Amazon-Payments – Besser als Paypal oder „Sofortüberweisung“?

Paypal und "Sofortüberweisung" sind seit Jahren auf dem Markt der Internetbezahldienste präsent. Dennoch initiierte Amazon mit seinem Bezahldienst Amazon-Payments Ende April 2011 einen Konkurrenten, der damit wirbt, das Bezahlen noch einfacher und noch sicherer zu machen. Der Kunde soll "einfach und mit dem gewohnten Amazon-Komfort auf den Sites anderer Online-Händler bezahlen." Macht es Amazon wirklich besser?

Nur Amazon-Kunden können Amazon-Payments nutzen

Die Nutzung von Amazon-Payments steht und fällt damit, dass Sie Amazon-Kunde sind. Sie melden sich, wenn Sie Amazon-Payments als Ihre Zahlungsmethode ausgewählt haben, mit Ihren Amazon-Benutzerdaten bei Amazon-Payments an. Das System greift dann auf Ihr Amazon-Konto zu und importiert von dort Ihre Bezahl– und Adressdaten. Eine separate Registrierung ist nicht nötig. Das Amazon-Payments-Konto wird mit Ihren Daten aus dem Amazon-Konto erstellt. 

Nachdem Sie sich auf diese Weise bei Amazon-Payments angemeldet haben, können Sie wie bei Ihrer Amazon-Bestellung die Lieferadresse und Ihre Zahlungsweise auswählen. Fügen Sie bei Amazon-Payments etwas hinzu, so wird dies auch in Ihr Amazon-Konto übernommen und umgekehrt.

Genau wie bei Amazon wird Ihr Bankkonto oder Ihre Kreditkarte erst belastet, wenn der Verkäufer bestätigt, dass er die Ware versandt hat. Sie treten also nicht in Vorkasse wie bei der Sofortüberweisung und bei Paypal.

Bestellung stornieren und Geld zurückerhalten

Anders als bei einer herkömmlichen Überweisung können Sie Ihr Geld nur zurückholen, indem Sie die ganze Bestellung stornieren. Eine Stornierung über Amazon-Payments ist nur innerhalb von 15 Minuten nach der Bestellung möglich, danach müssen Sie dafür die Käufer kontaktieren.

Hat dieser die Bestellung erst einmal verschickt, hilft nur noch der Widerruf, oder, sofern die Ware fehlerhaft war, eine (Teil-)Erstattung des Kaufpreises. Beachten Sie, dass bei Amazon-Payments sowohl bei etwaigen Klagen – als auch bei Stornierungswünschen der Weg immer über den Verkäufer führt.

Insbesondere bei Problemen mit der Bestellung sind Sie verpflichtet, den Verkäufer anzuschreiben und eine gütliche Einigung zu versuchen. Lässt sich mit diesem das Problem nicht lösen oder erhalten Sie binnen drei Tagen keine Antwort, können und sollten Sie Amazon-Payments kontaktieren.

Wenn der Artikel nicht bei Ihnen ankommt, defekt ist oder nicht Ihren Erwartungen (also der Beschreibung des Verkäufers) entspricht, so können Sie, wenn der Versuch einer gütlichen Einigung gescheitert ist, die Amazon-A-Z-Garantie in Anspruch nehmen. Diese Garantie besteht auch, wenn Sie bei Amazon-Marketplace kaufen.

Kosten und Kündigung

Die Nutzung von Amazon-Payments ist für Sie als Käufer kostenlos, Händler zahlen abhängig von ihrem Handelsvolumen einen Prozentsatz ihres Umsatzes zuzüglich einer Festgebühr von 35 cent für jede Transaktion (Stand 05/12).

Nach Amazon-Angaben können Sie Ihr Amazon-Payments-Konto jederzeit löschen, doch fehlt eine Löschfunktion unter den verfügbaren Kontooptionen. Möchten Sie das Amazon-Payments-Konto löschen, sollten Sie sich also an den Kundenservice wenden und die Löschung verlangen.

Fazit der experto-Redaktion: Anders als bei "Sofortüberweisung" und Paypal müssen Sie sich nicht noch einmal bei einem Anbieter mit Ihren Daten anmelden. Diese liegen Amazon bereits vor. Das ist ein Vorteil dieses Dienstes. Andererseits ist er bei den Händlern noch nicht so verbreitet. Zudem sollten Sie bedenken, dass der Amazon-Konzern so noch mehr Informationen über Ihr Einkaufsverhalten bekommt und das möglicherweise für Marketing-Maßnahmen nutzt.

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