Die richtige Fotoausrüstung für den Urlaub

"Am liebsten arbeite ich im Bayerischen Wald oder auf Rügen. Wenn man da hinfährt, steckt man einfach alles, was man braucht in den Kofferraum, ebenso alles was man vielleicht braucht und auch alles, was man sicher nicht braucht, weil's halt egal ist", das sind weise Worte eines Weltreisenden, die der Altmeister der Naturfotografie, Fritz Pölking, in einem seiner Bücher geschrieben hat.

Tatsächlich wird die Zusammenstellung der Fotoausrüstung maßgeblich davon abhängen, wie denn verreist wird. So wird man sich bei Flugreisen notgedrungen beschränken müssen, damit das Gepäck, das nun mal limitiert ist, durch Gehäuse und Objektive nicht unnötig aufgebläht wird.

Darf’s auch ein Gehäuse mehr sein!?

Dennoch werden viele ein zweites Gehäuse nicht missen wollen. Die einen, weil sie neben der digitalen Spiegelreflex auch noch ein analoges Gehäuse im Schrank haben. Ich selbst verreise dagegen gerne mit zwei digitalen Gehäusen (schon allein für den Fall, dass mal eines streikt oder gar kaputt geht), wobei dann auch ein Body, der gegen Umwelteinflüsse abgedichtet ist, mit an Bord geht.

Das „Zweitgehäuse“ ist dagegen eine Kategorie billiger und auch leichter, weil mir die Profigehäuse mit integriertem Batteriegriff immer dann, wenn sie nicht unbedingt erforderlich sind (und zudem weiter zu laufen ist), zu schwer sind.

Ebenso könnten ein Spiegelreflexgehäuse und eine Kompaktkamera mit an Bord gehen!

Die Qual der Objektivwahl

Natürlich gibt es heute Objektive, die für ihren Mega-Zoombereich berühmt sind. Dass darunter die Abbildungsqualität leidet, sollte natürlich jedermann klar sein. Die besten Ergebnisse erzielt man nach wie vor mit Festbrennweiten, die zum Beispiel für Kameras mit Vollformatchip und gewaltiger Auflösung, wie Nikons D 800, geradezu prädestiniert sind. Denn es wäre blanker Unsinn, wenn auf einen solchen 36 Megapixel-Boliden ein billiges Objektiv mit schwacher Abbildungsleistung geschraubt würde. Was nicht heißt, dass Zoom-Objektive grundsätzlich die falsche Wahl sind:

Tolle Ergebnisse lassen sich zum Beispiel mit einem 2,8/70-200 mm Telezoom erzielen, das als Profiausführung freilich deutlich klobiger und schwerer als seine billige Verwandtschaft daher kommt. Makrofans werden zudem eine Nahoptik mit im Gepäck haben. Vielleicht ein 50 mm Objektiv, das – aufgrund der Brennweitenverlängerung vieler digitaler Gehäuse – zu einer 80 mm Porträt-Optik aufgebläht wird.

Umgekehrt werden Weitwinkeloptiken für Landschaftsfotos geradezu prädestiniert sein. Wer darauf steht, wird dann vermutlich eher zu einem Body mit Vollformatchip tendieren, weil hier die Brennweitenverlängerung der üblichen Chips (liegt meist beim Faktor 1,6, bei einigen Marken gar bei 2) nicht störend zum Tragen kommt. Denn die wird allein bei Telefans oder für Porträts mit einer Normaloptik (die so die ideale Porträtbrennweite von 70 bis 80 mm erreicht) beleibt sein!

Was sonst noch alles gebraucht wird?

Gerade dann, wenn Sie Landschaften in Szene setzen wollen, sollte natürlich, falls irgendwie möglich, ein Stativ mit von der Partie sein. Denn nur so lassen sich die Bilder ganz bewusst und in Ruhe gestalten. Dann empfiehlt sich auch ein Kabel(fern)auslöser, der wahrlich nicht viel Platz im Fotorucksack einnimmt.

Ergänzen sollten Sie Ihre persönliche Fotoausrüstung auf jeden Fall um einen Polfilter, der für kräftige Farben sorgt und zudem das wertvolle Objektiv vor Kratzern in Schutz nimmt. Denn gerade auf Trekking-Touren kann es auch einmal ruppig(er) zugehen, so dass für Outdoor-Events (siehe oben) eines der robusteren Profigehäuse sehr zu empfehlen ist.

Ob man noch zusätzlich einen externen Blitz braucht, darüber kann natürlich trefflich diskutiert werden. Zumal viele Modelle, wie Nikons D 300 (quasi der Einstieg in die Profi-Liga), noch mit einem Bordblitz aufwarten, der zum Beispiel zum Aufhellen oder für kurze Distanzen durchaus ausreicht!

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