Die Testreihe zur Prüfung der Konzentration – TPK

Die Testreihe zur Prüfung der Konzentration (TPK) wird sehr oft in der Lerntherapie angewandt, um die Konzentrationsfähigkeit eines Kindes zu testen. Das geschieht in drei Bereichen. Durch den besonderen Aufbau und die ausführliche Auswertung erhält man Werte für die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit über eine gewisse Zeit aufrecht zu erhalten und die Genauigkeit der Aufmerksamkeit.

TPK – der Aufbau – Text abschreiben mit Unterbrechungen
Die Testreihe für die Prüfung der Konzentration besteht aus drei unterschiedlichen Untertests, wobei zwei mit dem Instrument der zeitlichen Einteilung und Unterbrechung arbeiten, während einer ohne Zeitlimit konzipiert ist.

Der erste Untertest beinhaltet das einfache Abschreiben eines vorgegebenen Textes. Die Besonderheit ist hier, dass das Kind jeweils nach zwei Minuten unterbrochen wird und die Stelle kennzeichnen soll, bis wohin es gekommen ist. Dann darf es weiter abschreiben, insgesamt hat es fünf mal zwei Minuten Zeit.

TPK – der Aufbau – Geschichte anhören und Tiere merken
Der zweite Untertest besteht darin, dass das zu testende Kind sich eine Geschichte anhören soll und sich möglichst viele Tiere merken soll, die in der Geschichte vorkommen. Insgesamt werden 20 verschiedene Tiere genannt. Das Kind darf sich, während der Testleiter die Geschichte liest, keine Notizen machen. Wenn die Geschichte fertig vorgelesen wurde, muss es alle Tiere aufschreiben, die es sich gemerkt hat. Hierbei darf es solange überlegen wie es möchte.

TPK – der Aufbau – Rechnen einfacher Plus- und Minusaufgaben mit Unterbrechung
Als letzter Untertest kommt das Rechnen leichter Plus- und Minusaufgaben. Auch hier gibt es wieder eine Unterbrechung nach jeweils 2 Minuten. Insgesamt darf das Kind 10 Minuten rechnen. Die fünf Zwei-Minuten-Intervalle muss es deutlich kennzeichnen. Es gibt aber keine Pausen zwischen den Rechen-Intervallen.

Testreihe zur Prüfung der Konzentration – die Auswertung des Textes
Die Auswertung des TPK ist etwas aufwändig. Zunächst wird der abgeschriebene Text nach Fehlern durchsucht. Hierbei gibt es eine feste Vorgabe welche Fehler wie viele Minuspunkte bedeuten. Wobei einfache Schreibfehler mit wenig Punktabzug und vergessene Worte oder ganze Wortteile die falsch geschrieben wurden, mit mehr Punktabzug bedacht werden. Dann müssen alle Silben, die das getestet Kind abgeschrieben hat, gezählt werden.

Dies ergibt die Gesamtsumme der geschriebenen Silben. Von dieser Zahl müssen die Fehlerpunkte abgezogen werden. Dann erhält man einen Wert, der wiederum in einen C-Wert umgerechnet werden muss. Dieser C-Wert gibt dem Testleiter Aufschluss darüber, ob die Konzentration des Kindes beim Abschreiben im Normbereich liegt oder nicht.

Zusätzlich wird für jedes Zwei-Minuten-Intervall ein Wert errechnet, der die geschriebenen Silben und die Fehlerpunkte berücksichtig. Dadurch erhält der Testleiter eine Einschätzung über die Fähigkeit des Kindes, seine Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.

Die Spanne zwischen dem Intervall mit den meisten Silben und wenigsten Fehlern und dem Intervall, in dem das Kind die wenigsten Silben geschrieben hat, wird ebenfalls notiert und in einen C-Wert umgewandelt. Ist die Spanne zwischen dem besten und dem schlechtesten Intervall-Wert sehr groß, spricht dies für eine Störung der Aufmerksamkeit.

Testreihe zur Prüfung der Konzentration – die Auswertung des Merktests
Beim Merken der Tiere aus der Tiergeschichte werden lediglich diejenigen Tiere gezählt, die tatsächlich in der Geschichte vorgekommen sind. Hat ein Kind fünf oder mehr Tiere genannt, die nicht in der Geschichte vorgekommen sind, kann der Untertest nicht gewertet werden.

Hier wird dann davon ausgegangen, dass das Kind durch raten versucht, sein Ergebnis zu verbessern oder dass es nicht ausreichend konzentriert war beim Zuhören, um die Tiere nennen zu können, die tatsächlich in der Geschichte vorgekommen sind. Die Anzahl der richtigen Tiere wird in einen C-Wert umgewandelt. Hier sind die Normen für jede Klassenstufe unterschiedlich.

Testreihe zur Prüfung der Konzentration – die Auswertung des Rechentests
Bei der Auswertung des Rechentests geht man wieder so vor, wie beim Abschreibetest. Der Gesamtwert wird errechnet, die fehlerhaften Ergebnisse werden abgezogen und die Werte für die einzelnen Intervalle werden errechnet.

Die Berechnungen ergeben einen Wert für die Menge der richtigen Rechenergebnisse und einen Wert für die Qualität der Konzentration über die Dauer der gesamten 10 Minuten. Streuen die Ergebnisse der einzelnen Intervalle sehr stark, ist davon auszugehen, dass das getestete Kind Probleme damit hat, seine Aufmerksamkeit beim Rechnen über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.

Testreihe zur Prüfung der Konzentration – Gesamtwert für die Konzentration
Als letztes werden alle errechneten C-Werte in eine Tabelle eingesetzt und ein Gesamt-Wert errechnet. Liegt dieser zwischen 80 und 120 Punkten, spricht man von einer durchschnittlichen Konzentration. Liegt er unter 80 Punkten, spricht man von einer unterdurchschnittlichen Fähigkeit, sich zu konzentrieren.

Für die Förderung der Konzentration in einer Lerntherapie werden dann die einzelnen Unterpunkte mit ihren Ergebnissen genauer beleuchtet. Je nachdem, ob es große Schwankungen in den Intervallen gibt oder ob die Menge der richtigen Ergebnisse insgesamt sehr niedrig sind, werden die Fördermaßnahmen unterschiedlich ausfallen.

Fazit
Der TPK, die Testreihe zur Prüfung der Konzentration, ist ein geeignetes diagnostisches Instrument, um die Konzentrationsfähigkeit von Kindern der 2.-6.Klassenstufe zu testen. Die Durchführung ist relativ einfach. Der TPK ist auch für Kinder mit LRS und Dyskalkulie geeignet, wobei hier die Werte im ersten bzw. dritten Untertest nur eingeschränkt berücksichtig werden sollten.