Die typischen Fehler beim Blumen fotografieren

Wenn der Frühling vor der Tür steht, gucken bereits die ersten Krokusse und Schneeglöckchen aus der Erde hervor. Wen lockt es da nicht vor die Tür, um die ersten Blumen des Jahres zu fotografieren? Allerdings werden beim Blumen fotografieren immer wieder Fehler gemacht, wodurch es dem Foto dann an Kontrasten und Dynamik fehlt. Dabei können selbst Blumenfotos erstaunliche Geschichten erzählen.

Blumen zu fotografieren gehört wahrscheinlich zu der Lieblingsbeschäftigung eines jeden Fotografens. Wenn im anbrechenden Frühling der triste Schnee und Frost der farbigen Blütenpracht weicht, beginnt auch die Jagd auf das schönste Blumenfoto. Die bunten Farben begeistern und die symmetrischen Formen sorgen für ein geordnetes Bild.

Außerdem bewegen sich Blumen in der Regel nicht und sind damit ein leicht zu fotografierendes Objekt. Damit Sie nicht jedes Frühjahr die gleichen Blumen fotografieren, lassen Sie sich dieses Mal etwas ganz Besonderes einfallen. Inspirationen zum Blumen fotografieren finden Sie am Ende des Artikels.

Blumen fotografieren: Der Fehler aus der Vogelperspektive

Was gibt es Schöneres, als eine bunte Blumenwiese zu fotografieren? Der beliebteste Fehler bei einer Blumenwiese ist die Tatsache, dass viele einfach von oben nach unten fotografieren. Der Aufnahme fehlt es später an Tiefe und Dynamik, auch wenn die leuchtenden Farben und das Licht gut eingefangen wurden. Sinnvoll ist das Fotografieren von Blumen von oben, wenn Sie beispielsweise auf einem Blumenmarkt zahlreiche Blumensträuße fotografieren. Bei diesem Foto sollten Sie dann auf einen störenden Hintergrund verzichten. Fotografieren Sie die Blumen so, dass sie das ganze Format füllen.

Einzelne Blumen von oben zu fotografieren, gestaltet sich als sehr schwierig, weil in dem Foto am Ende einfach nicht viel „rüberkommt“. Das liegt unter anderem daran, dass der Hintergrund, also der Erdboden oder das Gras, scharf mit abgelichtet werden und von dem eigentlichen Motiv, der Blüte, ablenken. Fotografieren Sie die Blume lieber von unten. Legen Sie sich dafür flach auf den Boden und halten Sie Ihre Kamera dicht an den Stängel der Blume. Aus dieser Käferperspektive lassen sich Blumen hervorragend fotografieren.

Komposition von Blumenfotos

Sicherlich machen einzelne Blütenblätter im Makroformat ihren Reiz aus. Aber ganz ehrlich: Zahlreiche Blumen wurden bereits auf diese Art fotografiert. Die Herausforderung besteht darin, die Blume eine Geschichte erzählen zu lassen und dementsprechend zu fotografieren. Anstatt sich nur auf die einzelne Blütenpracht zu beschränken, sollten Sie den Hintergrund indirekt mit einbeziehen und so eine besondere Bildkomposition erstellen.

Bildkomposition: Aufnahmetipp zum Blumenfotografieren

Suchen Sie sich eine Blume oder Pflanze, die sich vom schattigen, trockenen Erdboden im Wald oder von einer grauen, kalten Mauer in Richtung der Sonne „entgegenstreckt“. Versuchen Sie, die Sonne nicht direkt mit abzubilden, sondern fangen Sie nur die Lichtstrahlen ein, die durch das Blätterdach im Wald fallen.

Ordnen Sie die Blume in Ihrer Fotografie nicht mittig an, sondern platzieren Sie diese zum Beispiel im rechten Bildrand, von dem aus sie sich nach links in die Mitte des Bildes streckt. Achten Sie darauf, dass Sie die Blume mit geringer Schärfentiefe fotografieren, sodass der Hintergrund unscharf wird. Somit wird das Auge nicht von einem störenden Hintergrund abgelenkt.

Weitere Aufnahmetipps

Um Blumen zu fotografieren, benötigt man ein „waches“ Auge. Versuchen Sie, einen Blick für das besondere Detail zu bekommen. Dazu gehören beispielsweise das Spiegelbild einer Seerose im Wasser, die taufrischen Wasserperlen auf dem Grashalm, der Marienkäfer auf der Blüte oder die sich vom Wind lösenden Blüten eines vertrockneten Löwenzahns. Die Blumenfotografie ist vor allem durch Details so reizvoll.

Fehler-Checkliste: Professionell Blumen fotografieren

  • Hintergrund: Suchen Sie sich einen ruhigen Hintergrund oder arbeiten Sie mit einer geringen Schärfentiefe, sodass der Hintergrund unscharf wird. Blumen mit einem scharfen Hintergrund zu fotografieren liefert meist kein wertvolles Ergebnis.
  • Von Nahem fotografieren: Fotografieren Sie die Blume nicht aus „sicherer“ Entfernung, gehen Sie so nah wie möglich an das Objekt heran. So müssen Sie den gewünschten Ausschnitt bei der Bildbearbeitung nicht mehr ausschneiden.
  • Verschiedene Perspektiven: Die Vogelperspektive macht bei einem Blumenmeer Sinn, gehen Sie in die Froschperspektive, um Blumen von unten zu fotografieren und einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Passen Sie sich an die Blütenform an. Gänseblümchen oder Löwenzahn können aufgrund der vielen kleinen spitzen Blütenblätter von oben fotografiert werden. Tulpen oder Lilien entfalten Ihre Wirkung am besten von unten oder auf Augenhöhe fotografiert.
  • Nutzen Sie das Licht: Blumen weisen viele kleine Details auf, die man erst auf den zweiten Blick erkennt. Fotografieren Sie die Fasern oder die kleinen Härchen, die von der Sonne beleuchtet werden.

Bildnachweis: Viktor Iden / stock.adobe.com