Kinderarmut im Erziehungsalltag – Wie Sie damit umgehen und helfen können

Die Zahl der Kinder, die in Deutschland in Armut leben, steigt immer mehr an. Mit diesen 5 Tipps können Sie diese Kinder unterstützen und Lebenshilfe geben.
Pia hat die neuen Adidas-Turnschuhe, aber keine warme Jacke und auch kein Frühstück dabei. Sie ist die Erste, die kommt, und die Letzte, die die Einrichtung wieder verlässt. Ihre allein erziehende Mutter versucht, die Familie mit mehreren Jobs über Wasser zu halten. Pia ist 5 Jahre alt und lebt in Armut.
Pia ist kein Einzelfall. Immer mehr Kinder in Deutschland leben in Armut, und die Zahl steigt. Von den Auswirkungen der Armut ist jeder Lebensbereich des Kindes betroffen:
  • Ernährung und Gesundheit
  • Wohnverhältnisse
  • Soziale Kontakte
  • Bildung und Kultur
Die Tageseinrichtung hat gerade für arme Kinder die Bedeutung eines zweiten Zuhause. Mit Hilfe der folgenden 5 Tipps können Sie diese Kinder unterstützen.
1. Optimieren Sie Ernährung und Pflege des Kindes
  • Bieten Sie preiswerte vitamin- und eiweißreiche (Zwischen-) Mahlzeiten an, wie z.B. einen frei zugänglichen Obstkorb. So vermitteln Sie den Kindern die Grundlagen gesunder Ernährung.
  • Achten Sie auf Körperhygiene, und stellen Sie entsprechende Möglichkeiten zur Verfügung, z. B. Anleitung zum Zähneputzen. Kooperieren Sie dabei mit Krankenkasse, Gesundheitsamt und Jugendamt.
2. Kompensieren Sie schlechte Wohnverhältnisse
  • Stellen Sie den Kindern Entspannungs- und Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung. Bieten Sie Schlafmöglichkeiten an, z. B. ein Bettenlager in der Turnhalle.
  • Sorgen Sie für ausreichende Bewegungsmöglichkeiten.
  • Erweitern Sie die wenigen Naturerfahrungen der Kinder.
3. Fördern Sie die Kinder im Bildungsbereich
  • Bauen Sie ein enges Netz zu anderen Bildungseinrichtungen auf, wie Bücherei und Schule. Führen Sie die Kinder insbesondere an Bücher heran.
  • Organisieren Sie Nachhilfeunterricht und Sprachförderkurse für Kinder bzw. Eltern.
  • Bieten Sie vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten an, wie z. B. Kochen oder mit den Kindern ein Gemüsebeet anlegen.
4. Helfen Sie den Eltern
  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Situation durch ein persönliches Gespräch mit den Eltern.
  • Klären Sie die Eltern über die Auswirkungen der Armut auf die Entwicklung des Kindes auf.
  • Reduzieren Sie die elterlichen Ausgaben für Ihren Kindergarten, und suchen Sie sich Sponsoren.
5. Geben Sie Lebenshilfe
  • Arbeiten Sie mit Kindern die Armut und die damit verbundenen Ängste, Probleme und unerfüllten Wünsche auf.
  • Ermöglichen Sie Kindern, Hobbys nachzugehen.
  • Fördern Sie auch die sozialen Kontakte zwischen den Familien, z. B. durch ein Elternfrühstück!