Traditionelle Silvesterspiele und Silvesterbräuche für die Familie

Viele Familien mit Kindern verzichten auf eine große Silvesterparty. Dabei gibt es viele tolle Silvesterspiele und traditionelle Silvesterbräuche, die auch einer Familie den letzten Tag des Jahres verkürzen.

Ursprung des Silvesterfestes

Die Germanen feierten die Wintersonnenwende mit einem Feuerfest. Feuer und Lärm vertreiben die bösen Geister und läuten ein gutes neues Jahr ein. Den Silvestertag gibt es erst seit dem 16. Jahrhundert. Durch die gregorianische Kalenderreform verschob sich der letzte Tag des Jahres auf den 31. Dezember. Dieser Tag ist Papst Silvester geweiht, der 335 in Rom starb. Es heißt, in seiner Umgebung starben Ungläubige, die an einer Fischgräte erstickten. Also Vorsicht beim Fischessen.

Traditionelle Silvesterspiele und –bräuche

Kinder wirbeln das Leben ihrer Eltern heftig durcheinander. Alte Gewohnheiten wie rauschende Silvesterpartys sind oft nicht mehr möglich. Akzeptieren Sie diesen Einschnitt und versuchen Sie Ihr Leben neu zu organisieren. Dafür bieten sich Rituale an. Diese immer wiederkehrenden Gewohnheiten schweißen eine Familie zusammen und geben den Kindern Geborgenheit. Außerdem macht es Spaß, den eigenen Ablauf eines Festes zu planen. Wir stellen Ihnen in diesem Artikel einige Silvesterspiele und –bräuche vor, die bei vielen Familien auf keinen Fall fehlen dürfen.

Silvesterbräuche

Silvesterlauf

Immer mehr Menschen verabschieden das Jahr auf Silvesterläufen. Der älteste Silvesterlauf findet seit 1925 in São Paulo in Brasilien statt. Sie müssen ja nicht gleich 15 Kilometer in tropischer Hitze laufen, aber Bewegung ist ein gesundes Ritual für den Silvesternachmittag. Wie wäre es mit einem langen Spaziergang durch den Wald. Die Ruhe und die gute Luft entspannen die Kinder.
Lesen Sie unsere Spielideen für den Waldspaziergang.

Wohnung schmücken

Was wäre Silvester ohne die bunte Dekoration. Schmücken Sie gemeinsam mit Ihren Kindern das Partyzimmer. Luftschlangen und Luftballons zaubern eine tolle Partyatmosphäre. Konfetti machen Sie mit einem Locher und farbigen Papier selber. Vielleicht basteln Sie mit Ihrem Kind noch einige Glücksbringer.

Dinner for one

Diese Fernsehproduktion hat Kultstatus und gehört für viele Menschen einfach zu einem gelungenen Silvesterabend. Selbst kleine Kinder lachen über den beschwippsten Butler James. Der Sketch über den 90. Geburtstag von Miss Sophie ist englischsprachig und eine Produktion des NDR aus dem Jahr 1963. Inzwischen wird der kurze Beitrag von mehreren Sendern zu unterschiedlichen Zeiten übertragen.

Glücksbringer

  • Schweine galten schon bei den Germanen als Symbol für Reichtum und Wohlstand.
  • Der Schornsteinfeger reinigt den Kamin und verringert so die Brandgefahr.
  • Das vierblättrige Kleeblatt kommt ursprünglich aus Mexiko.
  • Der Glückspfennig in der Geldbörse sorgt das ganze Jahr für Nachschub.
  • Der Marienkäfer gilt als Himmelsbote der Mutter Gottes. Er beschützt die Kinder und heilt Kranke.
  • Das Hufeisen (mit der Öffnung nach oben) beschützt Haus und Hof.
  • Auch der giftige Fliegenpilz gilt als Glücksbringer.

