4 Grundregeln für einen respektvollen Umgang mit Ihrem Teenager in der Pubertät

Wenn Teenager ein respektloses und abweisendes Verhalten an den Tag legen und irrationale Wutausbrüche an der Tagesordnung liegen, fühlen sich die Eltern oft überfordert.

Mit den folgenden vier Grundregeln gelingt es Ihnen, mit Ihren pubertierenden Kindern dennoch einen liebevollen Umgang zu pflegen und viele Probleme mit Gelassenheit zu lösen.

1. Schaffen Sie eine vertrauensvolle Gesprächsbasis

Bedenken Sie im alltäglichen Zusammenleben mit einem frechen und schwierigen Teenager stets: Jugendliche in der Pubertät kommen mit den hormonellen Umstellungen und Veränderungen in ihrem sozialen Umfeld nur schwer zurecht und wissen oft nicht, wie sie neue Eindrücke verarbeiten sollen. Dadurch entwickeln sie mitunter Verhaltensweisen, die für Sie nur schwer nachvollziehbar sind.

Umso wichtiger ist es, dass Sie sich darum bemühen, den engen Kontakt mit Ihrem Nachwuchs nicht zu verlieren, auch wenn Sie dabei oft zurückgewiesen werden. Nehmen Sie eine ausfallende Wortwahl und rebellisches Verhalten nicht persönlich, denn sie sind, wie Psychologen bestätigen, normale Begleiterscheinungen der Pubertät. Geben Sie Ihrem Kind immer deutlich zu verstehen, dass es mit allen Problemen und Fragen auf Sie zukommen kann.

Auch wenn Teenager ihre Erfahrungen lieber mit Freunden teilen möchten und Sie auf manche Frage keine oder nur eine knappe Antwort erhalten, sollten Sie immer ein offenes Ohr anbieten. Wenn Ihr Nachwuchs Ihr Interesse erkennt, wird er sich Ihnen bei ernsten Problemen sicher anvertrauen. Dies schafft in wichtigen Momenten einen liebevollen Kontakt, der sich positiv auf das Zusammenleben auswirkt.

2. Keine Kontrolle, aber feste Regeln

Die Pubertät ist naturgemäß von ausschweifenden Partys und exzessivem Alkoholkonsum geprägt. Teenager können vor solchen Erlebnissen nicht bewahrt werden, indem ihnen die Freiheit, ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln, versagt bleibt. Mit der Pubertät Ihres Kindes müssen Sie lernen, loszulassen. Versuchen Sie keinesfalls, Kontrollverhalten zu zeigen, indem Sie das Zimmer Ihres Kindes inspizieren, Tagebücher lesen oder dessen Kleidungsstil kommentieren oder gar kritisieren.

Da Halbwüchsige jedoch während der Pubertät ihre Grenzen austesten, sollten Sie diese auch setzen. Stellen Sie hinsichtlich der Umgangsformen, der Ausgehzeiten und des Alkoholkonsums feste Regeln auf und machen Sie Ihrem Kind klar, dass es bei Verstößen mit Konsequenzen zu rechnen hat. Dadurch bringen Sie Struktur ins gemeinsame Alltagsleben und bringen Ihr Interesse an einem guten Einverständnis sowie der Sicherheit Ihres Nachwuchses zum Ausdruck.

3. Kompromisse schließen

Teenager leben in einer Welt, in der geteilte Erfahrungen mit Freunden den höchsten Stellenwert genießen. Die Beziehung zu den Eltern hingegen spielt während der Pubertät nur eine untergeordnete emotionale Rolle. Dementsprechend interessieren sich Jugendliche auch nur bedingt für die Bedürfnisse ihrer Eltern. Wenn Sie möchten, dass Ihr Teenager gelegentlich im Haushalt mithilft oder Sie darüber aufklärt, wo er sich am Wochenende herumtreibt, sollten Sie solche Wünsche auf klar verständliche Weise kommunizieren.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind nicht im Befehlston, sondern erklären Sie ihm, dass Kochen und Putzen für Sie anstrengend sind oder Sie sich Sorgen machen, wenn Sie nicht wissen, wo Ihr Kind sich gerade herumtreibt. Dadurch lassen sich in aller Ruhe Kompromisse aushandeln, mit denen beide Seiten gut leben können.

4. Bewahren Sie ein liebevolles Zuhause

Auch als Teenager lernen Kinder noch von ihren Eltern – nur kommt dies während der Pubertät nicht so deutlich zum Vorschein. Wenn Sie mit Ihrem Kind in dieser schwierigen Phase einen respektvollen Umgang pflegen möchten, müssen Sie diesen auch vorleben. Daher ist es gerade jetzt wichtig, auf Wutanfälle von seiten Ihres Kindes nicht mit Aggression zu reagieren, sondern stets um Deeskalation bemüht zu sein.

Gehen Sie auch mit Ihrem Partner liebevoll um, denn Ihr Kind wird dies beobachten. In einem Elternhaus, das Geborgenheit schenkt, kann auch ein Teenager Einfühlungsvermögen entwickeln und wird vermeiden, Sie absichtlich zu kränken. Dadurch lässt sich die Zeit der emotionalen Veränderungen für Eltern und Kinder wesentlich besser meistern.

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