7 Mythen über Kinderschuhe

Als Eltern werden Sie sich ein gesundes Heranwachsen Ihres Nachwuchses wünschen, orthopädisch hochwertige Kinderschuhe leisten hierbei einen wertvollen Beitrag. Dennoch haben sich über Jahre und Jahrzehnte einige Mythen rund um das kindliche Schuhwerk gebildet.

Im Folgenden werden diese Mythen rund um Kinderfüße und ihr Schuhwerk genannt und kritisch hinterfragt.

Mythos 1: Kinderfüße sollten ausschließlich barfuß laufen

Zweifelsohne ist ein natürlicher Laufkomfort anzustreben und für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ein Ideal. Dies heißt jedoch nicht, dass Kinder so oft es geht barfuß laufen sollten. Möglicherweise liegen von Anfang an orthopädische Probleme mit den Füßen und Gelenken vor, die sich ohne Korrektur mit dem richtigen Schuhwerk noch verschlimmern und das Barfuß laufen zum Problem machen können.

Sofern sich die kindlichen Füße anatomisch gesund entwickeln, ist ein häufiges Laufen auf Socken oder komplett barfuß allerdings absolut unbedenklich und empfehlenswert.

Mythos 2: Kinderschuhe ausschließlich von teuren Spezialmarken kaufen

Auch wenn einige Gesundheitsmarken über ein großes Renommee in der Anfertigung von Kinderschuhen verfügen, muss es nicht ausschließlich spezialisiertes Schuhwerk zum teuersten Preis sein. Keine Modemarke möchte sich vorwerfen lassen, minderwertige Qualität für Jungen und Mädchen anzubieten, weshalb über die letzten Jahrzehnte fast überall in abgestimmte Sohlen und Fußbetten investiert wurde.

Mit speziellen Einlagen für Kinder lassen sich sogar klassische Schuhmodelle der bevorzugten Marken in einen echten Gesundheitsschuh verwandeln, was den Geldbeutel zusätzlich schont.

Mythos 3: Ein harter Kinderschuh bietet die beste Stabilität beim Laufen

Kinderschuhe waren noch vor wenigen Jahrzehnten größtenteils hart, um jeden kindlichen Schritt gezielt vorzugeben und zu lenken. Diese Sichtweise ist mittlerweile überholt. Kinder in jedem Lebensalter sind auf ausreichend Bewegungsfreiheiten in ihren Schuhen angewiesen, die sich bequem um den Fuß legen sollten. Oftmals sind Kinderschuhe selbst für Fehlstellungen und Schmerzen verantwortlich, wenn sie den Kinderfuß künstlich in einer bestimmten Position halten sollen.

Mythos 4: Lauflernschuhe bilden die Basis für eine gesunde Entwicklung

Über Jahrtausende haben Kinder ihre ersten Schritte gelernt, ohne hierbei durch Lauflernschuhe unterstützt zu werden. Kinderschuhe sollten vorrangig als Schutz vor Kälte und Nässe verstanden werden, ihre Anschaffung lohnt sich im Regelfall erst für die ersten eigenen Schritte outdoor.

Die Auswahl von Babyschuhen in den ersten Monaten ist somit eher als Versuch einer frühzeitigen Markenbindung der jeweiligen Hersteller zu verstehen. Schließlich möchten Sie auch als Erwachsener nicht permanent festes Schuhwerk tragen, wenn Sie im Bett liegen oder sich durch Ihre Wohnung bewegen.

Mythos 5: Der Kinderschuh muss exakt am Fuß sitzen

Mit einem exakt anliegenden Schuhwerk ergeben sich bei Kindern gleich zwei Probleme. Zum einen wird der Fuß unnötig eingeengt und wird in seiner natürlichen Bewegungsfreiheit beschränkt. Zum anderen befindet sich der Kinderfuß stetig im Wachstum und sorgt dafür, dass die gekauften Kinderschuhe schon nach wenigen Wochen nicht mehr passen. Ein Spielraum von mindestens einem Zentimeter nach vorne ist beim Schuhkauf eher zu empfehlen.

Mythos 6: Einlagen für Kinderschuhe reichen alleine nicht aus

Hier lohnt die Parallele zu Schuhmodellen für Erwachsene: Orthopädische Probleme werden fast ausnahmslos durch Einlagen ausgeglichen, ohne dass der Arzt zwingend zu einem klassischen Gesundheitsschuh rät. Auch bei Kindern ist diese Herangehensweise völlig vertretbar, die Kombination aus orthopädischer Einlage und einfachem Kinderschuh reicht meistens aus.

Mythos 7: Kindliche Fußprobleme legen sich schnell

Vielen Eltern ist noch immer nicht bewusst, wie sich die Schuhwahl auf das gesamte Leben des Kindes auswirken kann. Haltungsschäden oder Rückenschmerzen im höheren Lebensalter werden durch falsche Kinderschuhe grundgelegt. Laufprobleme und schmerzende Füße des Kindes sollten deshalb unbedingt ernstgenommen werden.

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