Kids Portrait: Kinderfotos leicht gemacht

Kids Portrait – kinderleicht oder schwerer als einen Sack Flöhe hüten? Lesen Sie ein Interview mit der Fotografin Christiane Wittkamp und erfahren Sie, wie Sie noch bessere Aufnahmen von Kindern machen können.

Kinder sind keine (!) kleinen Erwachsenen – das hat sich inzwischen herumgesprochen. Was bedeutet das für die Fotografie von Kids Portraits?
Es ist mir, unabhängig vom Alter der jeweiligen Person, die ich fotografiere, wichtig, das hervor zu locken, was den Menschen ausmacht. So achte ich z. B. bei Kindern darauf, sie nicht in eine für sie unnatürliche Umgebung (z.B. ein Fotostudio) oder eine unnatürliche Position zu "zwingen". Das Ergebnis wären gestellte Bilder. Im Gegenteil: Ich fotografiere sie zuhause oder im Kindergarten bzw. in der Schule beim Spielen, fordere sie mit Späßchen zum natürlichen Lachen heraus, versuche dafür zu sorgen, dass sie so locker wie möglich sind. Denn dann sind sie ganz sie selbst!

Ab welchem Alter kann man Kinder portraitieren? Worauf müssen ambitionierte Hobbyfotografen achten?
Für mich gibt es kein bestimmtes Alter, ab dem Kinder fotografiert werden können oder sollten. Es kommt nur darauf an, sie in ihrer natürlichen, altersentsprechenden Weise zu sehen und dies dann mit der Kamera festzuhalten.

Welche technischen Besonderheiten gibt es beim Anfertigen von Kids Portraits zu beachten?
Technische Besonderheiten benötige ich keine. Um ein Kind nicht einzuschüchtern, ist es eher wichtig, den (technischen) Aufwand so gering wie möglich zu halten. Das heißt im Klartext; Ich komme lediglich mit meiner Kamera und einem Blitz; KEIN Stativ, KEINE externe Blitzanlage. All das würde ein Kind nur entweder a) verunsichern oder b) dazu inspirieren, das Equipment genau untersuchen zu wollen.

Der Profi-Tipp für die Eltern zum Thema Kids Portrait
Die schönsten Ergebnisse erzielt man meines Erachtens mit einer guten Spiegelreflex-Kamera, wie z. B. Canon EOS 400 oder 450D. Der Autofokus-Modus ermöglicht, schöne Situationen spontan und ohne Aufwand perfekt festzuhalten. Kein langes Voreinstellen von Belichtung und Brennweite, aber ein sehr viel klareres und qualitativ hochwertigeres Ergebnis als mit einer kleinen Digital-Kompakt-Kamera.

Bei Säuglingen ist es enorm wichtig, in den ersten Wochen den Blitz komplett auszuschalten. Hat man natürlich eine Kamera mit einem externen Blitzgerät, kann dies vom Baby weg gerichtet werden und schadet insofern den empfindlichen Äuglein nicht.