10 Tipps wie Sie richtig reagieren, wenn Ihr Kind Schimpfwörter benutzt

Spätestens im Kindergarten lernen Kinder die nicht so feine Sprache kennen und nehmen kritiklos Schimpfwörter in ihr Vokabular auf. Meistens verstehen sie gar nicht die Bedeutung hinter den Worten. Trotzdem übt die Fäkalsprache einen besonderen Reiz auf viele Kinder aus. Diese 10 Tipps helfen Ihnen, angemessen auf die verbalen Ausrutscher zu reagieren.

Wie Sie dennoch cool bleiben und gelassen mit den unschönen Wörtern aus dem Mund Ihres Kindes umgehen zeigen wir Ihnen im folgenden Artikel.

Kinder schnappen überall Schimpfwörter auf

Wenn jemandem ein Missgeschick passiert, wird er in der Regel ganz laut „Scheiße“ oder etwas in der Art rufen und aufgestaute Emotionen entladen sich in heftigen Schimpftiraden. Eine Welt ohne Schimpfwörter ist eine Illusion.

Auch wenn Sie auf Ihren Sprachschatz achten, schnappen selbst Kleinkinder in ihrer Umwelt Wörter auf, die so gar nicht für ihre Ohren bestimmt sind. Spätestens wenn Ihr Kind aus dem Kindergarten mit einem deftigen Wortschatz nach Hause kommt, ist es Zeit, Regel für den Umgang mit der Gossensprache festzulegen.

Warum Kinder Schimpfwörter übernehmen

Kleinkinder haben ganz feine Antennen und schnappen sowohl die Schimpfwörter als auch die Reaktionen darauf auf. Dabei lernen sie nicht nur von den Erwachsenen. Im Kindergarten gibt es garantiert ein cooles Kind, das mit bestimmten Wörtern eine spannende Reaktion bei den Erzieherinnen auslöst. Da ist es nur verständlich, wenn Ihr Kind diese Wörter aus Neugierde verwendet.

Oft kennt es gar nicht die Bedeutung, sondern findet das Wort einfach neu und aufregend. Vielleicht möchte ihr Kind aber auch nur testen, wie die Eltern darauf reagieren. Schimpfwörter sind ein wirksames Mittel, um die Aufmerksamkeit der Erwachsenen schlagartig auf sich zu lenken. Und zu guter Letzt hilft ein kräftiges Schimpfwort, um auf die eigenen Emotionen aufmerksam zu machen oder diese zu verarbeiten.

So reagieren Sie richtig auf Schimpfwörter

1. Tipp: Bleiben Sie gelassen. Wenn Ihr Kind ein Schimpfwort heraushaut, versuchen Sie zunächst erst einmal nicht auffällig zu reagieren. Durch heftiges Schimpfen oder Lachen machen Sie das Wort nur noch interessanter.

2. Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Kind in einer entspannten Situation über Schimpfwörter. Vielleicht weiß Ihr Kind gar nicht, was mit dem Begriff gemeint ist und hat das Wort nur nachgeplappert, weil es so schön klingt.

3. Tipp: Ziehen Sie klare Grenzen. Schimpfwörter beleidigen andere Menschen und das ist nicht schön. Es ist falsch, jemanden mit Worten zu verletzen.

4. Tipp: Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, in Zukunft auf Schimpfwörter zu verzichten. Das schließt natürlich alle Familienmitglieder mit ein. Eltern, die sich nicht an die eigenen Regeln halten, werden unglaubwürdig.

5. Tipp: Oft verleihen Kinder in emotionalen Situationen ihren Gefühlen mit Schimpfwörtern Ausdruck. Dann ist es viel schwerer, diese Kraftausdrücke zu unterbinden. Verbote nutzen wenig. Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Alternative für diese angespannten Momente. Vielleicht geht es in sein Zimmer und schreit ein Kissen an. Vielleicht hilft Ihrem Kind aber auch ein alternatives neutrales Wort. So kann es „Entengrütze“ oder „Butterblume“ rufen, wenn es wütend ist.

6. Tipp: Es ist ziemlich utopisch, alle Schimpfwörter aus dem Sprachgebrauch zu verbannen. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, welche Wörter im Notfall erlaubt sind. „Scheiße“ hört ein Kind inzwischen sogar in einer Unterhaltungssendung.

7. Tipp: Manchmal setzen Kinder Schimpfwörter bewusst ein, um die Eltern zu provozieren. Wenn diese schimpfen oder sich ärgern, hat das Kind sein Ziel erreicht. Kontern Sie mit möglichst witzigen Schimpfwortkreationen, um die Situation zu entschärfen. Wenn Sie sich köstlich amüsieren, verliert Ihr Kind schnell die Lust an dem Spiel.

8. Tipp: Schimpfwörtern mit sexuellem Hintergrund sind äußert beliebt bei Grundschulkindern. Sie verlieren ganz schnell ihren Reiz, wenn sie Ihrem Kind die Bedeutung erklären. Halten Sie die Erklärung aber kindgerecht.

9. Tipp: Kontrollieren Sie dem Medienkonsum und erlauben Sie Ihrem Kind nur PC-Spiele und Filme oder Serien, die die passende Altersfreigabe haben.

10. Tipp: Bleiben Sie konsequent und achten Sie darauf, dass die eingeführten Regeln auch eingehalten werden.

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