Wie viel sollten Eltern bei den Hausaufgaben helfen?

Hausaufgaben dienen dazu, den Unterrichtsstoff noch einmal zu vertiefen oder zukünftige Unterrichtsthemen vorzubereiten. Aber müssen sie in jedem Fall perfekt sein? Wieviel Einfluss dürfen Eltern dabei nehmen? Hier bekommen Sie in paar Hinweise.

Auch wenn es bei manchen Schülern oftmals den Eindruck vermittelt: Hausaufgaben sind nicht dazu da, die Kinder zu schikanieren oder ihnen die Freizeit zu rauben. Sie sind ein wichtiges Instrument, das den Lehrern eine Rückmeldung geben soll, inwieweit der Unterrichtsstoff verstanden wurde und angewendet werden kann. Manchmal kommt der Nachwuchs aber mit den Aufgaben nicht klar, quält sich stundenlang mit Problemstellungen und steht kurz vor der Verzweiflung. Spätestens dann ist es für die Eltern an der Zeit, den Kindern den nötigen Rückhalt zu geben.

In der Grundschule werden die Grundlagen gelegt

Sobald das Kind in die Schule kommt, sollte zu Hause auch für einen ruhigen Arbeitsplatz gesorgt werden. Dazu gehört, dass ablenkende elektronische Geräte vom Schreibtisch verbannt und störende Hintergrundgeräusche vermieden werden. Machen Sie von Anfang an klar, dass die Hausaufgaben ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts sind und auf jeden Fall erledigt werden müssen. Nehmen Sie sich in der Grundschule jeden Tag etwas Zeit, um die fertigen Hausaufgaben zu kontrollieren.

In diesem Alter sind die Kinder noch voll motiviert und lernen so besser, die nachmittägliche Arbeit zu akzeptieren. Je älter das Kind wird, umso mehr können Sie die Kontrolltätigkeit reduzieren.

Als Eltern nicht zu viel einmischen

Hat Ihr Kind Schwierigkeiten, dürfen Sie Unterstützung geben. Die sollte allerdings nicht so aussehen, dass Sie dem Kind alle offenen Fragen beantworten oder gar die Matheaufgaben selbst lösen, sondern tatsächlich nur aus Hilfestellungen bestehen. Geben Sie dem Kind Hinweise, wo es bestimmte Informationen finden kann, veranschaulichen Sie Mathematik durch kleine Zeichnungen oder Mengenspiele oder helfen Sie mit Eselsbrücken beim Auswendiglernen.

Hausaufgaben müssen nicht fehlerfrei sein

Da sich der Lehrer aus selbständig erschlossenen Aufgaben ein Bild über den Wissenstand der Schüler macht, würden ständig perfekt gelöste Hausaufgaben also ein völlig falsches Bild ergeben. Dem Lehrer wird damit signalisiert, dass alles verstanden wurde und er kann das Lerntempo erhöhen und neuen Unterrichtsstoff einführen. Das bringt einem Schüler, dessen Eltern seine Hausaufgaben erledigt haben, nur noch mehr Lerndruck.

Von vielen Lehrern ist es sogar erwünscht, dass bei Hausaufgaben auftretende Probleme mit in den Unterricht getragen werden. So können sie viel besser auf individuelle Stärken und Schwächen der Schüler eingehen.

Bei Problemen das Gespräch suchen

Hat Ihr Kind immer wieder im gleichen Fach Probleme, braucht es zu viel Zeit für die Hausaufgaben oder erledigt es diese öfter nur unvollständig, sollten Sie zunächst das Gespräch mit anderen Eltern suchen. Gute Gelegenheiten sind Elternabende, Elternstammtische oder wenn die Kinder mal zu einem Freund oder einer Freundin gefahren werden möchten. Vielleicht haben die Eltern ja ähnliche Sorgen, die man dann gemeinsam mit der Lehrkraft klären kann. Wenn nicht, dann ist Ihr Kind vielleicht überfordert.

In diesem Fall sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind und dem betreffenden Lehrer herausfinden, wo die Ursachen liegen und wie eine Verbesserung erreicht werden kann.

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