Bessere Selbstvermarktung und weniger Stress durch Entschleunigung

Unsere Zeit scheint immer schneller zu werden; immer mehr Menschen leiden unter dem Stress von Impulsen, Eindrücken und Schnelllebigkeit. Großes Geheimnis: Die Zeit wird nicht schneller, wir werden nur immer verrückter. Und darauf können wir Einfluss nehmen. Wenn wir unser Denken und Tun ein bisschen entschleunigen, wird sich das positiv auf unsere Selbstvermarktung auswirken.

Sie kennen das: jeder ist nur noch "busy", jeder rennt mit einem Handy-Knopf im Ohr rum, keiner hat mehr Zeit – also auch keine Zeit, richtig zuzuhören. Und die meisten jammern, dass sie völlig fertig sind. Nicht ohne Grund gibt es immer mehr Therapien für den Burn-out. Ich schwöre Ihnen:

  • Burn-out ist keine der sieben biblischen Plagen, die vom Himmel fällt, und der wir schutzlos ausgeliefert sind.
  • Sie können selbst Einfluss darauf nehmen, ob Sie sich dem umgebenden Irrsinn unterwerfen oder ob Sie die Kontrolle behalten.
  • Ihre Selbstvermarktung wird wesentlich effektiver funktionieren, wenn Sie nicht dauernd mit dem irren Flackern des Business in den Augen vor Ihre Kunden treten.

Und da sind wir auch schon beim wesentlichen Punkt: Wir verkaufen eben nicht nur Produkte und Leistungen, wir liefern nicht nur das, was unsere Kunden wollen, wir verkaufen auch unsere Persönlichkeit und Kundenbeziehung. Und wenn der Kunde von uns den Eindruck haben sollte: "Der ist ja verrückt" oder auch nur "Der hat keine Zeit für mich", warum um alles in der Welt sollte er dann bei Ihnen kaufen?

Wenn Sie sich nicht souverän auf den Kunden einlassen können, wenn der Kunde nicht das Gefühl hat, gehört zu werden, wenn jede Kundenbeziehung nur noch wie eine vorbeihuschende Sternschnuppe wirkt, dann wird das allemal ausreichen, den Kunden zu verwirren. Und da schlägt das eiserne Gesetz des Verkaufens zu: "Ein verwirrtes Hirn kauft nicht." Und schon haben Sie verloren. Das zu vermeiden ist der Sinn meines Impulses.

Schauen wir uns zuerst einmal an, worum es geht:

  1. Die Situation wahrnehmen
    Zuerst einmal müssen Sie in der Lage sein, wahrzunehmen, wie Sie entweder auf Kunden wirken, oder wie Sie sich selber fühlen.
  2. Die Situation für sich bewerten
    Wahrnehmen allein reicht nicht. Ändern werden Sie erst etwas, wen Sie die Situation stört und Sie Veränderung wollen.
  3. Vermeiden
    Jetzt geht es darum, Strategien zu entwickeln, die Ihnen im täglichen Business helfen, zu entschleunigen und Ihre Außenwirkung zu verbessern.
  4. Gewohnheiten ändern
    Vermeiden ist nicht immer so einfach, wenn es darum geht, Dinge so zu tun, wie wir sie schon immer getan haben. Meistens sind es ausgesprochen dumme Angewohnheiten, die verhindern, dass wir durch eine einfache Entscheidung vermeiden können. Wie Sie hier vorgehen, habe ich in meinem Artikel "Erfolg: Legen Sie schlechte Gewohnheiten ab und fördern Sie gute" beschrieben.

Ich will Ihnen für dies alles ein paar praktische Impulse geben, die Sie anregen sollen, selbst nachzudenken und Änderungen vorzunehmen, ohne hier wissenschaftlich vollständig zu sein.

Was können Sie also tun, um "wahrzunehmen"?

Sie können sich zum Beispiel diese Fragen stellen und beantworten:

  • Fühle ich mich öfter völlig erledigt?
  • Ist mein Blutdruck in Ordnung?
  • Esse ich während der Arbeit und am Arbeitsplatz?
  • Fange ich an, Fehler zu machen?
  • Ist mein Tagesplan grundsätzlich voll?
  • Telefoniere ich oft mit Telefon und Handy?
  • Telefoniere ich illegal beim Autofahren?
  • Gibt es Pausen in meinen Tagesabläufen?
  • Treibe ich ausreichend Sport und gehe immer wieder mal ein paar Minuten um den Block?

