Miniatureffekt, Tilt-Shift-Effekt oder Diorama: Mehr als ein Gimmick

Einige der aktuellen Digitalkameras, z. B. von Canon und Olympus, bieten einen Aufnahmemodus, der Fotos und auch Filmaufnahmen ermöglicht, die den Anschein erwecken, als hätte man eine Miniaturwelt aufgenommen. Dieser Effekt wird mittlerweile auch gerne in der Werbung eingesetzt. Bei Olympus findet man ihn im Bereich Art-Filter und er nennt sich Diorama, bei Canon heißt der Aufnahmemodus Miniatureffekt.

Wie kommt der Tilt-Shift- oder Miniatureffekt zustande?
Sogenannte Tilt-Shift-Objektive sind Spezial-Objektive, die in erster Linie in der Architekturfotografie eingesetzt werden. Sie ermöglichen das Verschieben und das Verschwenken des Linsensystems gegenüber der Sensorfläche (oder früher der Filmebene) und so lassen sich in der Architekturfotografie sogenannte stürzende Linien vermeiden.

Reale Miniaturwelt
Tilt-Shift-Objektive ermöglichen es aber auch, nur einen Teilbereich im Bild scharf abzubilden und einen Teil darüber und darunter in Unschärfe zu tauchen. Dadurch ersteht unter gewissen Voraussetzungen – ideal ist ein erhöhter Aufnahmestandpunkt – ein Effekt, der sich Tilt-Shift- oder auch Miniatureffekt nennt. Gebäude, Fahrzeuge und Menschen erscheinen wie Spielzugfiguren in einer Modelllandschaft. Ein faszinierender Effekt.

Tilt-Shift-Effekt via Software simuliert
Bereits vor einigen Jahren kursierten erste Workshops zu Photoshop und Co. im Internet, wie sich der Tilt-Shift-Effekt mittels Software simulieren lässt. Als die Kamera-Hersteller dann erkannten, dass dieser Effekt bei vielen Nutzern großen Anklang findet, integrierten sie ihn kurzerhand in diverse Kameramodelle.

Den Miniatureffekt richtig nutzen
Bietet Ihre Kamera den Miniatureffekt bzw. den Art-Filter "Diorama" oder einen ähnliche Aufnahmemodus an, wird dieser kameraintern mittels Software realisiert. Wählt man den Modus aus, zeigt die Kamera in der Regel einen schmalen Bereich in einem Rahmen an. Dieser Bereich dient der Erfassung des Hauptmotivs.

Der Rahmen lässt sich in der Regel verschieben, so dass der Effekt in der Bildmitte, oben oder unten im Bild sichtbar wird. Damit der Effekt wirklich gut zur Geltung kommt, sollten Sie ein Motiv aus erhöhter Position ins Visier nehmen.

Beispiele:

  • Menschen in einer Einkaufsstraße aus der zweiten oder dritten Etage eines Hauses
  • ein Dorf oder eine Häuserreihe von einem Hügel aus
  • einen Parkplatz oder eine Straße aus erhöhter Position.

Wie auch immer, leicht schräg von oben ist der ideal Aufnahmewinkel für diesen Effekt und nur so verspricht er optimale Wirkung.