So funktioniert problemorientiertes Lernen

Wir leben heute in einer Zeit, in welcher der Arbeitsmarkt ständigen Wandlungen ausgesetzt ist. In der Berufswelt wird individualisiertes und selbstorganisiertes Lernen mehr und mehr groß geschrieben. Wie können wir uns aber adäquat auf die uns gegenwärtig noch unbekannten Anforderungen der Zukunft vorbereiten? Problemorientiertes Lernen schafft Abhilfe!

Lernende müssen langsam aber sicher erkennen, dass sie selbst für ihre Zukunft, für die Erreichung ihrer Ziele und damit auch für ihre kleinen und großen Lernfortschritte verantwortlich sind. Als Schüler kann man heutzutage in der Schule nicht mehr lediglich Konsument sein. Aber auch Lehrer müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass sich ihre Rolle verändert hat und dass sie einiges an Verantwortung an ihre Schüler abtreten müssen.

Welche Ziele verfolgt das problemorientierte Lernen?

Es heißt, Probleme seien die erfolgreichsten Anstifter, wenn es darum geht, seine eigenen Fähigkeiten beziehungsweise Kompetenzen auszubauen. Immerhin setzen die Menschen, denen die Lösung ihres Problems besonders am Herzen liegt, enorm viel Energie und Mühe daran, eine solche zu finden.

Gelingt dies, verspürt der Betroffene nicht nur ein Erfolgserlebnis, sondern hat zudem sowohl etwas über die Sache selbst als auch über die Methoden, wie man derartige Probleme lösen kann, dazugelernt. Wenn Sie diese Strategie anwenden, erkennen Sie außerdem, dass es sich lohnt, hartnäckig zu sein und nicht aufzugeben.

Beim problemorientierten Lernen geht es darum, eine Problemsituation zuerst zu verstehen und diese anschließend durch schlussfolgerndes und planendes Denken schrittweise zu verändern. Hauptziel dieser Strategie ist die selbstständige und auf Verständnis ausgerichtete Auseinandersetzung der Lernenden mit einem Problem.

Auf diese Weise erwirbt man nicht nur Fachwissen, sondern gleichzeitig auch Kenntnisse über diverse Methoden, die die Lösung neuartiger Probleme erleichtern. „Lernen lernen“ – das Lernen wie man lernt, rückt immer mehr in den Fokus gesellschaftlichen Interesses.

Problemorientiertes Lernen – So gehen Sie am besten vor

Zunächst sollten Sie immer in einer Kleingruppe lernen. Auf diese Weise können Sie auch die Ansätze und Ideen in Ihren eigenen Denkprozess integrieren. Bevor Sie eine Problemstellung lösen können, müssen Sie das Problem zunächst wahrnehmen und analysieren. Das heißt, Sie definieren vorhandene Begriffe und lernen das Problem in seiner Komplexität kennen.

Anschließend stellen Sie eine Hypothese auf, indem Sie sich folgende Fragen stellen: „Wie können wir das Problem lösen?“, „Welche Informationen stehen uns bereits zur Verfügung und welche fehlen uns noch?“ und „Wie kommen wir an die notwendigen Informationen?“ Auf diese Weise definieren Sie automatisch Ihre eigenen Lernziele und erkennen eventuelle Wissenslücken.

Machen Sie sich dann an die Informationsbeschaffung, die für die Problemlösung wesentlich ist. Nutzen Sie dazu diverse Bücher und Zeitschriften oder greifen Sie auf die Durchführung eines wissenschaftlichen Experiments oder auf ein Interview zurück. Dieser Schritt verhilft Ihnen zu einem effektiveren Umgang mit diversem Quellenmaterial.

Gleichzeitig lernen Sie Informationen sorgfältig zu sortieren sowie wichtige von unwichtigen Daten abzugrenzen. Anschließend fügen Sie sämtliche Informationen zusammen und erstellen einen Lösungsvorschlag. Der Lernprozess schließt mit einer Reflexion.

Nur mithilfe der Reflexion gelingt es, Wissen effektiv im Gehirn zu vernetzen und zu verankern. Der Frontalunterricht in Form der Vermittlung von Faktenwissen muss für Sie der Vergangenheit angehören, es sei denn, Sie wollen über ein Wissen mit der „Halbwertszeit einer Tageszeitung“ verfügen!

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