Fondue oder Raclette

Das Essen im Kreis der Familie galt früher als symbolischer Schutz vor Dämonen. Traditionelle Gerichte für den Silvesterabend sind Fondue oder Raclette. Bei kleinen Kindern empfiehlt sich Raclette. Alle Familienmitglieder können in Ruhe ihr eigenes Pfännchen mit leckeren Zutaten füllen. Für den Koch bedeuten beide Alternativen allerdings viel Arbeit. Wie gefällt Ihnen diese Idee: Bestellen Sie sich zu Silvester Pizza. Am besten verschiedene Sorten, von denen jeder ein Stück probieren darf. Erkundigen Sie sich vorher, ob der Pizzaservice Silvester arbeitet und ob Sie die Pizza schon vorher bestellen können.

Prosit Neujahr

Um Mitternacht heißt es bei einem Glas Sekt “Prost Neujahr”. Prosit ist lateinisch und bedeutet “es möge gelingen”. Der gute Rutsch ins Neue Jahr stammt von dem hebräischen Wort “rosch” und bedeutet “Anfang”.

Rezept für Kindersekt:

  • 125 ml Orangensaft
  • 125 ml Ananassaft
  • Zitronenlimonade

Säfte mischen und mit Zitronenlimonade auffüllen.

Silvesterspiele: Frohes Neues Jahr wünschen

Früher gingen Kinder zu Nachbarn und Verwandten und wünschten Ihnen ein gutes Neues Jahr. Sie sagten ein Gedicht auf und bekamen als Dankeschön ein Geldstück oder Süßigkeiten. In machen Ortschaften wird dieser nette Brauch wieder belebt.

Ein Neujahrsgedicht:

Gesundheit, Frohsinn, Gottes Segen,
begleite euch auf allen Wegen.
Dies Wünschlein bring ich euch dar,
zum lieben, frohen Neuen Jahr.

Bleigießen

Was bringt die Zukunft? Mit Bleigießen erhaschen Sie einen Blick in das Neue Jahr. Sets für das Bleigießen enthalten kleine Formen aus Blei und einen Löffel. Da Blei giftig ist, greifen Sie lieber zu Figuren aus Zinn. Die Form wird über einer Kerze geschmolzen. Vorsicht, die heiße Mischung führt auf der Haut zu Verbrennungen. Diesen Sud in eine Schüssel mit Wasser kippen. Jetzt versuchen alle, etwas in diesem bizarren Gebilde zu erkennen. Versuchen Sie, viele unterschiedliche Deutungen aufzuschreiben. Werfen Sie alternativ einen Schattenwurf an die Wand. Mit Hilfe der dazugehörigen Bedeutungslisten entsteht eine Weissagung. Leider erkennen fantasiebegabte Zukunftsdeuter oft Gegenstände, die auf der Liste nicht auftauchen. Spätestens jetzt fangen Kinder an sich zu langweilen.

Glücksbringer basteln

Aus unterschiedlichen Materialien wie Papier und Knetgummi bastelt jeder einen Glücksbringer. Losen Sie vorher aus, wer wen beschenken darf.

Silvesterspiele machen Spaß

Machen Sie aus dem Silvesterabend einen Spieleabend. Besonders geeignet sind traditionelle Familienspiele wie “Mensch-ärgere-dich-nicht“ oder “Monopoly”.

Knallbonbons ziehen

Wenn die Kinder von dem Stress und der Warterei auf Mitternacht langsam quengelig werden, reichen Sie einige Knallbonbons. Basteln Sie diese vorher. Sie brauchen nur leere Toilettenpapierrollen. Wickeln Sie diese in Krepppapier, das Sie an beiden Seiten zusammenbinden. In die Toilettenpapierrollen verstecken Sie kleines Spielzeug oder Süßigkeiten.

Feuerwerk abbrennen

Kinder lieben das Leuchten und den Krach des Feuerwerks, auch wenn sie mit dem Getöse nicht die bösen Geister vertreiben wollen. Kaufen Sie aber nicht zu viele Raketen. Wenn Ihre Kinder noch klein sind und Mitternacht verschlafen, brennen Sie das Feuerwerk am Abend ab. Es ist ein schöner Brauch, dass sich jeder eine Rakete aussucht. Wenn die Rakete im Nachthimmel ihre Pracht entfaltet, darf sich derjenige etwas wünschen. Wenn Sie Böllern als Geld- und Umweltverschmutzung ablehnen, dürfen Ihre Kinder nach Herzenslust auf Töpfen trommeln.

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