanzvertriebler lebt von seiner Provision, will Ihnen also teure Produkte verkaufen und verschweigt die Risiken.

In sechs Schritten zum richtigen Vermögensberater
Trotzdem, ganz ohne Information und Beratung seine Vermögensplanung aufzubauen, ist schwierig. Diese sechs Tipps sollten Sie beherzigen, wenn Sie auf die Suche nach dem für Sie perfekten Vermögensberater gehen:

  1. Nehmen Sie sich Zeit und gehen Sie zu mehreren Beratern.
  2. Fragen Sie den Berater nach seiner Ausbildung und nach seinem bisherigen Werdegang und ob er eine Berufshaftpflicht abgeschlossen hat. Prüfen Sie, wo sein Unternehmen seinen Sitz hat.
  3. Unterschreiben Sie nichts beim ersten Beratungsgespräch. Das verlangen nur unseriöse Vermögensberater. Nehmen Sie sich ein paar Tage Bedenkzeit.
  4. Lassen Sie komplizierte Anlagen von Ihrem Steuerberater prüfen!
  5. Lassen Sie sich alle Informationen über Sicherheiten, Risiken, Rendite und Laufzeiten und vor allem über die Kosten schriftlich geben.
  6. Fertigen Sie von jedem Beratungsgespräch ein Protokoll an und lassen Sie es von dem Vermögensberater gegenzeichnen.
Was einen guten Vermögensberater ausmacht
Ein guter Vermögensberater verfügt über eine fundierte Ausbildung und hat schon Erfahrungen gesammelt. Er erkundigt sich ausführlich nach den familiären und finanziellen Verhältnisse und berücksichtigt auch Ihre bisherigen monatlichen Belastungen. Er fragt nicht nur nach Ihren Erfahrungen und Kenntnissen im Wertpapiergeschäft, sondern auch nach Ihren Anlagezielen. Für Ihre Vermögensplanung sollte Ihr zukünftiger Vermögensberater drei Bedarfsfelder erstellen:
  • Liquidität: Ein Notgroschen, der jederzeit verfügbar sein sollte (Faustformel: Drei Monatsgehälter).
  • Zweckgebundenes Vermögen für ein konkretes Ziel (Immobilienerwerb, Altersvorsorge).
  • Frei verfügbares Vermögen für das noch keine konkrete Verwendung bekannt ist.
Ein guter Vermögensberater klärt Sie umfassend über die Produkte auf und verwendet nicht nur Faltblätter. Im Idealfall zeigt er Ihnen verschiedene Wege, die zum gleichen Ziel führen und macht auf Kombinationen beziehungsweise Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Produkten aufmerksam. Und natürlich weist er auf die Risiko erhöhenden Umstände hin.