Geschäftsidee: Mit seinem Selbstbedienungskino trifft ein Grieche den Bedarf der Kunden

Kein Luxus – das ist das Motto des Gründers Stelios Haji-Ioannou. Zum Imperium des 36-Jährigen, der unter anderem mit der Geschäftsidee der Billigfluglinie EasyJet Furore machte, gehört seit neuestem das Selbstbedienungskino EasyCinema.
Das Besondere an dieser Geschäftsidee: Bereits zu einem Preis ab 20 Pence (etwa 30 Cent) kann sich der Besucher Spielfilme ansehen. Zwar nicht die aktuellen Blockbuster, aber dennoch Filme, die in den vergangenen Monaten ganz oben auf den Besucherlisten standen. Die Preise liegen in der Einführungsphase generell noch bei 20 Pence, später werden sie sich, wie bei den Billigfluglinien gang und gäbe, nach Zeitpunkt des Kinobesuchs und dem Buchungszeitpunkt richten. Eröffnung des Pilotbetriebs war am 23. Mai in der englischen Stadt Milton Keynes. Bereits in der ersten Woche, so das EasyCinema-Management, verzeichnete das Kino 1.200 Ticketverkäufe und eine Auslastung von 56 Prozent.
Günstiger Eintrittspreis, aber dafür kein Service
Gründer Haji-Ioannou: "Normale Kinos haben eine Auslastung von nur 20 Prozent. Wir wollen unser Geschäft durch die Masse der Besucher machen, die sich nun einen Kinobesuch leisten können." Der günstige Eintrittspreis beinhaltet jedoch keinen Service: Die Tickets werden nur per Internet verkauft, der Kunde druckt sich die Karte zu Hause selbst aus und führt den Strichcode auf der Karte über einen Scanner, der die Zugangsschleuse zum Kino steuert.
 

Die Kinobesucher verpflegen sich selbst

Auch
auf den Popkorn-Verkauf verzichtet Easy-Cinema. Doch der Besucher muss
trotzdem nicht hungern – er darf sich sein eigenes Popkorn mitbringen.
Probleme hat Gründer Haji-Ioannou derzeit mit den Filmverleihern, die
sich nicht auf sein Niedrigpreis-Kino einlassen und ihm deshalb nicht
ihre aktuellen Topfilme überlassen wollen.

Fazit: Die
Geschäftsstrategie der EasyGroup (www.easygroup.co.uk) besteht darin,
Produkte und Dienstleistungen zu niedrigen Preisen anzubieten und die
Kundenfrequenz so zu erhöhen, dass das Unternehmen trotzdem einen
satten Gewinn einfährt. Ein Konzept, das sich in der grassierenden
Spar-Euphorie auch hier zu Lande rechnen dürfte. Zu den weiteren
Projekten der EasyGroup gehören die Billigfluglinie EasyJet und die
Easy-Internet-Cafés. Weitere Projekte, die Haji-Ioannou derzeit prüft,
sind Hotelzimmer, Busreisen und Kreuzfahrten – alles zum Niedrigpreis
versteht sich.