Smartphone-Nutzung von Kindern: Welche Regeln sollte es geben?

Ob im Bus oder auf dem Pausenhof, das Smartphone ist ein treuer Begleiter. Es befindet sich immer griffbereit in der Hosentasche und hat sich zum persönlichen "Unterhaltungscenter" entwickelt. Viele Eltern fühlen sich überfordert, wie sie auf das Gerät reagieren sollen. Diese Regeln gilt es bei der Smartphone-Nutzung von Kindern zu beachten.

Aus dem klobigen Handy hat sich ein kleiner Computer entwickelt. Für Kinder oder Jugendliche ist es faszinierend, mit den Freunden auf Schritt und Tritt verbunden zu sein. Es lässt sich spontan ein Onlinegame spielen oder der neueste Tratsch per Nachricht austauschen. Ein komplettes Handyverbot ist keine sinnvolle Lösung, da das Kind kaum noch am sozialen Leben teilnehmen kann. Denn „echte“ Verabredungen erfolgen über Dienste wie Snapchat oder WhatsApp.

Drei goldene Regeln der Handynutzung

Frühestens ab 12 Jahren ist der Dreikäsehoch reif genug für sein eigenes Smartphone. Ein „altes“ Handy ist mit neun Jahren zu empfehlen.

Einen Kauf sollten Sie niemals rückgängig machen: Nehmen Sie Ihrem Kind nicht einfach das Handy weg. Der Nachwuchs muss den Umgang mit diesem Gerät erst erlernen, wofür Sie die Verantwortung tragen. Für die Smartphone-Nutzung von Kindern gelten folgende Regeln:

1. Legen Sie klar fest, wann die Kinder erreichbar sein dürfen

Man muss keine 24 Stunden am Tag erreichbar sein. Wenn die beste Freundin schreibt, ist es in Ordnung, ab und an sofort zu antworten. Das ist aber kein Grund, die ganze Zeit auf den Bildschirm zu starren. Schließlich warten die Hausaufgaben und diese sollten möglichst ablenkungsfrei erledigt werden.

Das Smartphone sollte in bestimmten Situationen ausgeschaltet sein. Alternativ genügt die „lautlos“-Funktion, etwa während dem Mittagessen. Geht das Kind mit seinen Freunden spielen, kann es das Handy daheim lassen. Es muss nicht immer in der Hosentasche stecken. Bei älteren Kindern sollten Sie das Smartphone eine Stunde nach dem Abendessen in den Flugzeugmodus schalten. Der Wecker funktioniert noch, es kommen aber keine Nachrichten mehr an.

Diese Regeln helfen dem künftigen Teenager, seinen Alltag besser regulieren zu können.

2. Vermitteln Sie Respekt

In manchen Situationen ist die Smartphone-Nutzung von Kindern völlig unangebracht. Der Jugendliche sollte das Handy beim Mittagessen von sich aus zur Seite legen. Vermitteln Sie dem Kind derartige Regeln, zu denen ein gemeinsamer Ausflug oder eine Familienfeier gehören. Bei einem Gespräch sollten sich beide Personen in die Augen schauen. Häufig starrt der Jugendliche auf den Bildschirm, während der Erwachsene eine spannende Geschichte erzählt. Denken Sie bitte auch an solche Grundregeln der Höflichkeit.

Natürlich müssen Sie mit gutem Beispiel vorangehen und diese Regeln in die Tat umsetzen. Das bedeutet, dass Sie das Handy nach 21 Uhr ausschalten. Entschuldigen Sie sich und erklären Sie genau, warum Sie einen Anruf während dem Mittagessen annehmen mussten. Respektieren Sie die Privatsphäre des Jugendlichen und verzichten Sie auf Handyverbote. Sonst missachtet er Ihre Regeln und verschweigt mögliche Smartphone-Probleme.

3. Klären Sie über Sicherheit auf

Ein Smartphone ist ein kleiner Mini-Computer. Damit sind viele Risiken verbunden, vor allem was das Internet betrifft. So kann eine fremde Person über ein öffentliches WLAN in das Handy eindringen. Bei der Smartphone-Nutzung von Kindern werden oftmals persönliche Daten weitergegeben. Der Teenager muss verstehen, wie sensibel fremde Nummern oder eigene Videos sind.

Rufen Sie die Einstellungen auf und blockieren Sie die Seiten für Erwachsene. Nicht jugendfreie Inhalte können der Psyche des Kindes schaden. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über die Smartphone-Nutzung von Kindern. Beide müssen am gleichen Strang ziehen und die Regeln gewissenhaft umsetzen.

Klare Spielregeln fürs mobile Internet

Bevor Sie dem Kind ein Handy kaufen, sollten Sie konkrete Grundregeln festlegen. Sprechen Sie diese mit Ihrem Dreikäsehoch durch und vergewissern Sie sich, dass er sie verstanden hat. Installieren Sie eine Schutzsoftware für die Smartphone-Nutzung von Kindern. Solche Programme sichern das Handy vor Schädlingen ab und zensieren nicht jugendfreie Webseiten.

Tipp: Verzichten Sie auf einen Vertrag und wählen Sie lieber einen Prepaid-Tarif. So lernt der Nachwuchs, wie er sein Guthaben einzuteilen hat. Mobiles Internet gibt es nur im heimischen WLAN-Netzwerk, aber auch das lässt sich deaktivieren. Das Kind sollte an der Anschaffung und den monatlichen Kosten beteiligt werden.

Höchste Vorsicht ist bei teuren Abofallen geboten. Vor allem Apps, Klingeltöne oder Spiele stellen sich im Nachhinein als teures Vergnügen heraus. Achten Sie bei der Smartphone-Nutzung von Kindern auf gebuchte Zusatzdienste. Meist fällt es erst im nächsten Monat auf, dass ein unnötiges Abo gebucht wurde.

Fazit

Die Smartphone-Nutzung von Kindern sorgt für heißen Gesprächsbedarf. Manche Eltern würden den kleinen Computer am liebsten verbieten, doch das ist keine gute Lösung. Besser ist es, dem Nachwuchs den Umgang schrittweise zu vermitteln. Dabei sollten Sie Ihrem Kind ein gutes Vorbild sein, damit er sich an Ihre Regeln hält.

Wie sieht es in Ihrem Haushalt aus? Haben Sie feste Regeln, wann Ihre Kinder das Handy benutzen dürfen? Wenn ja, welche Regeln sind das? Gibt es auch Regeln, die für Sie selbst gelten? Sagen Sie uns Ihre Meinung!

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