Das sind nur Impulse. Ich fordere Sie auch auf, sich selbst eine Liste von Fragen zusammenzustellen, die Ihnen beim Wahrnehmen helfen und sie öffentlich an den Arbeitsplatz zu hängen. Unter "öffentlich" verstehe ich, dass es auch andere sehen können. Sie selbst werden Ihre guten Vorsätze allzu schnell verraten. Wenn Sie aber von außen darauf angesprochen werden, ist der Druck deutlich größer, die Impulse auch ernst zu nehmen.

Was hilft Ihnen beim Bewerten Ihrer Situation?

Problem ist, dass Sie nicht mehr gut sind im Bewerten, wenn Sie erst einmal in einer irrsinnigen Tretmühle drin sind. Es könnte also sein, dass Sie Hilfe von außen brauchen. Beantworten Sie diese Fragen für sich:

  • Bin ich selbst in der Lage zu verstehen, dass mich meine Art zu arbeiten stört oder gar krank macht?
  • Habe ich jemanden an meiner Seite, dem ich vertraue und von dem ich eine Rückmeldung bekommen kann?
  • Bin ich bereit, auch eine unbequeme Rückmeldung anzunehmen?
  • Kann ich mich bei meinem Arzt durchchecken lassen und so objektiv meinen Gesundheitszustand feststellen lassen?

Auch das ist nur ein kleiner Impuls. Wichtig ist, dass Sie aufhören, sich zu belügen und dieses ewige "busy" sein nicht als Ausdruck moderner Geschäfte betrachten. Es ist und macht einfach nur krank.

Wie können Sie "vermeiden"?

Dazu gebe ich Ihnen ein paar Anregungen aus meiner täglichen Arbeitspraxis, die Sie unschwer auf Ihre Situation übertragen und um eigene Ideen erweitern können:

Die Tee-Zeremonie

Ich bin Teetrinker (funktioniert aber auch mit Kaffee) und brühe meinen Tee frisch auf. Wenn ich einen Tee möchte, setze ich eben nicht Wasser auf, gehe dann schnell noch Mails abrufen, brühe den Tee auf und telefoniere während er zieht.

Nein, ich nehme mir die zehn Minuten in der Küche, lasse die Gedanken kommen und gehen, und baue diese Unterbrechung meiner Arbeit bewusst als Mini-Erholung in den Tag ein. Wenn Sie eine Sekretärin haben, können Sie entweder nach dem Tee schreien oder sich selbst dieses Innehalten gönnen. Es ist nicht Ausdruck einer Führungspersönlichkeit, wie ein Irrer zu arbeiten und eine teure Sekretärin zum Teebrühen zu missbrauchen.

Die Post wegbringen

Ich habe manchmal Post, die zum Postkasten muss. Das könnte ich nach einem vollen Tag noch schnell erledigen oder es meiner Frau mitgeben. Ich kann mir aber auch die 10 Minuten, die ich zum Postkasten und zurück brauche, nehmen, um ein paar Minuten frische Luft zu atmen und so ein geistiges Löschblatt zwischen die erledigte Arbeit und die folgende zu legen. Die Erfahrung ist, dass die Qualität der Arbeit steigt.

Anklopfen ausschalten

Telefonanlagen haben die Unart, anzuklopfen, wenn während eines Telefonates ein zweites reinkommt. Möglicherweise müssen Sie sich als Broker oder Day-Trader diesem Irrsinn hingeben. Sonst können Sie das Anklopfen aus-, den Anrufbeantworter einschalten, und so in Ruhe Ihr Telefonat führen. Die Qualität dieses Gesprächs wird klar besser werden.

Pausen in den Tagesplan einbauen

Es ist nicht chic, dauernd in Hektik zu sein, es ist dumm und behindert Ihre Qualitäts-Arbeit. Sie haben es in der Hand, bewusst Pausen in Ihren Arbeitstag einzubauen und sie einzuhalten.

Auch beim Finden kleiner Erholungstricks sollten Sie kreativ sein. Es wird Ihrer Gesundheit, Ihrem Wohlbefinden, der Qualität Ihrer Arbeit und damit Ihrem Verkaufserfolg dienen. Alle Ideen, die Sie finden, sollten dem Ziel des Entschleunigens diesen. Jenseits der Langsamkeit ist eben nicht zu wenig Leistung, sondern bessere Qualität.