Onlinehandel mit Restposten- und Lagerbeständen

Retouren, Lagerbestände, Saisonartikel und B-Waren: Dies sind die Spezialitäten eines norddeutschen Gründers. Er verkauft diese Artikel im Auftrag von Unternehmen. Das Geschäft läuft gut: In diesem Jahr konnte er dreimal so viele Verkaufstransaktionen verbuchen wie noch im Vorjahr.

Auf Geschäftskunden hat sich eBay-Händler Andreas Voswinckel spezialisiert. Mehr als 80.000 Verkaufstransaktionen führte seine Limal GmbH in diesem Jahr bereits durch – dreimal so viele wie 2004. Über 40 Unternehmen, darunter Hersteller, stationäre Händler und Versender, zählen derzeit zu seinen Kunden. Ob kleine Swimmingpools aus Plastik, T-Shirts, Haushaltsgeräte oder Kochtöpfe – der Dienstleister aus Neumünster sorgt dafür, dass die Lager geräumt werden.

Bis zu 80% der Retourenware sei zum Wiederverkauf bei eBay geeignet, so Voswinckel. Bevor Limal die Waren anbietet, begutachten die Mitarbeiter die Artikel. Manches muss gereinigt oder neu verpackt werden. Bis zum Verkauf an den Endkunden bleibt der Limal-Auftraggeber Eigentümer der Ware. Der Vorteil für den Kunden: Es geht keine Marge dadurch verloren, dass weitere Handelsstufen eingeschaltet sind. Zu dem Service-Paket der Zweitvermarkter gehören auch die Auftrags- und Zahlungsabwicklung sowie Reklamationsbearbeitung und Verkaufsanalyse. In dem eigenen Logistik-Zentrum bei Hamburg befinden sich auch die Bereiche Kundenservice und Qualitätsmanagement. In Süddeutschland kooperiert Limal mit dem Logistik-Dienstleister Dohmen. Der Versand läuft über DHL.

Für den Service kassiert Limal eine Provision in Höhe von 12% vom Netto-Verkaufspreis für hochpreisige Waren und 20% für niedrigpreisige Artikel. Das sind allerdings nur Eckwerte. Das Unternehmen trifft mit den Kunden stets individuelle Vereinbarungen. Dazu fallen noch Kosten für die Auktionserstellung und das Lagern der Ware an. Der eBay-Gold-PowerSeller wickelt derzeit auf sechs eBay-Accounts insgesamt zwischen 6.000 und 8.000 Transaktionen pro Monat ab.