Gezielte Posing-Tipps für gelungene Aktfotografien

Die Aktfotografie stellt Fotograf und Fotomodell immer wieder vor große Herausforderungen. Schließlich fällt es nicht jedem Mannequin leicht, die richtige Pose zu finden. Erfahren Sie hier professionelle Posing-Tipps, damit auch Ihnen ein attraktives Aktporträt gelingt.

Posing ist nicht gleich Posing. Vor allem bei der Aktfotografie können schnell Aufnahmen entstehen, die das Model so gar nicht ins rechte Licht rücken. Der Schuldige ist meist der Fotograf. Denn der muss seinem Model die richtigen Anweisungen geben, wie es sich zu bewegen hat. Damit Ihnen keine Fehler unterlaufen, lernen Sie mit unserem Experten Fabian Maerz, wie Sie Posing-Fehler vermeiden und klare Anweisungen für die richtige Position geben.

Welche Posing-Fehler können entstehen?

Grundsätzlich gibt es keine strikten Regeln zur Aktfotografie, denn der Geschmack spielt hierbei eine große Rolle. Wählen Sie daher die Posen aus, die Ihnen als sinnvoll und ästhetisch erscheinen oder lassen Sie Ihr Model selbst entscheiden, in welcher Pose es abgelichtet werden möchte.

Posing-Fehler 1: Die Füße

Viele Models tragen hohe Schuhe. Das Problem: Die Zehen werden meist gequetscht, die Haut färbt sich automatisch gelblich oder rot. Wenn die Schuhe Teil der Aufnahme sein sollen, müssen Sie diesen Schönheitsfehler mittels eines Bildbearbeitungsprogramms beseitigen.

Fotografieren Sie das Model barfuß, achten Sie darauf, dass kein Abdruck der Sockenbündchen zu sehen ist. Bitten Sie Ihr Model schon vor dem Shooting, keine Socken oder nur Socken ohne Bündchen zu tragen. Bei der Aufnahme sollte das Model sich auf die Zehenspitzen stellen. Dadurch wird die Wirbelsäule und somit auch der Körper gestreckt und die Beine wirken länger. Auf flachem Fuß sackt der Körper meist in sich zusammen.

Posing-Fehler 2: Die Knie

Knie sind grundsätzlich nicht das schönste Körperteil eines Menschen. Wichtig bei der Aktfotografie ist, dass das Model die Knie nicht ganz durchdrückt. Dann werden die Kniescheiben und der Oberschenkel stark sichtbar. Schöner ist es, wenn die Knie minimal gebeugt sind.

Posing-Fehler 3: Die Hüfte

Eine gerade gestellte Hüfte wirkt nicht sehr elegant. Schöner ist es, wenn Ihr Mannequin die Hüfte leicht zur Seite kippt. Dadurch kommt ein wenig Dynamik in die Aufnahme. Manche Menschen können eine bestimmte Hüftseite mehr zur Seite kippen. Suchen Sie die Schokoladenseite Ihres Models. Passen Sie aber auf, dass durch die Hüftkippung keine Hautfalten in der Taille entstehen. Sollten diese entstehen, muss das Model den Oberkörper mehr strecken.

Posing-Fehler 3: Die Ellbogen

Die Hände sollten weit unten an der Hüfte aufgelegt werden. Somit wirkt der Ellbogen nicht so spitz, wie wenn die Hände beispielsweise in die Taille gestemmt werden. Achten Sie beim Handgelenk darauf, dass auch hier keine Hautfalten entstehen. Wenn das Model die Ellbogen leicht nach hinten kippt, verschwinden die Hautfalten am Handgelenk.

Posing-Fehler 4: Die Schultern

Bei den Schultern haben Sie in der Aktfotografie viel Spielraum. Die Schultern können nach vorne gezogen werden, aber Vorsicht: Hier kann das Schlüsselbein stark hervortreten. Besser ist es, bei gekippter Hüfte die Schulter der gleichen Seite zur Hüfte zu ziehen. Damit entsteht eine geschwungene S-Form, die das Bild lebendig erscheinen lässt.

Achten Sie darauf, dass Ihr Fotomodell die Schultern auf keinen Fall nach oben zieht. Dadurch verkürzt sich der Hals und die Aufnahme ist misslungen. Grundsätzlich sollte das Model die Schultern entspannt nach hinten und unten ziehen.

Posing-Fehler 5: Der Hals

Auch am Hals können schnell unschöne Hautfalten entstehen oder ein Doppelkinn hervortreten. Zieht das Model den Kopf ein Stück nach vorne, verschwindet das Doppelkinn. Ein Profi-Trick ist die sogenannten Anschlucken. Beim Schlucken wird das vermeintliche Doppelkinn angespannt. Diesen Effekt können Sie für die Aktfotografie verwenden. Fotografieren Sie Ihr Model von oben, wirkt das Gesicht schlanker, da das Model den Kopf automatisch nach oben hebt.

Klare Anweisungen

Grundsätzlich müssen Sie als Fotograf dem Model klare Anweisungen geben. Vermeiden Sie fotografische Fachbegriffe und drücken Sie sich allgemein verständlich aus. Nur so versteht das Model genau, was Sie sich vorstellen und Ihnen gelingt das perfekte Aktfoto.

Quelle: Galileo Press